http://www.imdb.com/title/tt0089941/
Ein alter Knacki (Jon Voight) und ein jüngerer Häftling (Eric Roberts) brechen aus einem brutalen
Gefängnis aus. Sie nutzen die Gunst der Stunde und fliehen durch einen
offenliegenden Abwasserkanal. Am Bahnhof angekommen springen sie auf den
erstbesten Zug auf, der unangenehmerweise jedoch führerlos ist, da der
Lokführer einen Herzinfarkt erlitten hat. Nur eine einzige Bahnarbeiterin
ist noch an Bord, die den Zug, der vollkommen außer Kontrolle geraten
ist, allerdings auch nicht mehr zu bedienen weiß. Die Drei müssen von da
an zusammenarbeiten, wenn sie diese Höllenfahrt überleben möchten. Ihr
Ziel ist es, in den vordersten Wagon zu gelangen, doch bei der
Geschwindigkeit ist es gar nicht so einfach wie sie glauben. Unterdessen
macht sich der sadistische Gefängnischef auf, die zwei Ausbrecher
wieder dingfest zu machen und betrachtet dies als seine persönliche
Rache...
In etwa so kann man sich einen perfekten Actioner vorstellen. Manchmal ist zwar nicht sicher, ob man in "Runaway Train" nicht doch bloß einem zynischen
Genre-Reißer beiwohnt, tatsächlich aber ist dieser beinharte
Hochgeschwindigkeitsfilm ein ausnehmend kluger, mitreißender ebenso wie
nachdenklich stimmender Vertreter seiner Zunft. Und das kann niemand, nicht mal das oft unausweichliche Logik-, Zufall-, und Klischeeargument, denn das fährt maximal im Schritttempo auf dem Nebengleis. "Express in die Hölle" überrollt jede Angriffsfläche mit einem Mordstempo und besonders mit einer radikalen Wucht, da wird jedes Kontra effektiv auf die Schienen gefesselt und plattgewalzt, kleinkariertes Fehlersuchen auf nichtigem Niveau ist so fehl am Platz wie eine gültige Fahrkarte. Aus einem recht simpel gestrickten Escape-Thriller mit grob geschnitzten Figuren wird beinhartes Survival-Kino ohne Zwischenstopp.
Denn sobald der Plot endgültig ins Rollen kommt und Eric Roberts endlich Schuhe hat, entfesselt der "Runaway Train" eine explosive Dynamik, Adrenalin schießt einem förmlich durch Ohren, Mund und Nase, wenn das wilde Tier Manny (grandios wuchtig: Jon Voight) und sein sympathisch-naiver Kumpane Buck (Eric Roberts) auf den völlig falschen Zug aufspringen und fortan ohne Bremse, lebendes Personal und immer noch auf der Flucht gnadenlos in die Katastrophe rasen. Beklemmend, enorm druckvoll und mit einem präzise gesetzten Spannungsmoment nach dem anderen feuert der Film von Andrei Konchalovsky drauf los, steigert sich durchgehend konsequent, was irgendwann kaum noch möglich scheint. Ein immens schnörkelloses Kammerspiel auf Schienen, mit fast erschlagender Intensität, auf das Wesentliche fokussiert, eng, brachial, gnadenlos.
Abgesehen von den zeitlosen Pluspunkten (Schnee und Eis sind grundsätzlich ein Ding für sich) ist "Runaway Train" extrem brillant inszeniert. Ohne künstlichen Firlefanz ist es neben Regisseur Konchalovsky besonders Kameramann Alan Hume zu verdanken, was hier in seiner reinen Pracht auf einen einprasselt. Grandios gefilmte Action/Survival-Sequenzen erscheinen in Anbetracht ihrer Fülle fast wie selbstverständlich, sind allerdings souverän und drückend inszeniert. Die technische Perfektion schmückt "Runaway Train" nur noch mehr, als es eigentlich nötig wäre. Hier wird sich nicht in unsinnige Side-Plots verrannt, das Essenzielle wird kompromisslos ausgereizt. In seiner schlichten Dramaturgie schöpft der Film aus den Vollen und reizt alles bis zum Ende aus.
Andrey Konchalovskiy handelt aus, was individuelle Freiheit bedeutet und was es kosten kann, um diese zu erreichen. Es ist schlichtweg begeisternd, wie emotional-effektiv der philosophische Unterbau von Express in die Hölle auf den Zuschauer einwirkt. Dieser Film ist nicht einfach nur straightes, reduziertes Action-Kino aus dem Cannon-Köcher, durchweg auf Hochspannung gepolt, ohne krampfhaft dabei zu wirken, sondern besetzt tatsächlich wunderbar ausgearbeitete, facettenreiche Figuren. Es ist eine existenzialistische Suche nach Menschlichkeit, die Andrey Konchalovskiy hier vollstreckt. Und er trifft auf diese in den klaustrophobischen Eingeweiden einer urzeitlich grölenden Dampflok. Ergreifend. Spannend. Grandios.
8,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film nun endlich auch hierzulande in HD in einem tollen Mediabook:
Sonntag, 31. Dezember 2017
Freddy vs. Jason (2003)
http://www.imdb.com/title/tt0329101/
Fast zehn Jahre sind ins Land gezogen, seit Freddy Krueger (Robert Englund) auf seinem bis dato letzten Rachefeldzug war. Jetzt schmort er in der Hölle. In Springwood hat man seinen Amoklauf systematisch verdrängt - niemand will sich an Freddy erinnern. Potenzielle Opfer werden unter Drogen gesetzt, damit sie nicht träumen, und schon ist der Meister des Albtraums machtlos. Heute hat keiner mehr Angst vor Freddy - was dem egomanischen Psychopathen wahrlich Höllenqualen bereitet, denn er hält sich selbst für eine Legende. Doch dann erweckt er jenen wahnsinnigen Jason Voorhees (Ken Kirzinger) zu neuem Leben, der genau wie er selbst als Killer Kultstatus genießt. Freddy benutzt Jason, um die Elm Street erneut in Angst und Schrecken zu versetzen und dem Fegefeuer zu entkommen...
Es ist das Aufeinandertreffen zweier großer Ikonen der Horror-Filmgeschichte. Freddy Krueger, der heimtückische Kindermörder, welcher Opfer in seine surrealen Traumwelten entführt und perfide Spielchen mit ihnen vollführt, bevor er sie tötet. Jason Vorhees, der unbezwingbare, Hockey-Maske tragende Hüne, der selbst dann noch die Machete schwingt, wenn er in Brand gesteckt wurde. Aufhänger der Geschichte dieses Films ist allerdings die Machtlosigkeit von Freddy, der von den Bewohnern der Elmstreet bezwungen und vergessen wurde. In den Niederungen der Hölle gräbt er Jason hervor, welcher ihm fortan als Bote seiner grausigen Taten dienen soll. Der metzelt sich allerdings wenig überraschend völlig unkontrolliert durch die Gegend, so dass sich Freddy irgendwann vor rasender Eifersucht dazu entschließt, den Konkurrenten aus dem Weg räumen zu wollen.
Regisseur Ronny Yu inszeniert "Freddy vs. Jason" zunächst als relativ gewöhnliches Slasher-Vorspiel, welches ganz und gar dem standardisierten Genre-Regelwerk verschrieben ist. Diese Liaison zwischen ängstlichen, schlicht gezeichneten Teenie-Figuren, bedrohlichen Zuspitzungen sowie derben Kills bedient simple Erwartungen, unterhält kurzweilig, lässt die außergewöhnliche Konstellation aber erstmal provokant außen vor. Das wahre Schäferstündchen wird schließlich im letzten Drittel vollzogen, in dem beide Legenden endlich aufeinanderprallen. In dieser blutrünstig-brutalen Konfrontation wird der der Logik keine Grenzen gesetzt und so artet das Geschehen zunehmend zu einem surrealen Massaker aus, in dem sich einige köstlich zelebrierte Over-The-Top-Momente tummeln bis hin zur im wahrsten Sinne des Wortes augenzwinkernden Schlusseinstellung. Die ganz große Sause ist "Freddy vs. Jason" am Ende aufgrund des zu ausgedehnten, konventionell durchgezogenen Slasher-Parts nicht geworden, doch das titelgebende Duell entschädigt aufgrund der hemmungslos entfesselten Umsetzung und macht den Streifen zum kurzweiligen Genre-Häppchen.
7/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die ungeschnittene Kinoversion auf Blu-ray in HD.
Fast zehn Jahre sind ins Land gezogen, seit Freddy Krueger (Robert Englund) auf seinem bis dato letzten Rachefeldzug war. Jetzt schmort er in der Hölle. In Springwood hat man seinen Amoklauf systematisch verdrängt - niemand will sich an Freddy erinnern. Potenzielle Opfer werden unter Drogen gesetzt, damit sie nicht träumen, und schon ist der Meister des Albtraums machtlos. Heute hat keiner mehr Angst vor Freddy - was dem egomanischen Psychopathen wahrlich Höllenqualen bereitet, denn er hält sich selbst für eine Legende. Doch dann erweckt er jenen wahnsinnigen Jason Voorhees (Ken Kirzinger) zu neuem Leben, der genau wie er selbst als Killer Kultstatus genießt. Freddy benutzt Jason, um die Elm Street erneut in Angst und Schrecken zu versetzen und dem Fegefeuer zu entkommen...
Es ist das Aufeinandertreffen zweier großer Ikonen der Horror-Filmgeschichte. Freddy Krueger, der heimtückische Kindermörder, welcher Opfer in seine surrealen Traumwelten entführt und perfide Spielchen mit ihnen vollführt, bevor er sie tötet. Jason Vorhees, der unbezwingbare, Hockey-Maske tragende Hüne, der selbst dann noch die Machete schwingt, wenn er in Brand gesteckt wurde. Aufhänger der Geschichte dieses Films ist allerdings die Machtlosigkeit von Freddy, der von den Bewohnern der Elmstreet bezwungen und vergessen wurde. In den Niederungen der Hölle gräbt er Jason hervor, welcher ihm fortan als Bote seiner grausigen Taten dienen soll. Der metzelt sich allerdings wenig überraschend völlig unkontrolliert durch die Gegend, so dass sich Freddy irgendwann vor rasender Eifersucht dazu entschließt, den Konkurrenten aus dem Weg räumen zu wollen.
Regisseur Ronny Yu inszeniert "Freddy vs. Jason" zunächst als relativ gewöhnliches Slasher-Vorspiel, welches ganz und gar dem standardisierten Genre-Regelwerk verschrieben ist. Diese Liaison zwischen ängstlichen, schlicht gezeichneten Teenie-Figuren, bedrohlichen Zuspitzungen sowie derben Kills bedient simple Erwartungen, unterhält kurzweilig, lässt die außergewöhnliche Konstellation aber erstmal provokant außen vor. Das wahre Schäferstündchen wird schließlich im letzten Drittel vollzogen, in dem beide Legenden endlich aufeinanderprallen. In dieser blutrünstig-brutalen Konfrontation wird der der Logik keine Grenzen gesetzt und so artet das Geschehen zunehmend zu einem surrealen Massaker aus, in dem sich einige köstlich zelebrierte Over-The-Top-Momente tummeln bis hin zur im wahrsten Sinne des Wortes augenzwinkernden Schlusseinstellung. Die ganz große Sause ist "Freddy vs. Jason" am Ende aufgrund des zu ausgedehnten, konventionell durchgezogenen Slasher-Parts nicht geworden, doch das titelgebende Duell entschädigt aufgrund der hemmungslos entfesselten Umsetzung und macht den Streifen zum kurzweiligen Genre-Häppchen.
7/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die ungeschnittene Kinoversion auf Blu-ray in HD.
Samstag, 30. Dezember 2017
Tropic Thunder (2008)
http://www.imdb.com/title/tt0942385/
Schauspieler Tugg Speedman (Ben Stiller) hält sich für den Größten, ist aber nicht besonders helle. Er steckt in einer Krise, weil sein Behinderten-Drama "Simple Jack" nicht wie erhofft den Oscar einbrachte, sondern stattdessen Hohn, Spott und nur wenige Zuschauer. Nachdem der Wechsel ins ernste Fach katastrophal missglückt ist, will Speedman wieder an alte Erfolge anknüpfen. In Südostasien soll das teuerste Vietnamkriegs-Drama aller Zeiten entstehen. Der heimlich drogensüchtige Comedy-Star Jeff Portnoy (Jack Black) versucht derweil, sein ramponiertes Image aufzupolieren, während der fünffache Oscar-Preisträger Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) zum ganz großen Schlag ausholen will. Der australische Method-Actor lässt sich für die Dreharbeiten die Haut pigmentieren, um die Rolle als farbiger Amerikaner spielen zu können. An ihrer Seite stehen der schwarze Rapstar Alpha Chino (Brandon T. Jackson) und der Nachwuchsschauspieler Kevin Sandursky (Jay Baruchel). Doch die Produzenten bekommen kalte Füße und wollen das Projekt stoppen. Da entschließt sich Debüt-Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan) zu einer radikalen Maßnahme. Er dreht im Guerillastil mit im Dschungel versteckten Kameras auf eigene Faust weiter. Aber schon nach kurzer Zeit bekommt der Filmemacher ein existenzielles Problem. Die Schauspieler sind nun auf sich allein gestellt. Dumm, dass sie zwischen die Fronten eines Drogenkriegs geraten und für eine echte amerikanische Spezialeinheit gehalten werden...
Schauspieler Tugg Speedman (Ben Stiller) hält sich für den Größten, ist aber nicht besonders helle. Er steckt in einer Krise, weil sein Behinderten-Drama "Simple Jack" nicht wie erhofft den Oscar einbrachte, sondern stattdessen Hohn, Spott und nur wenige Zuschauer. Nachdem der Wechsel ins ernste Fach katastrophal missglückt ist, will Speedman wieder an alte Erfolge anknüpfen. In Südostasien soll das teuerste Vietnamkriegs-Drama aller Zeiten entstehen. Der heimlich drogensüchtige Comedy-Star Jeff Portnoy (Jack Black) versucht derweil, sein ramponiertes Image aufzupolieren, während der fünffache Oscar-Preisträger Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) zum ganz großen Schlag ausholen will. Der australische Method-Actor lässt sich für die Dreharbeiten die Haut pigmentieren, um die Rolle als farbiger Amerikaner spielen zu können. An ihrer Seite stehen der schwarze Rapstar Alpha Chino (Brandon T. Jackson) und der Nachwuchsschauspieler Kevin Sandursky (Jay Baruchel). Doch die Produzenten bekommen kalte Füße und wollen das Projekt stoppen. Da entschließt sich Debüt-Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan) zu einer radikalen Maßnahme. Er dreht im Guerillastil mit im Dschungel versteckten Kameras auf eigene Faust weiter. Aber schon nach kurzer Zeit bekommt der Filmemacher ein existenzielles Problem. Die Schauspieler sind nun auf sich allein gestellt. Dumm, dass sie zwischen die Fronten eines Drogenkriegs geraten und für eine echte amerikanische Spezialeinheit gehalten werden...
Sky Captain And The World Of Tomorrow (2004)
http://www.imdb.com/title/tt0346156/
Sensationsjournalistin Polly Perkins ist im New York der Zwischenkriegszeit bekannt für ihre brillante, aber manchmal nicht ganz astreine Arbeitsweise. Als sie gerade für eine Story über eine Mordserie an geflohenen deutschen Wissenschaftlern recherchiert, wird die Stadt ohne Vorwarnung von fliegenden Kampfrobotern angegriffen. Nur ein Mann scheint gewappnet, um sich der übermächtigen Bedrohung entgegenzustellen: Sky Captain Joe Sullivan (Jude Law) und seine Flieger-Elitetruppe operieren von einer Basis im Pazifik aus und stellen sich dem Kampf gegen das Böse. Für Polly ist das Fliegerass kein Unbekannter, schließlich waren die beiden einst ein Paar. Mithilfe von Pollys Rechercheunterlagen kommen sie Dr. Totenkopf (Laurence Olivier, der mittels Archivmaterial wieder zum Leben erweckt wurde), dem Drahtzieher der Angriffe auf die Spur. Als der den genialen Techniker Dexter (Giovanni Ribisi) aus Sky Captains Team entführt, starten Joe und Polly ihre Rettungsmission, die sie mitten in den eisigen Himalaya führt.
"Sky Captain And The World Of Tomorrow" ist der erste Film, komplett im Digital-Backlot-Verfahren gedreht wurde, in welchem nicht mehr in Kulissen, sondern vor gleichmäßig blauen bzw. grünen Wänden gefilmt wird, und der gewünschte Hintergrund später digital ins Bild kopiert wird. Optisch ist "Sky Captain And The World Of Tomorrow" aber richtig schlecht gealtert. Der ganze Film wirkt extrem schwammig und konturlos, besonders die Gesichter. Der künstliche Noir Look ist hier, sehr im Gegensatz zum ein Jahr später erschienenen "Sin City" auch reichlich misslungen.
Die eigentliche Schwäche des Films ist aber auf der inhaltlichen Ebene zu verorten. Hier ist nun wirklich fast alles misslungen: Storytelling, Dialoge, Charakterzeichnung und Plot. Dass der Film dabei dann noch Genretechnisch wild zwischen Action, Adventure und Film Noir relativ wild hin und her wechselt hätte bei einem fähigeren Regisseur und vor allem einem erfahreneren Drehbuchautoren durchaus interessant werden können, da aber Kerry Conran beides offenbar nicht ist, misslingt auch dies gewaltig, denn es führt dazu, dass der Film nur noch weniger wie eine Einheit, sondern wie eine dumpfe und planlose Aneinanderreihung von Action- Adventure- und Suspenseszenen wirkt. Das Ganze könnte dann problemlos auch als zusammengeschnittene Cutscenes aus einem Computergame durchgehen und dazu muss man noch sagen, dass es etliche Games mit besserer Grafik und klügeren Dialogen als diesen Film gibt.
Wenn man bedenkt, dass die Produktion des Films insgesamt über 10 Jahre lief, ist das Ergebnis dann doch sehr mager. Ist es Zufall, dass Kerry Conran, der sich hier als Drehbuchautor und Regisseur verantwortet, danach nie wieder einen Langfilm drehen sollte? Angesichts des Box Office-Flops, den dieser Film hier darstellte, ist das auch nicht sehr verwunderlich und ist ein weiterer Beweis dafür, dass der massive Einsatz von CGI eine Story eben nicht ersetzen kann.
5,5/10
Sensationsjournalistin Polly Perkins ist im New York der Zwischenkriegszeit bekannt für ihre brillante, aber manchmal nicht ganz astreine Arbeitsweise. Als sie gerade für eine Story über eine Mordserie an geflohenen deutschen Wissenschaftlern recherchiert, wird die Stadt ohne Vorwarnung von fliegenden Kampfrobotern angegriffen. Nur ein Mann scheint gewappnet, um sich der übermächtigen Bedrohung entgegenzustellen: Sky Captain Joe Sullivan (Jude Law) und seine Flieger-Elitetruppe operieren von einer Basis im Pazifik aus und stellen sich dem Kampf gegen das Böse. Für Polly ist das Fliegerass kein Unbekannter, schließlich waren die beiden einst ein Paar. Mithilfe von Pollys Rechercheunterlagen kommen sie Dr. Totenkopf (Laurence Olivier, der mittels Archivmaterial wieder zum Leben erweckt wurde), dem Drahtzieher der Angriffe auf die Spur. Als der den genialen Techniker Dexter (Giovanni Ribisi) aus Sky Captains Team entführt, starten Joe und Polly ihre Rettungsmission, die sie mitten in den eisigen Himalaya führt.
"Sky Captain And The World Of Tomorrow" ist der erste Film, komplett im Digital-Backlot-Verfahren gedreht wurde, in welchem nicht mehr in Kulissen, sondern vor gleichmäßig blauen bzw. grünen Wänden gefilmt wird, und der gewünschte Hintergrund später digital ins Bild kopiert wird. Optisch ist "Sky Captain And The World Of Tomorrow" aber richtig schlecht gealtert. Der ganze Film wirkt extrem schwammig und konturlos, besonders die Gesichter. Der künstliche Noir Look ist hier, sehr im Gegensatz zum ein Jahr später erschienenen "Sin City" auch reichlich misslungen.
Die eigentliche Schwäche des Films ist aber auf der inhaltlichen Ebene zu verorten. Hier ist nun wirklich fast alles misslungen: Storytelling, Dialoge, Charakterzeichnung und Plot. Dass der Film dabei dann noch Genretechnisch wild zwischen Action, Adventure und Film Noir relativ wild hin und her wechselt hätte bei einem fähigeren Regisseur und vor allem einem erfahreneren Drehbuchautoren durchaus interessant werden können, da aber Kerry Conran beides offenbar nicht ist, misslingt auch dies gewaltig, denn es führt dazu, dass der Film nur noch weniger wie eine Einheit, sondern wie eine dumpfe und planlose Aneinanderreihung von Action- Adventure- und Suspenseszenen wirkt. Das Ganze könnte dann problemlos auch als zusammengeschnittene Cutscenes aus einem Computergame durchgehen und dazu muss man noch sagen, dass es etliche Games mit besserer Grafik und klügeren Dialogen als diesen Film gibt.
Wenn man bedenkt, dass die Produktion des Films insgesamt über 10 Jahre lief, ist das Ergebnis dann doch sehr mager. Ist es Zufall, dass Kerry Conran, der sich hier als Drehbuchautor und Regisseur verantwortet, danach nie wieder einen Langfilm drehen sollte? Angesichts des Box Office-Flops, den dieser Film hier darstellte, ist das auch nicht sehr verwunderlich und ist ein weiterer Beweis dafür, dass der massive Einsatz von CGI eine Story eben nicht ersetzen kann.
5,5/10
Being John Malkovich (1999)
http://www.imdb.com/title/tt0120601/
Als dem Puppenspieler Craig (John Cusack) der Erfolg versagt bleibt und seine Frau Lotte (Cameron Diaz) aus dem gemeinsamen Heim ein Tierasyl macht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich einen Bürojob zu suchen. Doch schon mit dem Vorstellungsgespräch fängt die Absurdität an: Das Büro liegt im 7 1/2 Stock und man kann nur gebückt, die Räume durchschreiten. Diese Unannehmlichkeit macht die hübsche Maxine (Catherine Keener) wieder wett, in die sich Craig verliebt. All sein Werben ist umsonst, bis er hinter seinem Schrank einen Tunnel entdeckt, der zu einem 15 Minuten Trip in John Malkovich einlädt. Bald schon haben Craig, Lotte und Maxine die Idee: Sie vermarkten den Trip in John Malkovich, bis er ihnen eines Tages auf die Spur kommt, und selbst für eine Reise in sich ansteht...
"Being John Malkovich" ist das erste Werk von Spike Jonze in voller Spielfilmlänge. Zusammen mit Drehbuchautor Charlie Kaufmann schuf der talentierte Regisseur einen genauso intelligenten, wie abstrusen Film. Und das nicht einmal aufgrund seiner wahnwitzigen Prämisse, sondern vielmehr aufgrund seiner Handlung und den Figuren. Das ist gleichzeitig aber auch sein Problem.
Zunächst einmal, und wie so oft, weiß der Beginn des Films sehr gut zu gefallen. Ein interessanter, schrulliger Protagonist kommt an einen Ort, an dem die Regeln sehr anders sind und nur auf merkwürdige Weise begründet werden. Vor allem die Dialoge mit Dr. Lester sind dabei unglaublich abstrus und lustig. Dann allerdings kommt die eigentliche Handlung in Gang, durchaus interessant inszeniert und mit nachvollziehbaren Implikationen, was Identität angeht. Zumindest auf dem Blatt. Denn abgesehen von John Malkovich und Dr. Lester schafft es tatsächlich kein Charakter, in irgendeiner Weise nachvollziehbar und nicht klischeehaft überdreht zu agieren. Willkür in Reinform. Die enormen, psychologisch unfassbaren Unsympathien, die alle Figuren zusätzlich verkörpern, vor allem Maxime, die man gern hasst, helfen dem zusätzlich nach.
Als dem Puppenspieler Craig (John Cusack) der Erfolg versagt bleibt und seine Frau Lotte (Cameron Diaz) aus dem gemeinsamen Heim ein Tierasyl macht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich einen Bürojob zu suchen. Doch schon mit dem Vorstellungsgespräch fängt die Absurdität an: Das Büro liegt im 7 1/2 Stock und man kann nur gebückt, die Räume durchschreiten. Diese Unannehmlichkeit macht die hübsche Maxine (Catherine Keener) wieder wett, in die sich Craig verliebt. All sein Werben ist umsonst, bis er hinter seinem Schrank einen Tunnel entdeckt, der zu einem 15 Minuten Trip in John Malkovich einlädt. Bald schon haben Craig, Lotte und Maxine die Idee: Sie vermarkten den Trip in John Malkovich, bis er ihnen eines Tages auf die Spur kommt, und selbst für eine Reise in sich ansteht...
"Being John Malkovich" ist das erste Werk von Spike Jonze in voller Spielfilmlänge. Zusammen mit Drehbuchautor Charlie Kaufmann schuf der talentierte Regisseur einen genauso intelligenten, wie abstrusen Film. Und das nicht einmal aufgrund seiner wahnwitzigen Prämisse, sondern vielmehr aufgrund seiner Handlung und den Figuren. Das ist gleichzeitig aber auch sein Problem.
Zunächst einmal, und wie so oft, weiß der Beginn des Films sehr gut zu gefallen. Ein interessanter, schrulliger Protagonist kommt an einen Ort, an dem die Regeln sehr anders sind und nur auf merkwürdige Weise begründet werden. Vor allem die Dialoge mit Dr. Lester sind dabei unglaublich abstrus und lustig. Dann allerdings kommt die eigentliche Handlung in Gang, durchaus interessant inszeniert und mit nachvollziehbaren Implikationen, was Identität angeht. Zumindest auf dem Blatt. Denn abgesehen von John Malkovich und Dr. Lester schafft es tatsächlich kein Charakter, in irgendeiner Weise nachvollziehbar und nicht klischeehaft überdreht zu agieren. Willkür in Reinform. Die enormen, psychologisch unfassbaren Unsympathien, die alle Figuren zusätzlich verkörpern, vor allem Maxime, die man gern hasst, helfen dem zusätzlich nach.
Das stört bei einem Film, bei dem die Handlung wesentlich wird. Dass
diese zudem vorhersehbar ausfällt, schießt teils doch etwas den Vogel
ab.
Das Unmoralische, das hier alle Figuren zelebrieren, mag man gerne
als Kritik am menschlichen Wesen auffassen, hier ist es aber zu
übertrieben und willkürlich. Als eine Karikatur mag das vielleicht noch
durchgehen, für einen Film, der mehr sein will, als eine Sketchsammlung
ist das aber zu wenig. Charlie Kaufman und Spike Jonze liefern dennoch einen Film ab, der an
Originalität und Einfällen kaum zu überbieten ist. Sie verzichten
darauf, dass amüsante Setting jedoch stereotypisch breitzutreten und
stellen stattdessen intelligente Fragen über die Freiheit des
menschlichen Geistes, was dem Film eine tragikomische Ebene verleiht.
Die Darsteller, allen voran John Cusack, liefern hier mit ihre besten Performances ab. Cameron Diaz, die man mittlerweile nur noch in durchschnittlichen Comedy-Produktionen sieht, verdient übrigens ein kleines extra Lob für ihre Leistung als schräge Tierpflegerin. Kurzum: der Film unterhält einfach. Zwar braucht er etwas, ehe die eigentliche Handlung beginnt und so richtig abgedrehte Bilder gibt es nur an wenigen Stellen, aber der Fluss ist stets garantiert und die tolle Prämisse macht immer wieder neugierig. Lobend muss man auch die spannende Meta-Komponente erwähnen, da John Malcovich von John Malcovich gespielt wird, was dem Film eine zusätzlich Pointiertheit, aber auch Drastik gibt. Man fragt sich angesichts all der persönlichen Erinnerungen nicht selten, was hier faktisch und was fiktiv ist. Solche expliziten Verweise auf die Wirklichkeit vermisst man heutzutage etwas. "Being John Malkovich" ist toll. Tiefgründig, witzig, unterhaltsam. Eine Klettertour in die Abgründe des menschlichen Verstandes.
8/10
Die Darsteller, allen voran John Cusack, liefern hier mit ihre besten Performances ab. Cameron Diaz, die man mittlerweile nur noch in durchschnittlichen Comedy-Produktionen sieht, verdient übrigens ein kleines extra Lob für ihre Leistung als schräge Tierpflegerin. Kurzum: der Film unterhält einfach. Zwar braucht er etwas, ehe die eigentliche Handlung beginnt und so richtig abgedrehte Bilder gibt es nur an wenigen Stellen, aber der Fluss ist stets garantiert und die tolle Prämisse macht immer wieder neugierig. Lobend muss man auch die spannende Meta-Komponente erwähnen, da John Malcovich von John Malcovich gespielt wird, was dem Film eine zusätzlich Pointiertheit, aber auch Drastik gibt. Man fragt sich angesichts all der persönlichen Erinnerungen nicht selten, was hier faktisch und was fiktiv ist. Solche expliziten Verweise auf die Wirklichkeit vermisst man heutzutage etwas. "Being John Malkovich" ist toll. Tiefgründig, witzig, unterhaltsam. Eine Klettertour in die Abgründe des menschlichen Verstandes.
8/10
Turistas (Unrated Version) (2006)
http://www.imdb.com/title/tt0454970/
Nach einem Busunfall im Regenwald landet eine Gruppe von Rucksacktouristen in einem abgelegenen brasilianischen Dorf. Die Amerikaner Alex (Josh Duhamel), Bea (Olivia Wilde) und Amy (Beau Garrett), die von der lebenslustigen Australierin Pru (Melissa George) und zwei jungen Engländern begleitet werden, können ihr Glück kaum fassen, als sie den malerischen Strand sehen. Nach einer euphorisierten und exzessiven Partynacht in einer nahen Strandbar kommt jedoch das böse Erwachen. Betäubt von Alkohol und Drogen wurden die jungen Reisenden ausgeraubt und besitzen nun weder Kleidung, Geld oder ihre Ausweise. Ihre gestohlenen Habseligkeiten sind aber bald ihr geringstes Problem, denn das war erst der Anfang. Eine örtliche Miliz und deren fanatischer Anführer Zamora - ein sadistischer Operationsarzt - zwingen die hilflosen Touristen zu einem Kampf um das nackte Überleben in der drückenden Hitze des Dschungels.
John Stockwell's sechster Film ist ein wenig neues zeigender, aber dennoch spannender Horror-Thriller. Fast scheint es so als ob Stockwell nach "Into The Blue" mit "Turistas" nun einen Schritt weiter gehen wollte, starben doch in ersterem nur ein paar "Böse", so geht er hier in die vollen und lässt die netten, ahnungslosen Freunde geradewegs auf die Schlachtbank spazieren. Für viele als Inselabklatsch von "Hostel" verschrien, hat der Film hierzulande wenig Anerkennung bekommen. Einzig bekannt im Cast sind Olivia Wilde und Melissa George.
"Turistas" besticht durch eine wunderbare Vielfalt an Landschaft - Strände, Berge, Wälder, Wasserfälle und Unterwasserhöhlen, da bekommt man glatt Fernweh - wäre da nicht dieser "kleine" Haken... Der Aufbau, Busunglück - neue Bekanntschaften - Strand - Strandbarfeier ist stilsicher umgesetzt obwohl sich "Turistas" gängiger Schocker-Elemente bedient. Es verwunderte dahingehend auch nicht, dass Alex (Josh Duhamel) zum Helden avanciert. Aber "Turistas" ist unterhaltsam, wenngleich diese Schwarz/Weiß-Darstellung von Brasilien und den ewig dummen/arroganten Touristen ein wenig zu platt ist. Trotzdem ist "Turistas" durchaus ein Horrorfilm, der den Abend füllen kann und unterhält.
6,5/10
Nach einem Busunfall im Regenwald landet eine Gruppe von Rucksacktouristen in einem abgelegenen brasilianischen Dorf. Die Amerikaner Alex (Josh Duhamel), Bea (Olivia Wilde) und Amy (Beau Garrett), die von der lebenslustigen Australierin Pru (Melissa George) und zwei jungen Engländern begleitet werden, können ihr Glück kaum fassen, als sie den malerischen Strand sehen. Nach einer euphorisierten und exzessiven Partynacht in einer nahen Strandbar kommt jedoch das böse Erwachen. Betäubt von Alkohol und Drogen wurden die jungen Reisenden ausgeraubt und besitzen nun weder Kleidung, Geld oder ihre Ausweise. Ihre gestohlenen Habseligkeiten sind aber bald ihr geringstes Problem, denn das war erst der Anfang. Eine örtliche Miliz und deren fanatischer Anführer Zamora - ein sadistischer Operationsarzt - zwingen die hilflosen Touristen zu einem Kampf um das nackte Überleben in der drückenden Hitze des Dschungels.
John Stockwell's sechster Film ist ein wenig neues zeigender, aber dennoch spannender Horror-Thriller. Fast scheint es so als ob Stockwell nach "Into The Blue" mit "Turistas" nun einen Schritt weiter gehen wollte, starben doch in ersterem nur ein paar "Böse", so geht er hier in die vollen und lässt die netten, ahnungslosen Freunde geradewegs auf die Schlachtbank spazieren. Für viele als Inselabklatsch von "Hostel" verschrien, hat der Film hierzulande wenig Anerkennung bekommen. Einzig bekannt im Cast sind Olivia Wilde und Melissa George.
"Turistas" besticht durch eine wunderbare Vielfalt an Landschaft - Strände, Berge, Wälder, Wasserfälle und Unterwasserhöhlen, da bekommt man glatt Fernweh - wäre da nicht dieser "kleine" Haken... Der Aufbau, Busunglück - neue Bekanntschaften - Strand - Strandbarfeier ist stilsicher umgesetzt obwohl sich "Turistas" gängiger Schocker-Elemente bedient. Es verwunderte dahingehend auch nicht, dass Alex (Josh Duhamel) zum Helden avanciert. Aber "Turistas" ist unterhaltsam, wenngleich diese Schwarz/Weiß-Darstellung von Brasilien und den ewig dummen/arroganten Touristen ein wenig zu platt ist. Trotzdem ist "Turistas" durchaus ein Horrorfilm, der den Abend füllen kann und unterhält.
6,5/10
Freitag, 29. Dezember 2017
Contagion (2011)
http://www.imdb.com/title/tt1598778/
Nachdem eine Frau (Gwyneth Paltrow) nach einer Auslandsreise an einem mysteriösen Virus stirbt und ähnliche Fälle auf dem ganzen Planeten auftreten, ist schnell klar: eine Epidemie breitet sich aus, die schnell weltweit immer größere Teile der Bevölkerung hinwegrafft. Während die Wissenschaftler des amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention Dr. Ellis Cheever (Laurence Fishburne), Dr. Erin Mears (Kate Winslet) und Dr. Ally Hextall (Jennifer Ehle) versuchen mehr über das Virus herauszufinden und ein Heilmittel zu entwickeln, reist Dr. Leonora Orantes (Marion Cotillard) von der Weltgesundheitsbehörde in Genf nach Hongkong, wo man den Ursprung der Krankheit vermutet. Unterdessen muss Mitch Emhoff (Matt Damon) mit dem Tod seiner Ehefrau fertig werden und versucht verzweifelt, seine Tochter (Anna Jacoby-Heron) vor einer Infektion zu schützen. Derweil schafft es der fanatische Blogger Alan Krumwiede (Jude Law) mit seinen Texten weltweit Panik auszulösen...
Im Gegensatz zu diversen anderen Genrevertretern versucht "Contagion" den Ausbruch eines mutierten "Super-Virus" mit hoher Ansteckungs- und Mortalitätsrate realistisch darzustellen- das scheint (ohne das Expertenwissen zu besitzen) auch zu gelingen. Aber in seiner ganzen emotionslosen Nüchternheit kommt dem Streifen leider zuweilen eine Kernessenz, die Spannung, abhanden. Vielleicht wäre es ab und an angemessener gewesen den Schrecken der Seuche etwas deutlicher/drastischer zu zeigen, das hätte dem Zuschauer vlt. an mancher Stelle einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, den man bei aller Neutralität von "Contagion" teilweise allzu schmerzlich vermissen musste.
Zeigt sich auf den ersten Blick natürlich ein Top-Cast, so wirken aufgrund des kalten Stils manche der Stars seltsam beschnitten und blass. Überhaupt scheint "Contagion" mit seiner Vielzahl an Charakteren zu überladen, eine große Varietät verschiedener (meist gut/top besetzter) Protagonisten kommt zum Zug, deren Rollen allerdings oft nur äußerst schnell (teilweise beinahe wirr) eingeführt werden um dann ein Nischen-/Nebenrollendasein zu fristen. Ein bisschen entfalten können sich hier nur wenige der bekannten Gesichter, nicht zuletzt ebenfalls ein Produkt der gewollten Emotionslosigkeit und des nüchternen Stils.
Regisseur Steven Soderbergh geht mit seinem Seuchen-Film eben einen ganz speziellen Weg und legt seinen Fokus weniger auf Einzelschicksale oder eine klare Hauptperson, sondern verfolgt tatsächlich den Verlauf und die Verbreitung der Krankheit selbst, macht diese quasi zum Hauptdarsteller. Er nutzt dafür einen sehr nüchternen, distanzierten Stil und springt wild zwischen verschiedenen Zeiten, Schauplätzen und Personen hin und her, was oft an Dokumentationen erinnert. Diese schnellen Wechsel können natürlich auch sehr anstrengend sein, aber wenn man sich nicht auf die Geschichte einer der vielen Personen beschränkt, sondern versucht, die dargestellte Epidemie als ganzes zu betrachten, funktioniert der Film sehr gut.
Wo sich ein Roland Emmerich auf ein Einzelschicksal beschränkt und eine dramatische, aber austauschbare Geschichte ohne viel Tiefgang erzählt hätte, versucht Soderbergh möglichst realistisch zu sein und so viele Aspekte einer Epidemie wie möglich zu zeigen. Er geht auf die Ausbreitung und Entstehung einer Seuche selbst, die Arbeit der Wissenschaftler, die Entscheidungen der Weltpolitik, die Rolle der Medien (sowohl Fernsehen, Printmedien und unabhängige Blogger), Panikmache, soziale und gesellschaftliche Folgen und die dubiosen Machenschaften der Pharmaindustrie ein und schlägt dabei oft sehr kritische Töne an. Natürlich bleibt bei einer solchen Flut an verschiedenen Themen einiges sehr oberflächlich, man bekommt aber schon den Eindruck, dass das Ganze fundiert recherchiert und differenziert dargestellt wurde.
Insgesamt gefällt "Contagion" damit sehr gut. Zum einen wegen seiner ungewöhnlich distanzierten, emotionslosen Machart und zum anderen wegen seinem Realismus und Informationsgehalt. Wer allerdings große Emotionen, sentimentale Momente oder große Actionszenen sucht, ist hier falsch. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt einen erfrischenden, sehenswerten Katastrophenfilm.
7,5/10
Nachdem eine Frau (Gwyneth Paltrow) nach einer Auslandsreise an einem mysteriösen Virus stirbt und ähnliche Fälle auf dem ganzen Planeten auftreten, ist schnell klar: eine Epidemie breitet sich aus, die schnell weltweit immer größere Teile der Bevölkerung hinwegrafft. Während die Wissenschaftler des amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention Dr. Ellis Cheever (Laurence Fishburne), Dr. Erin Mears (Kate Winslet) und Dr. Ally Hextall (Jennifer Ehle) versuchen mehr über das Virus herauszufinden und ein Heilmittel zu entwickeln, reist Dr. Leonora Orantes (Marion Cotillard) von der Weltgesundheitsbehörde in Genf nach Hongkong, wo man den Ursprung der Krankheit vermutet. Unterdessen muss Mitch Emhoff (Matt Damon) mit dem Tod seiner Ehefrau fertig werden und versucht verzweifelt, seine Tochter (Anna Jacoby-Heron) vor einer Infektion zu schützen. Derweil schafft es der fanatische Blogger Alan Krumwiede (Jude Law) mit seinen Texten weltweit Panik auszulösen...
Im Gegensatz zu diversen anderen Genrevertretern versucht "Contagion" den Ausbruch eines mutierten "Super-Virus" mit hoher Ansteckungs- und Mortalitätsrate realistisch darzustellen- das scheint (ohne das Expertenwissen zu besitzen) auch zu gelingen. Aber in seiner ganzen emotionslosen Nüchternheit kommt dem Streifen leider zuweilen eine Kernessenz, die Spannung, abhanden. Vielleicht wäre es ab und an angemessener gewesen den Schrecken der Seuche etwas deutlicher/drastischer zu zeigen, das hätte dem Zuschauer vlt. an mancher Stelle einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, den man bei aller Neutralität von "Contagion" teilweise allzu schmerzlich vermissen musste.
Zeigt sich auf den ersten Blick natürlich ein Top-Cast, so wirken aufgrund des kalten Stils manche der Stars seltsam beschnitten und blass. Überhaupt scheint "Contagion" mit seiner Vielzahl an Charakteren zu überladen, eine große Varietät verschiedener (meist gut/top besetzter) Protagonisten kommt zum Zug, deren Rollen allerdings oft nur äußerst schnell (teilweise beinahe wirr) eingeführt werden um dann ein Nischen-/Nebenrollendasein zu fristen. Ein bisschen entfalten können sich hier nur wenige der bekannten Gesichter, nicht zuletzt ebenfalls ein Produkt der gewollten Emotionslosigkeit und des nüchternen Stils.
Regisseur Steven Soderbergh geht mit seinem Seuchen-Film eben einen ganz speziellen Weg und legt seinen Fokus weniger auf Einzelschicksale oder eine klare Hauptperson, sondern verfolgt tatsächlich den Verlauf und die Verbreitung der Krankheit selbst, macht diese quasi zum Hauptdarsteller. Er nutzt dafür einen sehr nüchternen, distanzierten Stil und springt wild zwischen verschiedenen Zeiten, Schauplätzen und Personen hin und her, was oft an Dokumentationen erinnert. Diese schnellen Wechsel können natürlich auch sehr anstrengend sein, aber wenn man sich nicht auf die Geschichte einer der vielen Personen beschränkt, sondern versucht, die dargestellte Epidemie als ganzes zu betrachten, funktioniert der Film sehr gut.
Wo sich ein Roland Emmerich auf ein Einzelschicksal beschränkt und eine dramatische, aber austauschbare Geschichte ohne viel Tiefgang erzählt hätte, versucht Soderbergh möglichst realistisch zu sein und so viele Aspekte einer Epidemie wie möglich zu zeigen. Er geht auf die Ausbreitung und Entstehung einer Seuche selbst, die Arbeit der Wissenschaftler, die Entscheidungen der Weltpolitik, die Rolle der Medien (sowohl Fernsehen, Printmedien und unabhängige Blogger), Panikmache, soziale und gesellschaftliche Folgen und die dubiosen Machenschaften der Pharmaindustrie ein und schlägt dabei oft sehr kritische Töne an. Natürlich bleibt bei einer solchen Flut an verschiedenen Themen einiges sehr oberflächlich, man bekommt aber schon den Eindruck, dass das Ganze fundiert recherchiert und differenziert dargestellt wurde.
Insgesamt gefällt "Contagion" damit sehr gut. Zum einen wegen seiner ungewöhnlich distanzierten, emotionslosen Machart und zum anderen wegen seinem Realismus und Informationsgehalt. Wer allerdings große Emotionen, sentimentale Momente oder große Actionszenen sucht, ist hier falsch. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt einen erfrischenden, sehenswerten Katastrophenfilm.
7,5/10
Outbreak - Outbreak: Lautlose Killer (1995)
http://www.imdb.com/title/tt0114069/
Der US-Virologe und Militärarzt Sam Daniels (Dustin Hoffman) untersucht in Afrika einen neuartigen Virus, der innerhalb weniger Tage zum Tod führt. Es handelt sich um eine aggressive, sich schnell verbreitende Ebola-Variante. Daniels kann nur ahnen, welche Gefahr von der Seuche ausgeht und rechnet mit dem Schlimmsten. Zurück in Amerika bittet er seinen Freund und Vorgesetzten Brig. Gen. Billy Ford (Morgan Freeman) vorsorglich Katastrophenalarm auszulösen, doch der will davon nichts wissen. Erst als erste Symptome der todbringenden Infektion in der amerikanischen Kleinstadt Cedar Creek auftreten, folgt das böse Erwachen. Daniels ist sich sicher, dass es sich um den afrikanischen Killervirus handelt und begibt sich mit seinem Team sofort in die kalifornische Ortschaft. Während sich die Epidemie im ganzen Land auszubreiten droht, machen sich Daniels und seine Leute auf die Suche nach dem ursprünglichen Überträger des Virus, um einen Impfstoff herzustellen und der Seuche Einhalt zu gebieten...
"Outbreak" recycelt alle Kennzeichen, um als actionbestückte Blaupause des Genrekinos der 90er Jahre durchzugehen. Wenngleich seine oberflächlichen Diskussionsansätze über den Aktionismus höhergestellter Instanzen wesentlich geblieben sind, untergräbt der Film seinen epidemiologischen Inhalt mit hochglänzendem Schauwertcharakter: Dutzendfach schweres Kriegsgerät, spektakuläre Hubschrauber-Action, spektakuläre Stunts, dazwischen der ein oder andere Oneliner, hektische Raserei, Spannung bis zum Äußersten und ein sich allem widersetzender Idealist (charmant gespielt von Dustin Hoffman), der durch die Hölle geht (und fliegt und springt).
Regisseur Wolfgang Petersens explosiver Seuchenthriller ist eben eine reinrassige Überladung und Übertreibung. Eine grobschlächtige, naive Zeitreise, an deren letztem fundamentalem Appell gegen die absurden Paragrafen militärischer Autorität nicht etwa die gefährdete Evolution der Menschheit, sondern die Zukunft einer in die Binsen gegangenen Ehe abhängt. Wunderbar stumpfsinnig, konsequent infantil. Gepaart mit jeder Menge Klischeetypen und Schablonen-Widersachern. Kevin Spacey als blutjunger Familientherapeut, Cuba Gooding Jr. als unerschrockenes Kämpferherz und Donald Sutherland als zynisches Überbleibsel jener, die für das eine das andere opfern. Unter handwerklichen Aspekten drängt sich indes die Cinematographie von Michael Ballhaus in den Vordergrund. Keinem festen Halt zugeordnet, tastet sich die Kamera bis zum Bakterienherd durch Labore, Kammern, Schächte, Ventile, hängt sich an betriebsame Forscher und emsige Wissenschaftler, die allerhand unverständliches Zeug bedienen und bearbeiten. Das ist toll, das ist dynamisch und macht "Outbreak" zu einem nostalgischen, sehr unterhaltsamen Guilty-Pleasure-Spaß.
8,5/10
Der US-Virologe und Militärarzt Sam Daniels (Dustin Hoffman) untersucht in Afrika einen neuartigen Virus, der innerhalb weniger Tage zum Tod führt. Es handelt sich um eine aggressive, sich schnell verbreitende Ebola-Variante. Daniels kann nur ahnen, welche Gefahr von der Seuche ausgeht und rechnet mit dem Schlimmsten. Zurück in Amerika bittet er seinen Freund und Vorgesetzten Brig. Gen. Billy Ford (Morgan Freeman) vorsorglich Katastrophenalarm auszulösen, doch der will davon nichts wissen. Erst als erste Symptome der todbringenden Infektion in der amerikanischen Kleinstadt Cedar Creek auftreten, folgt das böse Erwachen. Daniels ist sich sicher, dass es sich um den afrikanischen Killervirus handelt und begibt sich mit seinem Team sofort in die kalifornische Ortschaft. Während sich die Epidemie im ganzen Land auszubreiten droht, machen sich Daniels und seine Leute auf die Suche nach dem ursprünglichen Überträger des Virus, um einen Impfstoff herzustellen und der Seuche Einhalt zu gebieten...
"Outbreak" recycelt alle Kennzeichen, um als actionbestückte Blaupause des Genrekinos der 90er Jahre durchzugehen. Wenngleich seine oberflächlichen Diskussionsansätze über den Aktionismus höhergestellter Instanzen wesentlich geblieben sind, untergräbt der Film seinen epidemiologischen Inhalt mit hochglänzendem Schauwertcharakter: Dutzendfach schweres Kriegsgerät, spektakuläre Hubschrauber-Action, spektakuläre Stunts, dazwischen der ein oder andere Oneliner, hektische Raserei, Spannung bis zum Äußersten und ein sich allem widersetzender Idealist (charmant gespielt von Dustin Hoffman), der durch die Hölle geht (und fliegt und springt).
Regisseur Wolfgang Petersens explosiver Seuchenthriller ist eben eine reinrassige Überladung und Übertreibung. Eine grobschlächtige, naive Zeitreise, an deren letztem fundamentalem Appell gegen die absurden Paragrafen militärischer Autorität nicht etwa die gefährdete Evolution der Menschheit, sondern die Zukunft einer in die Binsen gegangenen Ehe abhängt. Wunderbar stumpfsinnig, konsequent infantil. Gepaart mit jeder Menge Klischeetypen und Schablonen-Widersachern. Kevin Spacey als blutjunger Familientherapeut, Cuba Gooding Jr. als unerschrockenes Kämpferherz und Donald Sutherland als zynisches Überbleibsel jener, die für das eine das andere opfern. Unter handwerklichen Aspekten drängt sich indes die Cinematographie von Michael Ballhaus in den Vordergrund. Keinem festen Halt zugeordnet, tastet sich die Kamera bis zum Bakterienherd durch Labore, Kammern, Schächte, Ventile, hängt sich an betriebsame Forscher und emsige Wissenschaftler, die allerhand unverständliches Zeug bedienen und bearbeiten. Das ist toll, das ist dynamisch und macht "Outbreak" zu einem nostalgischen, sehr unterhaltsamen Guilty-Pleasure-Spaß.
8,5/10
Donnerstag, 28. Dezember 2017
Jason X (Unrated Version) (2001)
http://www.imdb.com/title/tt0211443/
Eine nicht weit entfernte Zukunft: Jason Voorhees (Kane Hodder) wird inzwischen vom Militär als "biologische Waffe" eingestuft und soll in ein neues Forschungslabor verlegt werden. Doch der Killer mit der Eishockeymaske kann sich befreien und das tun, was ihm am meisten liegt: töten, bevorzugt mit seiner Machete. Rowan (Lexa Doig), eine Wissenschaftlerin, lockt ihn in eine Kryo-Kammer, wo sie ihn einfrieren will. Kurz bevor sie die Kammer aktiviert, rammt Jason seine Waffe durch die Tür. Die junge Frau wird schwer verletzt und durch den ausströmenden Stickstoff ebenso gefrostet wie Jason.
455 Jahre später: Die Menschheit lebt inzwischen auf der "Erde II". Ein Archäologen-Team untersucht die alte Heimat, wobei es auf das Forschungslabor mit den zwei Tiefgefrorenen stößt. Die Wissenschaftlerin und Jason werden zu Untersuchungszwecken auf ein Raumschiff gebracht - und aufgetaut...
Ein (und das ist selten) Sience-Fiction-Slasher aus dem Jahre 2001, der zunächst mit einer gut ausgedachten Story und humorvoll, witzigen Einlagen punkten kann. Auch Jason ist wieder in Bestform. Egal ob 455 Jahre in die Zukunft, oder gegen holographische Simulationen, Jason ist wütend und sucht seine geliebte Machete. Auf gewohnt brutale Art und Weise dezimiert er einen nach dem anderen, nachdem man ihn aufgetaut hat. Es erinnert ein wenig an "Alien vs. Predator" und nach der Beschreibung rechnet man mit einem früheren und spektakuläreren Kampf von Roboterfrau Kay-Em 14 gegen Jason. Aber bis dahin ist alles in Ordnung, die Atmosphäre stimmt, die Kills sind gut (z. B. übergroßer Korkenöffner), die Spannung ist trotz der üppigen Sience-Fiction-Elemente durchaus in Ordnung, bis dann Jason zum zweiten Mal "aufersteht".
Ab dem Zeitpunkt driftet der Gesamtkonstrukt viel zu sehr ins Komödienhafte ab und wirkt zudem viel zu hektisch. Hier verscherzt es sich der Film gewaltig und man kann verstehen, wenn einige Fans des "Freitag der 13."-Franchises zurecht enttäuscht waren. Jasons Ruf, die Ikone und das Bild was man von ihm hat, wird hier schwer geschädigt.Kann man davon Abstand nehmen und sich berieseln lassen, bekommt man harte Kills und eine nette Story, also alles im Rahmen.
5,5/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die Unrated Version auf Blu-ray in HD.
Eine nicht weit entfernte Zukunft: Jason Voorhees (Kane Hodder) wird inzwischen vom Militär als "biologische Waffe" eingestuft und soll in ein neues Forschungslabor verlegt werden. Doch der Killer mit der Eishockeymaske kann sich befreien und das tun, was ihm am meisten liegt: töten, bevorzugt mit seiner Machete. Rowan (Lexa Doig), eine Wissenschaftlerin, lockt ihn in eine Kryo-Kammer, wo sie ihn einfrieren will. Kurz bevor sie die Kammer aktiviert, rammt Jason seine Waffe durch die Tür. Die junge Frau wird schwer verletzt und durch den ausströmenden Stickstoff ebenso gefrostet wie Jason.
455 Jahre später: Die Menschheit lebt inzwischen auf der "Erde II". Ein Archäologen-Team untersucht die alte Heimat, wobei es auf das Forschungslabor mit den zwei Tiefgefrorenen stößt. Die Wissenschaftlerin und Jason werden zu Untersuchungszwecken auf ein Raumschiff gebracht - und aufgetaut...
Ein (und das ist selten) Sience-Fiction-Slasher aus dem Jahre 2001, der zunächst mit einer gut ausgedachten Story und humorvoll, witzigen Einlagen punkten kann. Auch Jason ist wieder in Bestform. Egal ob 455 Jahre in die Zukunft, oder gegen holographische Simulationen, Jason ist wütend und sucht seine geliebte Machete. Auf gewohnt brutale Art und Weise dezimiert er einen nach dem anderen, nachdem man ihn aufgetaut hat. Es erinnert ein wenig an "Alien vs. Predator" und nach der Beschreibung rechnet man mit einem früheren und spektakuläreren Kampf von Roboterfrau Kay-Em 14 gegen Jason. Aber bis dahin ist alles in Ordnung, die Atmosphäre stimmt, die Kills sind gut (z. B. übergroßer Korkenöffner), die Spannung ist trotz der üppigen Sience-Fiction-Elemente durchaus in Ordnung, bis dann Jason zum zweiten Mal "aufersteht".
Ab dem Zeitpunkt driftet der Gesamtkonstrukt viel zu sehr ins Komödienhafte ab und wirkt zudem viel zu hektisch. Hier verscherzt es sich der Film gewaltig und man kann verstehen, wenn einige Fans des "Freitag der 13."-Franchises zurecht enttäuscht waren. Jasons Ruf, die Ikone und das Bild was man von ihm hat, wird hier schwer geschädigt.Kann man davon Abstand nehmen und sich berieseln lassen, bekommt man harte Kills und eine nette Story, also alles im Rahmen.
5,5/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die Unrated Version auf Blu-ray in HD.
Conquest Of The Planet Of The Apes - Eroberung vom Planet der Affen (Unrated Director's Cut) (1972)
http://www.imdb.com/title/tt0068408/
Im Jahr 1991 wächst der Schimpansen Cäsar (Roddy McDowall) bei einem Zirkusdirektor auf, nachdem ihn seine Eltern Cornelius und Zira vor ihrem Tod noch in Sicherheit gebracht haben. Cäsar ist inzwischen zu einem prächtigen Affen herangewachsen, der sich aber verstellen muss, da die übrigen Affen nicht sprechen können und auch nicht so intelligent sind wie er. Wenn jemand außerhalb des Zirkus' von Direktor Armando (Ricardo Montalban) mitbekommen würde, über welche Fähigkeiten Cäsar verfügt, dann müsste er um sein Leben fürchten. Eines Tages kommt es jedoch zu einem schicksalshaften Ereignis, weil Cäsar nicht ertragen kann, wie die Menschen ihre zu Sklaven erzogenen Hausaffen behandeln, die an die Stelle früherer Haustiere getreten sind. Ein Virus hat dafür gesorgt, dass Hunde und Katzen ausgestorben sind. Cäsar spricht voller Wut in der Öffentlichkeit und kann gerade noch von Armando versteckt werden. Während Armando verhört wird, plant Cäsar einen Aufstand der Affen...
"Eroberung vom Planet der Affen" setzt zeitlich nicht lange nach "Flucht vom Planet der Affen" ein, schlägt aber schon wieder einen ganz anderen Ton an. Es ist der düsterste Teil der Reihe. Man könnte ihn überflüssig nennen, schildert er doch nur, was in den anderen Filmen bereits berichtet wurde. Allerdings sticht dieser vierte Streich mit ganz eigenen Schauwerten und einer zuweilen dichten, finsteren Atmosphäre heraus. Vor allem lässt er sich als tatsächlicher Beginn des "Planeten der Affen" sehen, wodurch eine gewisse Magie von ihm ausgeht und sein Dasein wenigstens ein Stück weit gerechtfertigt ist.
In "Rückkehr zum Planet der Affen" war es der Atomkrieg, "Flucht vom Planet der Affen" kommentiert die Medienlandschaft und "Eroberung vom Planet der Affen" funktioniert als Paraphrase der Sklavenhaltung während der Kolonialisierung Amerikas, die sich bis heute auf US-amerikanisches Gedankengut auswirkt. Als Nachteil gegenüber dem Vorgänger tut sich die eher schwer zugängliche Zukunftsvision des Jahres 1991 aus der Sicht des Produktionsjahres 1972 hervor. Zudem wirkt die Versklavung der Affen etwas weit hergeholt, da zwar ihre Ursache genannt wird, jedoch keine wirklich schlüssige Begründung vorliegt.
Dem gegenüber steht ein verhältnismäßig furioses Finale der bisherigen Reihe. Selbst wenn das Budget ganz offensichtlich schmal ausfiel, ist die Affenrevolution spektakulär anzusehen. Zudem machen die flammenden Reden von Caesar (leidenschaftlich gespielt von Roddy McDowall, der zuvor Cornelius, also quasi seinen eigenen Vater verkörperte und damit als einziger Schauspieler in allen Teilen der Reihe zu sehen ist) wirklich etwas her.
Vergleicht man mit dem 2011er Prequel "Planet der Affen: Prevolution", das ebenfalls den Aufstand der Affen gegen die Menschen herbeiführt, allerdings nicht als Remake von "Eroberung vom Planet der Affen" gesehen werden will, verfolgt nur der neuere der beiden Filme einen durchweg schlüssigen Handlungsverlauf vom Haustier-Affen bis zum Revoluzzer-Affen. Dennoch punktet "Eroberung vom Planet der Affen" mit Atmosphäre und Härte und bleibt als solider Teil der originalen Reihe zurück.
6/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen" enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
Im Jahr 1991 wächst der Schimpansen Cäsar (Roddy McDowall) bei einem Zirkusdirektor auf, nachdem ihn seine Eltern Cornelius und Zira vor ihrem Tod noch in Sicherheit gebracht haben. Cäsar ist inzwischen zu einem prächtigen Affen herangewachsen, der sich aber verstellen muss, da die übrigen Affen nicht sprechen können und auch nicht so intelligent sind wie er. Wenn jemand außerhalb des Zirkus' von Direktor Armando (Ricardo Montalban) mitbekommen würde, über welche Fähigkeiten Cäsar verfügt, dann müsste er um sein Leben fürchten. Eines Tages kommt es jedoch zu einem schicksalshaften Ereignis, weil Cäsar nicht ertragen kann, wie die Menschen ihre zu Sklaven erzogenen Hausaffen behandeln, die an die Stelle früherer Haustiere getreten sind. Ein Virus hat dafür gesorgt, dass Hunde und Katzen ausgestorben sind. Cäsar spricht voller Wut in der Öffentlichkeit und kann gerade noch von Armando versteckt werden. Während Armando verhört wird, plant Cäsar einen Aufstand der Affen...
"Eroberung vom Planet der Affen" setzt zeitlich nicht lange nach "Flucht vom Planet der Affen" ein, schlägt aber schon wieder einen ganz anderen Ton an. Es ist der düsterste Teil der Reihe. Man könnte ihn überflüssig nennen, schildert er doch nur, was in den anderen Filmen bereits berichtet wurde. Allerdings sticht dieser vierte Streich mit ganz eigenen Schauwerten und einer zuweilen dichten, finsteren Atmosphäre heraus. Vor allem lässt er sich als tatsächlicher Beginn des "Planeten der Affen" sehen, wodurch eine gewisse Magie von ihm ausgeht und sein Dasein wenigstens ein Stück weit gerechtfertigt ist.
In "Rückkehr zum Planet der Affen" war es der Atomkrieg, "Flucht vom Planet der Affen" kommentiert die Medienlandschaft und "Eroberung vom Planet der Affen" funktioniert als Paraphrase der Sklavenhaltung während der Kolonialisierung Amerikas, die sich bis heute auf US-amerikanisches Gedankengut auswirkt. Als Nachteil gegenüber dem Vorgänger tut sich die eher schwer zugängliche Zukunftsvision des Jahres 1991 aus der Sicht des Produktionsjahres 1972 hervor. Zudem wirkt die Versklavung der Affen etwas weit hergeholt, da zwar ihre Ursache genannt wird, jedoch keine wirklich schlüssige Begründung vorliegt.
Dem gegenüber steht ein verhältnismäßig furioses Finale der bisherigen Reihe. Selbst wenn das Budget ganz offensichtlich schmal ausfiel, ist die Affenrevolution spektakulär anzusehen. Zudem machen die flammenden Reden von Caesar (leidenschaftlich gespielt von Roddy McDowall, der zuvor Cornelius, also quasi seinen eigenen Vater verkörperte und damit als einziger Schauspieler in allen Teilen der Reihe zu sehen ist) wirklich etwas her.
Vergleicht man mit dem 2011er Prequel "Planet der Affen: Prevolution", das ebenfalls den Aufstand der Affen gegen die Menschen herbeiführt, allerdings nicht als Remake von "Eroberung vom Planet der Affen" gesehen werden will, verfolgt nur der neuere der beiden Filme einen durchweg schlüssigen Handlungsverlauf vom Haustier-Affen bis zum Revoluzzer-Affen. Dennoch punktet "Eroberung vom Planet der Affen" mit Atmosphäre und Härte und bleibt als solider Teil der originalen Reihe zurück.
6/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen" enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
Escape From The Planet Of The Apes - Flucht vom Planet der Affen (1971)
http://www.imdb.com/title/tt0067065/
Als der amerikanische Astronaut Taylor mit seinem Raumschiff auf dem Planet der Affen landete, geriet sein Raumschiff in Vergessenheit. Aber nun steht der Planet kurz vor seiner Zerstörung und nur durch eine Menge Glück können sich die drei Affen-Wissenschaftler Dr. Cornelius (Roddy McDowall), Dr. Zira (Kim Hunter) und Milo (Sal Mineo) noch rechtzeitig in das interstellare Gefährt retten. Ohne zu wissen, wie sie dieses Gerät steuern, reisen die drei hochintelligenten Primaten durch Raum und Zeit und landen auf einem Planeten, der ihnen vertraut ist, aber doch ganz anders, als sie ihn in Erinnerung haben. Denn sie sind im Jahr 1972 auf der Erde gelandet, aber dort haben nicht die Affen die Kontrolle, sondern die Menschen sind die dominierende Spezies. Die drei werden natürlich voller Sensationsgier gejagt und müssen um ihr Leben fürchten...
Drehbuchautor Paul Dehn, auf dessen Mist bereits die fragwürdige "Rückkehr zum Planet der Affen" gewachsen war, verpasst dem vermeintlich abgeschlossenen Affenmenschenkosmos eine unerwartete Frischzellenkur, indem er den Spieß ganz einfach umdreht. Durch die witzige Idee wird die nunmehr alte Geschichte vom Absturz auf einem unbekannten Planeten in ein neues Gewand gepackt und mit ganz eigenen Reizen versehen. Schauplatz ist diesmal die Erde, wie wir sie kennen. "Flucht vom Planet der Affen" ist das Heimspiel der Reihe. Zum einen fällt die Gesellschaftskritik auf diese Weise expliziter statt nur verallgemeinert aus, zum anderen findet das Publikum leichter einen Draht zur Geschichte, auch weil die 'affigen' Hauptfiguren bereits in den Vorgängerfilmen ins Herz geschlossen wurden.
Nicht nur Jerry Goldsmiths Musikuntermalung ist plötzlich angenehmer geworden; "Flucht vom Planet der Affen" ist im Allgemeinen auf Sympathie ausgelegt, gerät zuweilen gar zur Komödie. Es sind einige Situationen zum Schmunzeln untergebracht, die überdies dazu anregen, verschiedene menschliche Gewohnheiten mal von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Leider treibt die Handlung das Konzept achtlos zu weit, driftet ins Alberne und baut zu Belustigungszwecken zu viel Abwegiges ein. Das fällt glücklicherweise aber nicht sehr ins Gewicht. Denn letztendlich stellt sich "Flucht vom Planet der Affen" als Schlüsselteil der Reihe heraus, da einige wichtige Informationen gegeben werden, die die Entwicklung vom Affen zur in der Zukunft dominierenden Spezies erklären.
Etwas schwer im Magen liegt dann nur noch das erschreckend tragische Ende. Zwar schließt der Film mit einem Aha-Effekt als Happy End, doch die Charaktere zahlen einen hohen Preis dafür. Alles in allem ist dieser Teil der Saga eher seichte und nicht ganz stilsichere Unterhaltung, dafür aber informativ.
6,5/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen" enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
Als der amerikanische Astronaut Taylor mit seinem Raumschiff auf dem Planet der Affen landete, geriet sein Raumschiff in Vergessenheit. Aber nun steht der Planet kurz vor seiner Zerstörung und nur durch eine Menge Glück können sich die drei Affen-Wissenschaftler Dr. Cornelius (Roddy McDowall), Dr. Zira (Kim Hunter) und Milo (Sal Mineo) noch rechtzeitig in das interstellare Gefährt retten. Ohne zu wissen, wie sie dieses Gerät steuern, reisen die drei hochintelligenten Primaten durch Raum und Zeit und landen auf einem Planeten, der ihnen vertraut ist, aber doch ganz anders, als sie ihn in Erinnerung haben. Denn sie sind im Jahr 1972 auf der Erde gelandet, aber dort haben nicht die Affen die Kontrolle, sondern die Menschen sind die dominierende Spezies. Die drei werden natürlich voller Sensationsgier gejagt und müssen um ihr Leben fürchten...
Drehbuchautor Paul Dehn, auf dessen Mist bereits die fragwürdige "Rückkehr zum Planet der Affen" gewachsen war, verpasst dem vermeintlich abgeschlossenen Affenmenschenkosmos eine unerwartete Frischzellenkur, indem er den Spieß ganz einfach umdreht. Durch die witzige Idee wird die nunmehr alte Geschichte vom Absturz auf einem unbekannten Planeten in ein neues Gewand gepackt und mit ganz eigenen Reizen versehen. Schauplatz ist diesmal die Erde, wie wir sie kennen. "Flucht vom Planet der Affen" ist das Heimspiel der Reihe. Zum einen fällt die Gesellschaftskritik auf diese Weise expliziter statt nur verallgemeinert aus, zum anderen findet das Publikum leichter einen Draht zur Geschichte, auch weil die 'affigen' Hauptfiguren bereits in den Vorgängerfilmen ins Herz geschlossen wurden.
Nicht nur Jerry Goldsmiths Musikuntermalung ist plötzlich angenehmer geworden; "Flucht vom Planet der Affen" ist im Allgemeinen auf Sympathie ausgelegt, gerät zuweilen gar zur Komödie. Es sind einige Situationen zum Schmunzeln untergebracht, die überdies dazu anregen, verschiedene menschliche Gewohnheiten mal von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Leider treibt die Handlung das Konzept achtlos zu weit, driftet ins Alberne und baut zu Belustigungszwecken zu viel Abwegiges ein. Das fällt glücklicherweise aber nicht sehr ins Gewicht. Denn letztendlich stellt sich "Flucht vom Planet der Affen" als Schlüsselteil der Reihe heraus, da einige wichtige Informationen gegeben werden, die die Entwicklung vom Affen zur in der Zukunft dominierenden Spezies erklären.
Etwas schwer im Magen liegt dann nur noch das erschreckend tragische Ende. Zwar schließt der Film mit einem Aha-Effekt als Happy End, doch die Charaktere zahlen einen hohen Preis dafür. Alles in allem ist dieser Teil der Saga eher seichte und nicht ganz stilsichere Unterhaltung, dafür aber informativ.
6,5/10
Als "Limited Edition" in der "40 Jahre Evolution"-Blu-ray-Box als DigiPak erschienen, die alle 5 Klassiker um den "Planet der Affen" enthält, inkl. eines 200-seitigem Buch mit allen Infos zu den Filmen:
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
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Aber es kommt nicht auf die Stars sondern den Inhalt an: gut, Stories in denen Schauspieler in ein reales Umfeld geraten und dabei alles nur für Show halten gab es schon ein paar Mal, trotzdem lotet Stiller die Story bis zum Boden aus und fördert dabei grandiose, zündende Gags zu Tage. Parallel dazu ist der Film aber ach ein hervorragender, großartig in Szene gesetzter Actionkracher bei dem man sich mit Herzenslust an den zahlreichen gigantischen Explosionen (und der nicht gerade blutarmen Szenerie) erfreuen kann. Allerdings sollte man einen recht robusten Sinn für Humor haben und hier und da ist ein starker Magen auch nicht schlecht – denn vereinzelt baut Stiller den ein oder anderen Splattereffekt ein, der es echt in sich hat. Verpackt in einem Film-im-Film Karton mit einer Vietnamfilm-Persiflage-Schleife. Hier bekommt Hollywood mal richtig sein fett weg, und kann doch darüber lachen. Völlig überzogen, der Behinderten-Lobby Tränen in die Augen treibend, total doof, totlustig und manchmal auch zum Fremdschämen. Stiller lässt es krachen. Und das ganz gewaltig.
7/10