http://www.imdb.com/title/tt0114898/
In der Zukunft sind die Polkappen nach einer Klimakatastrophe
geschmolzen und die Wassermassen haben die Kontinente überflutet. Die
wenigen Menschen, die überlebt haben, leben auf Booten oder schwimmenden
Atollen. Der Mariner (Kevin Costner) hat sich an diese lebensfeindliche
Welt perfekt angepasst. Er ist ein Mutant und kann unter Wasser atmen,
weswegen er die gewöhnlichen Menschen meidet. Nur ab und an muss Handel
treiben, um seine Vorräte aufzustocken. Eines Tages entdecken die
Bewohner eines Atolls seine Mutation und nehmen den Mariner gefangen.
Bei einem Angriff der Smokers, einer Piratenbande auf einem alten
Öltanker, gelingt ihm mithilfe von Helen (Jeanne Triplehorn) und ihrer
Adoptivtochter Enola (Tina Majorino) die Flucht. Schon bald kommt er
hinter die wahren Beweggründe für den Überfall: Der Anführer der
Smokers, Deacon (Dennis Hopper), hat es auf das kleine Mädchen abgesehen
und glaubt, dass die Tätowierung auf ihrem Rücken den Weg in das
sagenumwobene "Dryland" weist - eine Insel inmitten der unendlichen
Weite des Ozeans.
"Waterworld", oder auch gern "Mad Max" auf dem Wasser, kann man eigentlich nur lieben oder hassen. Ich zumindest zähle mich zu den ersteren und ich habe den Streifen damals schon tatsächlich geliebt und ihn rauf und runter
gesehen. Ein Nostalgiebonus ist somit irgendwo bis heute geblieben, aber
bedauerlicherweise ist ein Großteil der alten Faszination weg. Dennoch
ist es ein in meinen Augen stark verkannter Film und selbst heute noch ganz annehmbar.
1995 als Flop gepriesen und von der Kritik zerrissen, von den Medien
auseinandergenommen und der zweitteuerster Film aller Zeiten
(zumindestens zu dem Zeitpunkt der Entstehung), ist der Film auf seine Art ein
grandioses postapokalyptisches SciFi-Abenteuer mit - zugegeben - allerlei Logiklöchern, die aber sehr gut gefüllt werden mit einer Reihe von guten
Action-Szenen und durchweg skurillen Figuren. "Waterworld" ist durchaus spannend und zeigt
die etwas andere Art der Ödniss der Welt auch noch auf eine recht trashige Art und Weise. Er gibt sich
zivilisationskritisch und preisst zudem die Aufrechterhaltung
menschlicher Eigenschaften und ihren moralisch-ethischen Einsicht in
einer Welt die vollkommen verloren scheint. Aber es gibt Hoffnung in
dieser Welt in Form eines kleinen Kindes. Nach Regisseur Kevin Reynolds Meinung lohnt es sich also
für diese Welt zu kämpfen. Obwohl sie eigentilch untergegangen ist.
Zugegeben, es ist wirklich auch ein trashiger Ansatz, aber eben auch gut umgesetzt. Reynolds erfüllt den Film
zwar nicht unbedingt mit Tiefe, er dümpelt lieber an der Oberfläche,
aber das auch sehr gekonnt.
Dennis Hopper als Gegenspieler Deacon ist herrlich überdreht fies, Kevin Costner als einzelgängerischer Mariner
mürrisch gut und die Austattung dementsprechend passend (trotz der
vielen Filmfehler). Sehr schlimm ist deshalb auch die mangelnde Entwicklung der Personen, die man nicht nach
vollziehen kann, weil einfach Schlüsselmomente fehlen die die notwendigen Erklärungen
liefern. Dass sich der Film dazu noch zu ernst nimmt, macht es nicht
besser.
Die Stärke des Films sind aber eindeutig die endzeitlichen, fantasievollen
und auf Zweckmäßigkeit ausgelegten Kulissen und Requisiten, die der Welt
eine gewisse Lebendigkeit geben. Besonders das Design der Boote und die diversen Fahrzeuge der Smoker haben ihren ganz eigenen Reiz. Die Action ist einfach nur fantastisch gemacht und - bis auf sehr wenige und dann auch sichtbare CGI-Einlagen - reine Handarbeit, also ohne
nennenswert viele Effekte oder Übertreibungen. Und am Ende gibt es dann
auch noch ein schönes Gewitter an Explosionen. Es ist eben großer Hollywoodtrash und leider verkannt.
7/10
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