Donnerstag, 28. Dezember 2017

Babylon A.D. (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0364970/

Die Menschheit hat sich in der nahen Zukunft durch unzählige Kriege und andere Katastrophen ins Chaos gestürzt. Toorop (Vin Diesel), hünenhafter Kriegsveteran und Söldner, lebt in Kasachstan und muss täglich um sein Überleben kämpfen. Einsam haust er in einem heruntergekommenen Appartement und hält sich nur mühsam über Wasser. Da macht ihm der einflussreiche Mafia-Pate Gorsky (Gérard Depardieu) ein verlockendes Angebot. Toorop soll die bildhübsche Aurora (Mélanie Thierry), die hinter Klostermauern aufwuchs, unbeschadet nach New York bringen. Als Belohnung steht ein Neuanfang in Amerika in Aussicht. Zunächst betrachtet der desillusionierte Einzelgänger den Auftrag noch als reinen Routinejob, den er schnell hinter sich bringen möchte. Doch schon bald häufen sich die Merkwürdigkeiten: Auf einem Markplatz kommt es zu einer fatalen Explosion, vor der das Mädchen kurz zuvor gewarnt hatte. Toorop erfährt, dass Aurora in New York einer mysteriösen Sekte übergeben werden soll und zweifelt daher zunehmend an seiner Aufgabe...

Die Welt ist geteilt in eine wohlhabende, zivilisierte UN-Zone und das ungleich heruntergekommenere Osteuropa, das hauptsächlich von Mafia-Banden kontrolliert wird. Der Söldner Toorop wird von Mafia-Boss Gorsky beauftragt, ein geheimnisvolles Mädchen von Russland über die Beringstrasse und die schwer bewachte Todeszone nach New York zu schmuggeln. Als Lohn winkt ihm ein neues Leben. Bis hier wirkt die Story wie eine typische, amerikanische Zukunftsvision (USA als Mittelpunkt der Welt). Doch einerseits ist das Ganze wirklich gut umgesetzt worden und zweitens wartet die Geschichte vor allem im letzten Drittel des Films mit einigen interessanten Thematiken wie Glaubenskritik oder Menschlichkeit auf, die den Film von einer gut inszenierten Action-Geschichte in eine interessantere Thematik überführen.

Dies und die den ganzen Film beherrschende Ungewissheit über den "Nutzen" von Aurora (die durch Spekulationen gekonnt angeheizt wird) heben das Niveau der Story deutlich an. Besonders stilistisch und optisch vermag der Film zu überzeugen, das heruntergekommene Osteuropa ist toll in Szene gesetzt und die Action-Sequenzen sind gut choreographiert. Schauspielerisch überzeugt vor allem Vin Diesel in seiner typischen Rolle als egozentrischer Söldner Toorop und Gérard Dépardieu als Mafiaboss Gorsky. Die anderen Charaktere sind zwar u.a. mit Michelle Yeoh hervorragend besetzt, liefern aber im Vergleich nur eine durchschnittliche bis gute Leistung ab. Mélanie Thierry als Aurora ist hingegen ein größerer Störfaktor, da sie irgendetwas Undefinierbares an sich hat, das nicht zu 100% in diesen Film passt. Zusammengefasst ist "Babylon A.D." ein guter, dystopischer Science-Fiction-Thriller vom französischen Regie-Star Mathieu Kassovitz mit interessanter Thematik und toller Optik, der durchaus einen Blick wert ist.

6,5/10

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