Montag, 7. Dezember 2020

Pathfinder - Pathfinder: Fährte des Kriegers (2007)

https://www.imdb.com/title/tt0446013/

600 Jahre vor Christoph Columbus fallen die Wikinger in Amerika ein. Sie löschen ganze indianische Stämme aus, nehmen Sklaven und sind eben so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Allerdings lassen sie einen kleinen Jungen zurück, der von den Indianern entdeckt und aufgezogen wird. Als die Nordmänner 15 Jahre später wieder zurückkehren und weitere Massaker an den indianischen Stämmen begehen, ist der ehemals kleine Junge (Karl Urban) die einzige Hoffnung seines Stammes. Er beschließt, sich gegen sein eigenes Volk aufzulehnen und lockt die Nordmänner in eine Falle...

Es ist das amerikanische Remake des norwegischen Films "Rache des Fährtensuchers" aus dem Jahr 1987. Was aber Regisseur Marcus Nispel hier abgeliefert hat, ist eine mittlere Katastrophe. Und das obwohl mit Karl Urban, Moon Bloodgood, Ralf Möller und Clancy Brown bekannte Gesichter auftauchen. Leider kann Karl Urban in der Hauptrolle nicht wirklich überzeugen. Er ist kein typischer Charaktermiene, der einen Film alleine stämmen kann. Doch nein, den Schauspielern selbst ist darüber hinaus kaum etwas vorzuwerfen, die Makel liegen an anderer Stelle: Das Bild ist sehr farbreduziert, beinahe unterkühlt, viel zu dunkel, das Kampfgeschehen ist dilettantisch geschnitten, viel zu unübersichtlich und teilweise sehr verwackelt. "Style over Substance" war wohl die Devise - und das merkt man. Die Wikinger wirken schon fast wie eine Karikatur ihrer selbst und sind absolut überstilisiert. Über weite Strecken erinnern sie eher an grunzende Monster oder an Minotauren. Mit dem historischen Volk hat das jedenfalls nicht viel zu tun. Hier kriegt man nichts weiter als zwei Stunden finsteres Hauen, Stechen und Morden.


Kann man darüber hinwegsehen, bietet "Pathfinder" zumindest gelungene Schlachtszenen gespickt mit kompromissloser Brutalität. Auch die halb-fiktive Wikinger-Indianer-Thematik an sich ist ziemlich interessant, auch wenn das darin beheimatete Underdog-Szenario ziemlich ausgelutscht ist. Auf der anderen Seite können gute und packende 20 Minuten am Schluss die erzähltechnische Katastrophe davor nicht ausbügeln. Der Film hat erhebliche inszenatorische Schwächen wie etwa der hektische Schnitt oder auch der etwas zu blaustichig geratene Look. Selbst die Logik kommt teilweise etwas zu kurz. Sicherlich ist "Pathfinder" einmal einen Blick wert, über Hop oder Top entscheidet letzten Ende aber der Zuschauer selbst.

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox 

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