http://www.imdb.com/title/tt0077713/
Jennifer ist Autorin und muss aus der Stadt kommen, um einen freien Kopf
zu bekommen und ihr neues Buch fertigzustellen. Sie erregt die
Aufmerksamkeit einiger Männer aus der Umgebung, die ihr eines Tages
nachgehen. Sie reißen ihr die Kleider vom Leib und vergewaltigen sie
wieder und wieder. Doch Jennifer kann den Spieß schließlich umdrehen und
nimmt blutige Rache an ihren Peinigern.
Es ist tatsächlich und auch aus heutiger Sicht nachvollziehbar, dass dieser Film indiziert ist - und das obwohl die Hemmschwelle in den letzten Jahren so weit gefallen ist. Es ist zu einem
gewissen Grat sogar verständlich, dass dieser Film verteufelt wird und
viele den Kopf schütteln, warum man so was gut finden kann. "Ich spuck'
auf dein Grab" ist sicher grenzwertig, wenn
nicht sogar grenzüberschreitend. Zumindest für damalige Verhältnisse, denn das Remake bietet einiges mehr an graphischen Szenen. Sonnig-beschaulich startet dieser abgebrühte Rape'n Revenge"-Streifen, um die Idylle dann komplett zu zerstören. Das gibt dem Ganzen noch mehr
Beklemmung und wirkt somit abartiger, da nicht von vornherein alles genau nach dem Schemea eines solchen Films abläuft. Dass so etwas polarisiert und ruft sicher bei dem einen oder anderen Abwehrreaktionen hervor.
Und das ist gut nachzuvollziehen, denn "Day Of The Woman" bietet eine derart ausschweifende, gnadenlose und
unglaublich unangenehme Szene, die es bis dato wohl selten zu sehen gab. Daher ist "Ich spuck' auf dein Grab" sehenswert, aber nur für Leute,
die sich von Filminhalten distanzieren können, Genre-interessiert sind,
nicht in allem die Moral finden müssen, menschliche Triebe nach Rache
und Vergeltung als solches nachvollziehen können, ohne sie zwangsläufig
gutheißen zu müssen, und selbst mit extrem derben Inhalten kokettieren
können, wenn sie einen Sinn verfolgen. Das tut "Ich spuck' auf dein
Grab". Hinter seiner brutalen Fassade ist er sogar ein Stück
Emanzipation. Die Frau wird von den Männern wie ein Stück Fleisch
behandelt, erniedrigt und misbraucht, schlägt dafür mit aller Konsequenz
zurück und bedient sich ihrer Weiblichkeit als Waffe. "Day Of The
Woman" ist daher der passendere Titel, obwohl "Ich spuck' auf dein Grab"
die Kompromisslosigkeit ebenso widerspiegelt. Der Film ist aber letztlich kein Meisterwerk und wird vielen
ganz übel aufstoßen, ist aber mit Sicherheit auch kein pures perverses Machwerk, als
das er gerne vorschnell abgestempelt wird.
6/10
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