http://www.imdb.com/title/tt0086393/
Ross Webster (Robert Vaughn), der geldgierige Chef einer Computerfirma,
engagiert Programmiergenie Gus Gorman (Richard Pryor), um mithilfe eines
Wettersattelliten den Kaffee- und Ölmarkt zu beherrschen. Währenddessen
reist Clark Kent (Christopher Reeve) zu einem Klassentreffen in seine
Heimatstadt Smallville. Dort trifft er seine Jugendliebe Lana Lang
(Anette O'Toole) wieder, die sich zu seiner Überraschung nicht für
Superman, sondern mehr für Clark interessiert. Als Superman Websters
Pläne vereitelt, beauftragt der Gus Gorman damit, den Mann aus Stahl aus
dem Weg zu räumen. Bei der Herstellung von Kryptonit, dem einzigen
Material, das Superman großen Schaden zufügen kann, taucht eine
unbekannte Komponente auf, die der Computerspezialist kurzerhand durch
Tabak ersetzt. Der dadurch entstandene Stoff zeigt aber nicht die
gewünschte Wirkung: Statt zu sterben, wird Superman böse und verhält
sich unberechenbar. Um Webster doch noch zu besiegen, muss er sich dem
Bösen in seinem Inneren stellen...
Durch den Abgang von Richard Donner und dem Zugang von Richard Lester
wurde der Niedergang der Reihe besiegelt. Jeglicher Ansatz einer
respektvollen, tiefer-gehenden Auseinandersetzung mit dem
"Superman"-Mythos wird ersetzt mit noch mehr Slapstick und quatschiger
Übertreibungen um das Helden-Image der Figur komplett zu dekonstruieren. Der interessanteste Ansatz bei "Superman III" ist da noch, das der Mann aus
Stahl seine Vorbildfunktion verliert.
Nicht nur, das er erst von den Einwohnern Metropolis missachtet wird;
durch künstliches Kryptonit wird aus ihm auch ein negativer Charakter,
der sich nicht mehr um die Leiden der Welt schert. Dieser Umstand
gipfelt in einem schizophrenen Kampf zwischen dem bösen Superman gegen
Clark Kent. Grundsätzlich eine gute Idee, die aber zu wenig Raum in der
gesamten Handlung hat. Denn bevor es überhaupt soweit kommt, muss man
sich beim Zuschauen durch eine von schlechten Slapstick getränkte Story
kämpfen.
"Superman III" ist damit allein schon absoluter Popcorn-Nonsens mit hübschen
Schauwerten aber ohne Interesse an den Figuren. Weder der Einsatz des
afroamerikanischen Stand-Up-Comedian Richard Pryor, mit seinen groben,
lächerlichen Witzen, noch die müde Lex Luthor-Kopie von Robert Vaughn als machtgieriger
Wirtschaftsmagnat Ross Websterüberzeugen. Beide nerven mehr als das sie komisch wirken. Die piepsige Lorelei
Ambrosia setzt dem ganzen die krone auf.
Positiv in der Besetzung machen sich Annette O’Toole als Clark Kents Highschool-Liebe Lana Lang und natürlich
Christopher Reeve in der Titelrolle. Eingebunden in die
Phobien vor der zunehmende Technologisierung in den 80ern
(Computerkriminalität, Ölkrise, chemische Industrie) überzeugt lediglich
der Running Gag um die doppelte Identität des Helden. Wenn er durch ein
fehlerhaft, künstlich erzeugtes Kryptonit sich in einen lausig
arbeitenden, schlecht-gelaunten Superapostel verwandelt, muss man einfach nur lauthals lachen. Diese Verwandlung zum Anti-Vorbild ist tatsächlich noch gut umgesetzt und hat etwas anarchischen Witz. Da trifft der Film seinen dekonstruierende
Ansatz gut.
Das dritte "Superman"-Kinoabenteuer ist bestenfalls
unterstes Mittelmaß. Die gezeigte Technik ist aus heutiger Sicht total
überholt und es erscheint unglaubwürdig was sie zum Produktionszeitpunkt
leisten soll. Der komödiantische Teil ist nicht die Spur komisch und
der wirklich interessante Aspekt wird viel zu gering gehalten.
5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.
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