http://www.imdb.com/title/tt3235888/
Die 19-Jährige Jay (Maika Monroe) hat Sex mit Hugh (Jake Weary), ihrem
Date. Doch hätte sie vorher gewusst, was der Beischlaf für Folgen haben
wird, wäre sie nicht zu dem jungen Mann auf den Rücksitz geklettert. Als
sie, noch benommen vom Chloroform und an einen Stuhl gefesselt, wieder
aufwacht, erklärt ihr Jay reumütig, dass er einen verstörenden
Hintergedanken hatte: Er sei von einem Geist verfolgt worden, den er
loswerden und zu diesem Zweck transferieren wollte – ein Ziel, dass er
mit dem Sex erreicht habe. Jay glaubt Hugh zunächst nicht, sieht den
Geist aber bald mit eigenen Augen, er hat sich in unterschiedlichen
Erscheinungen an ihre Fersen geheftet: als nackte Frau, großer Mann und
kleines Kind. Um ihn loszuwerden, müsse Jay mit einer anderen Person
schlafen. Ob der heimgesuchten jungen Frau ein anderer Ausweg gelingt?
Verzweifelt bittet sie ihre Schwester Kelly (Lili Sepe) und ihre Freunde
Yara (Olivia Lucardi) und Paul (Keir Gilchrist) um Hilfe…
"Der gruseligste Film des Jahres". Stimmt. Allein schon die Prämisse des Films ist großartig. Durch Geschlechtsverkehr wird
"Etwas" weitergegeben, welches denjenigen dann so lange verfolgt, bis
er/sie tot ist, oder das "Etwas" ebenfalls durch Sex weitergegeben wird.
Die Jungfrauen sind also wieder einmal sicher. Toll ist auch die
Tatsache, dass der Dämon jede menschliche Gestalt annehmen kann. So
lauert quasi ständig die Gefahr. An jeder Ecke kann also der Tod lauern. Auch die Klangkulisse und der synthie-lastige Soundtrack von Disasterpeace sind ebenfalls großartige
Kino-Kunst und schon fast preisverdächtig. In Verbindung mit der starken Kamera-Arbeit
erschafft Regisseur David Robert Mitchell eine starke Atmosphäre, die von ersten Minute bis zum
Schluss kaum an Intensität verliert. Jump-Scares und überflüssiges Blutgespritze fällt ebenfalls flach.
Ein weiterer Pluspunkt, wurde das Horror-Kino doch in den letzten Jahren
nur so überflutet mit übertriebenen Splatter-Spektakeln und 08/15-Geister-Jump-Scare-Schwachsinn. Der langsam gehende Dämon tut da sein übriges. Irgendwann achtet man als Zuschauer nicht mehr auf die Akteure, sondern hat nur noch den Hintergrund im Auge und beobachtet.
Leider gibt es ein großes Manko, denn da der geübte Zuschauer weiß, dass der Protagonist/die Protagonistin
selten am Anfang oder mittendrin das Zeitliche segnet, besteht nie
wirklich Gefahr. Sie entkommt immer. Klar, die Verfolgungsszenen sind
gut inszeniert, atmosphärisch, spannend - aber eben auch nie richtig erschreckend. Somit ist "It Follows" ein Horrorfilm, der irgendwie keinen Horror auf den Zuschauer überträgt.
Das ändern auch die überdurchnittlich guten Leistungen der Darsteller
nicht. Maika Monroe spielt zwar klasse, richtig mitfiebern kann man aber nur bedingt, da auch zu wenig drumherum passiert.
"It Follows" ist aber wirklich keine große Enttäuschung. Man kann mit diesem subtilen Grusel durchaus seine Freude haben, und wenn Ton und Soundtrack nicht mit Preisen
überschüttet werden, sollte Hollywood seine Preisepolitik überdenken.
Aber schocken, oder ängstigen fällt dem Film schwer. Da
nützen dann die Atmosphäre und die tolle Prämisse auch nichts, wenn man
den Film ohne Pulssteigerung erlebt.
Dennoch ist dieser Film der alten Schule etwas ganz Besonderes und Freunde des Grusels sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren.
7/10
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