http://www.imdb.com/title/tt0114069/
Der US-Virologe und Militärarzt Sam Daniels (Dustin Hoffman) untersucht
in Afrika einen neuartigen Virus, der innerhalb weniger Tage zum Tod
führt. Es handelt sich um eine aggressive, sich schnell verbreitende
Ebola-Variante. Daniels kann nur ahnen, welche Gefahr von der Seuche
ausgeht und rechnet mit dem Schlimmsten. Zurück in Amerika bittet er
seinen Freund und Vorgesetzten Brig. Gen. Billy Ford (Morgan Freeman)
vorsorglich Katastrophenalarm auszulösen, doch der will davon nichts
wissen. Erst als erste Symptome der todbringenden Infektion in der
amerikanischen Kleinstadt Cedar Creek auftreten, folgt das böse
Erwachen. Daniels ist sich sicher, dass es sich um den afrikanischen
Killervirus handelt und begibt sich mit seinem Team sofort in die
kalifornische Ortschaft. Während sich die Epidemie im ganzen Land
auszubreiten droht, machen sich Daniels und seine Leute auf die Suche
nach dem ursprünglichen Überträger des Virus, um einen Impfstoff
herzustellen und der Seuche Einhalt zu gebieten...
"Outbreak" recycelt alle Kennzeichen, um als actionbestückte Blaupause des
Genrekinos der 90er Jahre durchzugehen. Wenngleich seine oberflächlichen
Diskussionsansätze über den Aktionismus höhergestellter Instanzen
wesentlich geblieben sind, untergräbt der Film seinen epidemiologischen
Inhalt mit hochglänzendem Schauwertcharakter: Dutzendfach schweres Kriegsgerät,
spektakuläre Hubschrauber-Action, spektakuläre Stunts, dazwischen der ein oder andere Oneliner, hektische Raserei, Spannung bis zum
Äußersten und ein sich allem widersetzender Idealist (charmant gespielt von Dustin
Hoffman), der durch die Hölle geht (und fliegt und
springt).
Regisseur Wolfgang Petersens explosiver Seuchenthriller ist eben eine reinrassige
Überladung und Übertreibung. Eine grobschlächtige, naive Zeitreise, an
deren letztem fundamentalem Appell gegen die absurden Paragrafen
militärischer Autorität nicht etwa die gefährdete Evolution der
Menschheit, sondern die Zukunft einer in die Binsen gegangenen Ehe
abhängt. Wunderbar stumpfsinnig, konsequent infantil. Gepaart mit jeder Menge Klischeetypen und Schablonen-Widersachern. Kevin Spacey als blutjunger
Familientherapeut, Cuba Gooding Jr. als unerschrockenes Kämpferherz und
Donald Sutherland als zynisches Überbleibsel jener, die für das eine das
andere opfern. Unter handwerklichen
Aspekten drängt sich indes die Cinematographie von Michael Ballhaus in den
Vordergrund. Keinem festen Halt zugeordnet, tastet sich die Kamera bis
zum Bakterienherd durch Labore, Kammern, Schächte, Ventile, hängt
sich an betriebsame Forscher und emsige Wissenschaftler, die allerhand
unverständliches Zeug bedienen und bearbeiten. Das ist toll, das ist dynamisch und macht "Outbreak" zu einem nostalgischen, sehr
unterhaltsamen Guilty-Pleasure-Spaß.
8,5/10
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