Martin Bristol (Spencer List) hat eine seltene Krankheit, sodass er keinen Schmerz verspüren kann. Er war gerade einmal sechs Jahre alt, als er von dem geisteskranken Graham Sutter (Brett Rickaby) entführt wurde, der ihn nun in einem alten Schlachthof gefangen hält. Fünf Jahre lang bleibt Martins Aufenhaltsort im Verborgenen- und während dieser Zeit wurde der Junge Zeuge von Grahams abscheulichen und brutalen Morden, die nie aufgeklärt werden konnten, weil die Schreie der Opfer in der weiten Landschaft umsonst waren und ihre Leichen nie gefunden wurden. Als die 17-jährige Allison Miller (Alexandra Daddario) zu ihrem Onkel aufs Land zieht, erkundet sie die Umgebung und macht eine erschreckende Entdeckung...
"Bereavement" ist ein sehr böser und auch oft unangenehmer Horrorthriller, der in Deutschland leider lange Zeit nur in einer um seine Gewaltspitzen beraubten Form erhältlich war. Selbst die durch die Kommission SPIO geprüfte Fassung ließ zwei Gewaltspitzen vermissen. Doch die Gewaltspitzen sind keineswegs das Hauptargument für den Film, obwohl Freunde der blutigeren Unterhaltung durchaus auf ihre Kosten kommen sollten. Nein, Hauptargumente für den Film sind seine dichte und spannende Atmosphäre, seine gelungene
Besetzung und seine tolle
Kameraführung von Marco Cappetta, die für stimmige und extrem
atmosphärische Bilder sorgt. Allein die visuelle Qualität hebt die Story
dadurch vom Durchschnitt ab. Der Film funktioniert zudem völlig eigenständig, ist
aber eigentlich ein Prequel zu "Malevolence", ebenfalls von Regisseur
Stevan Mena gedreht. Selbst für einen Horrorfilm ist "Bereavement" sehr pessimistisch
und geht allein aufgrund der tatsache, dass ein kleiner Junge zum Mittäter wird, ziemlich an die Nieren. Die düsteren Bilder
verdeutlichen das Gewicht der Thematik nur noch mehr.
Frei von Schwächen ist "Bereavement" trotz allen Lobs nicht. Es gibt wirklich haarsträubende Logiklöcher. Warum kommt dem Mörder niemand auf
die Schliche? Der Handlungsort beschränkt sich auf dünn besiedeltes Land
und der Serienkiller fährt in einem ziemlich auffälligen Truck durch
die Gegend. Schon seltsam, dass bis dato niemand etwas vom Treiben des
Schurken mitbekommen haben soll. Vor allem nicht die örtliche Polizei, die es keinen Deut zu scheren scheint, dass dort immer und immer wieder Menschen verschwinden. "Bereavement" ist allein deswegen alles andere als ein Meisterwerk, aber definitiv ein
Geheimtipp für Fans von spannenden und gut inszenierten Horrorfilmen.
Der Film kommt zwar mit einem klassischen Aufbau daher, der kaum
überraschen dürfte, punktet aber mit einigen Details die ihn besonders machen. Der Film ist düster,
depressiv und pessimistisch, gar ausweg- und hoffnungslos, von "Spaß machen" kann hier keine Rede sein.
7/10
Von TURBINE Medien kommt der Film ungeschnitten im limitierten Mediabook auf Blu-ray.
Quellen:
Inhaltsangabe: Turbine
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