Gerade erst ist der Ingenieur Jack Dwyer (Owen Wilson) mit seiner Frau Annie (Lake Bell) und ihren beiden Töchtern Beeze (Claire Geare) und Lucy (Sterling Jerins) vom texanischen Austin nach Südostasien aufgebrochen. Dort soll er an einem Projekt arbeiten, das den ansässigen Bewohnern Zugang zu sauberem Trinkwasser sichert. Doch schon am Morgen nach ihrer Ankunft, kaum dass sie es sich in einem Vier-Sterne-Hotel gemütlich gemacht haben, stellt die Familie fest, dass die Telefone tot sind, der Fernseher nicht läuft und auch das Internet nicht funktioniert. Bald schon dämmert es Jack: Seine Familie ist in einen brutalen Putsch geraten. Sofort begibt er sch auf die Suche nach einem sicheren Platz, wo sie ausharren können, bis alles vorbei ist. Doch den scheint es nicht zu geben. Schon bald muss er feststellen, dass die Rebellen auch vor Mord nicht zurückschrecken... auch Ausländer geraten in ihr Visier.
"No Escape" ist die fünfte Zusammenarbeit der Geschwister John und Drew Dowdle, die als Drehbuchautoren und Regisseure fungieren, und ein Thriller, der von Fremdenfeindlichkeit getrieben wird. Er ist inspiriert von Johns Reise nach Thailand im Jahr 2006, die mit einem friedlichen Militärputsch zusammenfiel. Sein Urlaub verlief ereignislos, aber aus dieser potenziellen Gefahr haben die Brüder ein aberwitziges Garn gesponnen: eine Panikattacke mit verwirrten Augen in einem namenlosen ostasiatischen Land mit Einheimischen, die mystisch oder hysterisch oder beides sind.
Owen Wilson spielt Jack Dwyer, einen texanischen Wasserversorger, der seine Familie - Frau (Lake Bell) und zwei kleine Töchter - aus beruflichen Gründen an einen nicht näher bezeichneten, fremden Ort geschleppt hat. Die Dwyers landen mit Jetlag und Hunger mitten in einem gewalttätigen Putsch. Ein Mob ist in ihr Hotel eingedrungen und exekutiert systematisch jeden, der kein Kopftuch trägt, eine Machete schwingt und schreit. Der Büroangestellte Jack muss seine Unbekümmertheit überwinden und zum Actionhelden werden, um seine Familie vor den mörderischen Einheimischen zu retten.
Der Anfang ist auch vielversprechend. Eine Kamerafahrt durch das Hotel macht langsam klar, dass der Anführer von Unspecified Foreign Place in tödlicher Gefahr schwebt, aber wir wissen nicht, von wem. Die Spannung wird geschickt aufgebaut. Als der Anführer schließlich fällt, ist es ein schockierendes und grausiges Ende, das die Dowdles zu nutzen wissen. Aber von da an wird "No Escape" ein heilloses Durcheinander. Die gelegentlichen Pluspunkte - Wilsons überraschend starke Action-Einlagen, Lake Bells solide Leistung als verängstigte Mutter - werden durch den archaischen Tonfall zunichte gemacht. Die Kinder sind nervig und die komische Figur - ein Countrymusik-begeisterter Einheimischer, der sich Kenny Rogers nennt - zum Fremdschämen. Pierce Brosnan taucht als Dwyers Fremdenführer auf, ein alkoholisierter "Geschäftsmann", dessen schäbiger Eifer schnell und vorhersehbar in eine Bond-artige Schießerei übergeht, sobald die Revolution beginnt. Die Dowdles möchten, dass die Zuschauer "No Escape" mit der nötigen Brisanz der Situation auf nehmen. Die 70er-Jahre-Titelsequenz, die kitschigen Pop-Referenzen, die Besetzung - sie sollen in ihrer Albernheit allwissend wirken. Aber es ist schwer, mit solch breit angelegten Stereotypen durchzukommen, ohne als krass oder zynisch rüberzukommen.Eigentlich nicht übel, aber dann auch wieder nicht. Komisches Ding.6,5/10
Inhaltsangabe: EuroVideo
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