http://www.imdb.com/title/tt0364970/
Die Menschheit hat sich in der nahen Zukunft durch unzählige Kriege und
andere Katastrophen ins Chaos gestürzt. Toorop (Vin Diesel), hünenhafter
Kriegsveteran und Söldner, lebt in Kasachstan und muss täglich um sein
Überleben kämpfen. Einsam haust er in einem heruntergekommenen
Appartement und hält sich nur mühsam über Wasser. Da macht ihm der
einflussreiche Mafia-Pate Gorsky (Gérard Depardieu) ein verlockendes
Angebot. Toorop soll die bildhübsche Aurora (Mélanie Thierry), die
hinter Klostermauern aufwuchs, unbeschadet nach New York bringen. Als
Belohnung steht ein Neuanfang in Amerika in Aussicht. Zunächst
betrachtet der desillusionierte Einzelgänger den Auftrag noch als reinen
Routinejob, den er schnell hinter sich bringen möchte. Doch schon bald
häufen sich die Merkwürdigkeiten: Auf einem Markplatz kommt es zu einer
fatalen Explosion, vor der das Mädchen kurz zuvor gewarnt hatte. Toorop
erfährt, dass Aurora in New York einer mysteriösen Sekte übergeben
werden soll und zweifelt daher zunehmend an seiner Aufgabe...
Die Welt ist
geteilt in eine wohlhabende, zivilisierte UN-Zone und das ungleich
heruntergekommenere Osteuropa, das hauptsächlich von Mafia-Banden
kontrolliert wird. Der Söldner Toorop wird von Mafia-Boss Gorsky
beauftragt, ein geheimnisvolles Mädchen von Russland über die
Beringstrasse und die schwer bewachte Todeszone nach New York zu
schmuggeln. Als Lohn winkt ihm ein neues Leben. Bis hier wirkt die Story
wie eine typische, amerikanische Zukunftsvision (USA als Mittelpunkt
der Welt). Doch einerseits ist das Ganze wirklich gut umgesetzt worden
und zweitens wartet die Geschichte vor allem im letzten Drittel des
Films mit einigen interessanten Thematiken wie Glaubenskritik oder
Menschlichkeit auf, die den Film von einer gut inszenierten
Action-Geschichte in eine interessantere Thematik überführen.
Dies und
die den ganzen Film beherrschende Ungewissheit über den "Nutzen" von
Aurora (die durch Spekulationen gekonnt angeheizt wird) heben das Niveau
der Story deutlich an. Besonders stilistisch und optisch vermag der Film zu überzeugen, das
heruntergekommene Osteuropa ist toll in Szene gesetzt und die
Action-Sequenzen sind gut choreographiert. Schauspielerisch überzeugt vor allem Vin Diesel in seiner typischen
Rolle als egozentrischer Söldner Toorop und Gérard Dépardieu
als Mafiaboss Gorsky. Die anderen Charaktere sind zwar u.a. mit Michelle
Yeoh hervorragend besetzt, liefern aber im Vergleich nur eine durchschnittliche bis
gute Leistung ab. Mélanie Thierry als Aurora ist hingegen ein größerer Störfaktor, da sie irgendetwas Undefinierbares an sich hat, das nicht zu 100% in diesen Film passt. Zusammengefasst ist "Babylon A.D." ein guter, dystopischer Science-Fiction-Thriller vom
französischen Regie-Star Mathieu Kassovitz mit interessanter Thematik
und toller Optik, der durchaus einen Blick wert ist.
6,5/10
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