Sonntag, 27. Dezember 2020

TerrorVision (1986)

https://www.imdb.com/title/tt0092074/

Außerirdische TV-Signale können richtig Ärger bedeuten. Das müssen auch die schrägen Puttermans erfahren, die mit der super Satellitenanlage "DIY 100" ihren Fernsehkonsum veredeln wollen. Doch nicht nur irdische Programme erreichen ihr geschmackssicheres Heim – ein extraterrestrischer Koloss wird durch die Schüssel gebeamt und verspricht ordentlich Trouble für die schnöselige Familie Putterman. Als Opa und Sherman abends dem Alien begegnen und der Opa diese Konfrontation nicht überlebt, glaubt dem kleinen Sherman natürlich niemand. Währenddessen frisst sich das außerirdische Ding weiter durch das Haus, denn es ist hungrig...

Die Story bietet mal wirklich herrlichen Quatsch, den man nicht weiter logisch erklären kann, der aber durchaus mit einigen Ideen daherkommt. Gelungen daran ist auch, dass man den amerikanischen Lebensstil schön durch den Kakao zieht und somit ist hier sogar Platz für ein wenig Satire. Am Anspruch liegt "TerrorVision" trotzdem weniger. Er will Nonsens bieten und macht genau das. Der Verlauf der Handlung ist dabei sogar relativ unvorhersehbar und gar nicht mal so konventionell, wie man anfangs erwarten könnte.

Dass hier sogar Charles Band als Produzent und Drehbuchautor seine Finger mit im Spiel hatte, verwundert doch etwas, weil die meisten seiner Werke eher nicht die Qualität von "TerrorVision" erreichen. Dass man es nebenbei mit Low-Budget zu tun hat, bemerkt man zwar, aber niemals negativ. Alleine die Effekte sind eine Klasse für sich. Das Monster sieht herrlich aus, es gibt viel Schleim zu sehen und das wurde alles so schön von Hand getrickst, dass ich einfach sehr zufrieden war. Splatter gibt es zwar keinen zu sehen, was den menschlichen Opfern so geschieht, ist aber dennoch nicht unbedingt harmlos. Als einziger Schauplatz mag das Haus der Puttermans dann vielleicht auch etwas monoton erscheinen, aber es hat ausgereicht und aus handwerklicher Sicht kann man dem Streifen sowieso kaum Vorwürfe machen. Regisseur Ted Nicolaou kann mit seiner abwechslungsreichen Inszenierung überzeugen. Hier und da gibt es kleine Zitate an alte Horrorfilme und wenn dem Monster dann hinterher sogar das Sprechen beigebracht wird, staunt man schon nicht schlecht.

Nein, "TerrorVision" will auf keinen Fall ernst wirken und man muss es schon albern mögen, um damit seinen Spaß zu haben. Meinen Geschmack traf der Humor allerdings ziemlich gut und gerade weil das hinterher nahezu den roten Faden verliert, wirkt das Treiben fast schon anarchisch. Mit nur 85 Minuten Laufzeit ist der Film keineswegs zu lang geraten, wobei er durch die Machart ein paar Längen besitzt. Dass man trotzdem stets gerne zuschaut, liegt auch mit an den guten Darstellern. Chad Allen geht für so eine Kinderrolle vollkommen klar und macht das nie zu nervig. Diane Franklin agiert in ihrem Outfit genauso herrlich überzogen wie Jonathan Gries. Dann wäre da noch ein liebenswert-idiotischer Gerrit Graham. Keinen Charakter kann man hier ernst nehmen und zum Glück soll das auch so sein. Wirklich jeder ist überzogen und bekloppt und genau das macht eben so viel Spaß. Der echte Star ist und bleibt allerdings das Alien-Viech, welches wirklich hervorragend aussieht.

Es gibt sie noch, die kleinen, eher unbekannten Horrorkomödien, die richtig Spaß machen können. Von „TerrorVision“ hatte ich nun überhaupt nichts erwartet und wurde dann durchaus überrascht. Der Film stammt zwar aus dem Low-Budget-Bereich, aber er ist herrlich bescheuert und kann echt Freude bereiten, wenn man es albern mag. Die Inszenierung ist gut, die Darsteller machen das in ihrer überzogenen Weise ordentlich, die Figuren sind herrlich bescheuert und die schleimigen Effekte sind ein echtes Highlight. Zwar kommt keine Spannung auf und an der Dramaturgie hapert es erheblich, aber das stört bei diesem Spaß eigentlich kaum. Für mich eine lohnenswerte Entdeckung und wer mal wieder Lust auf eine hirnrissige Horrorkomödie hat, sollte "TerrorVision" nicht verpassen!

6,5/10

Von WICKED VISION erschien der Film im limitierten Mediabook, welches den ungeschnittenen Film auf BD und DVD beinhaltet und dazu mit jeder Menge informativen Bonusmaterial ausgestattet ist.

Quellen
Inhaltsangabe: Wicked Vision

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen