San Francisco, 1941: Henri Young (Kevin Bacon) ist einer von vier Ausbrechern, die bei ihrer Flucht von Alcatraz geschnappt werden. Da zwei seiner Begleiter sterben und der dritte ihn bei der Gefängnisleitung anschwärzt, steckt der sadistische stellvertretende Direktor Milton Glenn (Gary Oldman) ihn allein und nackt ins sogenannte „Loch“ – eine kleine, nasse Steinzelle in fast vollkommener Dunkelheit. Als Henri nach drei Jahren psychischer und physischer Folter wieder in den regulären Haftbetrieb überführt wird, ersticht er vor zweihundert Zeugen jenen Mitgefangenen, der ihn einst denunzierte. Er wird des Mordes angeklagt und bekommt den jungen Pflichtverteidiger James Stamphill (Christian Slater) zur Seite gestellt, der die Zustände in Alcatraz ohne Rücksicht auf seine eigene Karriere aufdecken will. Vor Gericht trifft Stamphill auf den Staatsanwalt William McNeil (William H. Macy), dessen Leute mit aller Macht verhindern wollen, dass die Haftbedingungen an die Öffentlichkeit geraten...
"Murder In The First" ist ein bewegendes und intensiv gespieltes Drama, welches eine interessante Geschichte zu erzählen hat, die wohl auch leider viel Wahrheit besitzt. Das Drehbuch kann überzeugen und die handwerkliche Umsetzung ist ebenfalls gut geworden. Am meisten lebt das aber von einer brillianten Leistung von Kevin Bacon. Nur wenige schauspielerische Leistungen sind erwähnenswert, in denen das psychische, körperliche und seelische Leiden ink. aller Auswirkungen so grandios und intensiv dargestellt wird wie in diesem Fall. Wobei natürlich auch die restlichen Darsteller stark spielen, erwähnenswert ist hier auch Christian Slater. Die Figurenzeichnung wirkt authentisch und das sorgt dafür, dass auch die Atmosphäre funktionieren kann. Das ist ein ernster, böser Film geworden, der trotzdem nicht mit Wärme und Menschlichkeit geizt. Es wird ein bisschen Spannung geboten und so habe ich die gesamte Laufzeit aufmerksam verfolgt. Ein paar kleine Schönheitsfehler gibt es hier sicherlich, doch "Murder In The First" drückt dabei niemals auf die Tränendrüse und wird auch nicht durch Hollywood Kitsch verwässert. Er ist bitter realistisch. Eine kleine Perle unter den Gerichts-Gefängnis Dramen, die leider viel zu unbekannt ist.
7,5/10
Von FILMJUWELEN kommt der Film als deutsche Erstveröffentlichung auf Blu-ray im limitierten Mediabook:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox / Filmjuwelen
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