https://www.imdb.com/title/tt0114898/
In der Zukunft sind die Polkappen nach einer Klimakatastrophe
geschmolzen und die Wassermassen haben die Kontinente überflutet. Die
wenigen Menschen, die überlebt haben, leben auf Booten oder schwimmenden
Atollen. Der Mariner (Kevin Costner) hat sich an diese lebensfeindliche
Welt perfekt angepasst. Er ist ein Mutant und kann unter Wasser atmen,
weswegen er die gewöhnlichen Menschen meidet. Nur ab und an muss Handel
treiben, um seine Vorräte aufzustocken. Eines Tages entdecken die
Bewohner eines Atolls seine Mutation und nehmen den Mariner gefangen.
Bei einem Angriff der Smokers, einer Piratenbande auf einem alten
Öltanker, gelingt ihm mithilfe von Helen (Jeanne Triplehorn) und ihrer
Adoptivtochter Enola (Tina Majorino) die Flucht. Schon bald kommt er
hinter die wahren Beweggründe für den Überfall: Der Anführer der
Smokers, Deacon (Dennis Hopper), hat es auf das kleine Mädchen abgesehen
und glaubt, dass die Tätowierung auf ihrem Rücken den Weg in das
sagenumwobene "Dryland" weist - eine Insel inmitten der unendlichen
Weite des Ozeans...
Vor der Entstehung des Filmprojekts "Waterworld" waren sie die besten Freunde, danach geschiedene Leute: Die Freundschaft von Hauptdarsteller Kevin Costner & Regisseur Kevin Reynolds, welche einst schon erfolgreich bei "Robin Hood: König der Diebe" zusammengearbeitet hatten, zerbrach an der beinahe schon als katastrophal zu bezeichnenden Produktion des Streifens. Mit einem geplanten Budget von 100 Millionen Dollar und der, bedingt durch ungünstige Rahmenbedingungen wie einem mehrere Wochen andauernder Hurricane, teure Transporte zu den Wassersets & viele notwendige, digitale Nachbearbeitungen von Szenen, am Ende herausgekommenen Produktionssumme von satten 175 Millionen, wurde der Film zunächst einmal schon viel zu kostspielig. Als Kevin Reynolds dann auch noch seine fertiggeschnittene, knapp 3-stündige Filmfassung vorstellte, kam es zum Eklat: Der mit dem Western "Wyatt Earp" schon das erste Mal mit einem Film von epischer Lauflänge auf die Nase gefallene Costner sowie die Produzenten, welche sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnten, dass der Streifen so nur einmal pro Abend in den Kinos laufen konnte, feuerten kurzerhand den sich einer jeden kürzeren Version verweigernden Regisseur und schnitten eine knappe 3/4-Stunde an Filmmaterial aus der Wunschfassung von Reynolds heraus. Ob der Film in seiner ursprünglichen Fassung mehr Anklang gefunden hätte, bleibt dabei letztlich nur Spekulation.
Was man aber in jedem Fall ganz klar sagen kann, ist: Die von Regisseur Reynolds für die US TV-Premiere auf dem Sender ABC wieder zusammengestellte "Extended Version" (aka "The Ulysses Cut") des Films ist gegenüber der Kinofassung die mit Abstand deutlich bessere Version des Films. Im Zuge ihrer Schlachtung dieses Streifens schnitten die Verantwortlichen Szenen aller Kaliber: sinngebende Vertiefungen der Beziehung zwischen dem Mariner & Helen bzw. Szenen, welche die Grundsteine der aufkeimenden Freundschaft zwischen dem Mariner & Enola bilden, wurden genauso entfernt wie teilweise deutlich schönere Einstellungen von Szenen (beispielsweise der Austausch von Kamerafahrten gegen starre Szeneneinstellungen), einige weitere humoristische Einlagen, Actionsszenen sowie etliche Darstellungen, die für das Verständins vieler Handlungselemente von nicht unerheblicher Bedeutung sind. Ein paar der durch den Zusammenschnitt entstandenen, gewaltigen Logiklöcher & Anschlussfehler konnte Joss Whedon, als engagierter "Scriptdoctor" für die Kinofassung durch die Veränderung der zeitlichen Anordnung einiger oder dem geschickten Zusammenschnitt anderer Szenen bspw. zwar beheben - viele grobe Fehler blieben aber zurück, weshalb Whedon auch heute noch von "einer der schwierigsten Reparaturen an einem der schlechtesten Scripte, die ich je gelesen hatte" spricht. So lässt ein Mariner, der zum Ende des Films plötzlich über einen Jetski verfügt, der augenscheinlich nie irgendwo hergekommen ist, und der auf dem in alle Himmelsrichtungen weit offenem Meer das Schiff der Smoker problemlos aufspürt, bei vielen Zuschauern nur fragende Blicke zurück.
Ein vollständig fertiggestellter, restaurierter Director's Cut ist der Ulyyses Cut nicht - dies sieht man hin und wieder daran, dass sich Reynolds für den Übergang von manchen Szenen zu den nächsten teilweise Einstellungen bedient, die er auch schon zuvor im Film verwendet hatte. Es ist vielmehr die der Wunschfassung des Regisseurs am nahekommenste Version.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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