Rachel Lang (Emily Bergl) ist die typische Außenseiterin an ihrer Schule, die Mitschüler ärgern sie und die Lehrer nehmen sie kaum wahr. Was keiner ahnt, Rachel ist die Halbschwester von Carrie White, der Schülerin, die vor Jahren ein Blutbad an der Schule anrichtet. Ihre beste Freundin Lisa (Mena Suvari) begeht Selbstmord, nachdem sie von einem der Footballspieler des Highschoolteams nur ausgenutzt wurde - er hatte mit seinen Freunden nur gewettet, ob er sie ins Bett bekommt. Doch Jesse (Jason London), selbst Mitglied des Footballteams hat große Schuldgefühle und versucht mit Rachel eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Seine Kameraden jedoch sehen das ganze wieder nur als eine Wette. Auf einer Party kommt es zum Eklat, als Rachel vor der versammelten Mannschaft erniedrigt wird, zeigt sie welche unglaublichen Kräfte in ihr stecken.
Brian De Palmas "Carrie" aus dem Jahr 1976 gilt als einer der Inbegriffe des Horrorkinos. Basierend auf Stephen Kings gleichnamigem Werk hat "Carrie" in den folgenden Jahrzehnten das Publikum in Angst und Schrecken versetzt und ist bis heute ein echter Klassiker. Im Jahr 1999 wurden die Fans jedoch mit einer Art Fortsetzung namens "Carrie 2: Die Rache" konfrontiert, ein Nachfolger, nach dem, ganz ehrlich, niemand wirklich gefragt hat. Und gerade weil De Palmas Film von 1976 so ikonisch ist, schlägt "Carrie 2: Die Rache" eine Schlacht, die sie unmöglich gewinnen kann. Zugegeben, "Carrie 2: Die Rache" hat einige Pluspunkte. Beispielsweise beeindrucken Emily Bergl und Jason London als Duo an der Spitze des Films. Beide wirken wirklich sympathisch und tun so viel, dass man sich wirklich darum kümmert, was mit ihren Charakteren passiert. Was den Rest des Films angeht, ist es leider schwierig, da die anderen Charaktere größtenteils einfach unsympathisch sind. Sogar Amy Irving, die wieder in die Rolle der Sue Snell aus dem Originalfilm schlüpft, hat Schwierigkeiten, das Publikum auf Ihre Seite zu ziehen, obwohl sie nun die reformierte Schulleiterin ist und eine ganz andere Person ist als der Tyrann, der die arme Carrie White gequält hat.
Aber machen wir uns nichts vor, "Carrie 2: Die Rache" ist kitschiger 90er-Jahre-Horror, wie es nur geht. Von der Mode über die Frisuren, die Dialoge, den Soundtrack, die im Abspann verwendeten Schriftarten bis hin zur Tatsache, dass so viele dieser Highschool-Schüler von Menschen Mitte bis Ende 20 gespielt werden, ist dies eine echte Zeitkapsel und Checkliste des Teeny-Horrorfilms dieser Zeit. Für manche ist da sicher nebliges Nostalgieelement im Spiel, das einem oft ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Aber auch vor diesem Hintergrund ist es immer noch eine schwierig, "Carrie 2: Die Rache" als einen guten Film zu bezeichnen. Er ist es nämlich nicht. Trotz all der Klischees und übertriebenen Tropen gibt es im dritten Akt einige ziemlich gute Kills, und einige der visuellen Elemente und der Schnitt funktionieren gut, wenn es darum geht, die düsteren Momente der Geschichte hervorzuheben. Es ist nur so, dass diese Kills und stilvollen Schnitte massiv von den kleineren Komponenten in den Schatten gestellt werden. Natürlich ist es trotzdem immer lustig zu sehen, wie das sanftmütige Opfer den Spieß gegen seine Peiniger umdreht, und das ist auch hier der Fall.
Alles in allem fühlt sich "Carrie 2: Die Rache" immer noch wie eine völlig unnötige Fortsetzung an, die zwar ihre eigenen Vorzüge hat, sich aber völlig falsch eingeschätzt, überstürzt und leider überflüssig daher kommt. Eigentlich konnte man aber auch nichts anderes erwarten.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: MGM
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