https://www.imdb.com/title/tt0116778/
Roy Munson (Woody Harrelson) war mal ein Bowling-Talent, dem die größten
Erfolge zugetraut wurden. Dann sorgte ein gemeiner Hinterhalt dafür,
dass Roys unschuldige Träume von Erfolg, Ruhm und Reichtum zerplatzten
wie eine Seifenblase. Die Jahre vergingen, und der attraktive
Jungsportler wurde zum dicken Alkoholiker. Doch ganz tief drinnen steckt
immer noch die Leidenschaft eines Mannes, der das Kegeln als Bestimmung
hat. Irgendwann lernt Roy den talentierten, aber hoffnungslos naiven
Bowlingcrack Ishmael (Randy Quaid) kennen und will es noch einmal
wissen. Das Problem: Damit sein Sportzögling mit nach Reno darf, müssen
zunächst mal Ishmaels Eltern überzeugt werden. Die sind strenggläubige
Mitglieder der Amish-Gemeinde - weswegen sie eine Aversion haben gegen
alles, was nach Sport und Spaß klingt...
Mit "Dumm & Dümmer" hatten die Farrelly Brothers ihren ersten Hit
und landeten später mit "Verrückt nach Mary" den Megaerfolg schlechthin -
doch zwischen diesen beiden Werken gab es "Kingpin" dem auch irgendwie der
rechte Erfolg verwehrt blieb. "You can apply everything about bowling to your daily life", das ist die
Philosophie von "Kingpin". Wir befinden uns im Jahr 1969, im Hinterland
von Iowa. Der hoffnungsvolle junge Mann, dem man diese Lebensregel
mitgibt, heisst Roy Munson (Woody Harrelson). Zehn Jahre später erlebt
er den erhofften Erfolg. Dann begegnet er Ernie McCracken (Bill Murray).
McCracken muss wohl für Munson alles verkörpern, was sich ein Junge aus
Iowa so wünscht. Ein weltgewandter, gebildeter Grosskotz. Er erkennt
das Potential Munsons und nimmt ihn unter seine Fittiche. Eine düstere
Zeit beginnt in der Welt der Bowlinghallen, in dem ihm als einziger
Begleiter der Alkohol bleibt. Dann begegnet er einem Jungen mit einem
vielversprechendem Talent... So beginnt die Odyssee von Kingpin, einem
sehr, sehr lustigen Film der Farrelly Brothers. Sicher, wie immer ist
ihr Humor vulgär und wirkt manchmal auch zu stark bemüht.
Was typisch für die Farrellys ist: auch
wenn des vorrangig eine Klamaukkomödie sein soll steckt durchaus ein
wenig Ernst mit drin - immerhin geht’s hier um einen vom Woody Harrelson
tadellos verkörperten armen Kerl der durch einen dummen Fehler seine
Hand und sein Lebensziel aus den Augen verliert und durch einen grundguten
aber naiven Amish (ebenso herrlich gespielt von Randy Quaid) wieder zu alter Form findet. Trotzdem gilt das
Hauptaugenmerk der wüsten Komödie natürlich dem mitunter etwas derben
Klamauk der kein Auge trocken lässt und dem Zuschauer viel Spaß beschert
wenn man sich darauf einlässt. Von intelligenter Unterhaltung kann hier
sicherlich keine Rede sein - von brüllendkomischen und teilweise auch zotigem Klamauk allerdings
schon. Damit gelingt den Farrelly Brüdern etwas, was heute selten geworden ist: eine Komödie, die trotz derben Gags und Witzen unter der Gürtellinie eine passable Sportlerstory mit grandiosen
Darstellern abliefert, durchweg unterhaltsam und aus der Situation heraus tatsächlich auch komisch ist.
7,5/10
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