http://www.imdb.com/title/tt0062765/
Frank Bullitt (Steve McQueen) ist ein knallharter Cop aus San Francisco.
Als er eines Tages einen Kronzeugen (Pat Renella) beschützen soll, ist
das für ihn nur ein Routine-Job. Doch dann wird der Schützling
erschossen und sein Gehilfe verletzt. Um sein angekratztes Ego zu
reparieren, begibt sich Bullitt eigenhändig auf die Jagd nach den
Killern. Dabei ist es gar nicht so schwer, die Mörder zu finden, da
diese ihrerseits daran interessiert sind, Bullitt an seinen Ermittlungen
zu hindern. So prallen die beiden Parteien zwangsläufig aufeinander, um
sich zu bekämpfen. Nachdem Bullitt die Killer bei einer aufregenden
Verfolgungsjagd durch die Straßen San Franciscos unschädlich gemacht
hat, will er den Drahtziehern auf die Spur kommen. Denn ihm ist klar,
dass mehr hinter der Sache steckt, als zunächst sichtbar ist.
"Bullit" von Regisseur Peter Yates ist im Großen und Ganzen ein
klassischer Kriminalfilm aus den 60er Jahren; er lebt einerseits von
seiner cleveren Handlung, welche selbst heute noch die ein- oder andere
unerwartete Wendung aufweist, als auch von dem Charisma von
Hauptdarsteller Steve McQueen, der die Rolle des stoischen Polizisten
sehr überzeugend verkörpert. Selbst wenn dieser Streifen heutzutage
nicht mehr unbedingt ein filmisches Highlight darstellen sollte, so
funktioniert er nach wie vor als präzser, auf den Punkt inszenierter
Spannungsfilm, der den Fall um den Mordversuch des Kronzeugen Peter Ross
(gespielt von Vic Tayback) konsequent vorantreibt.
Jedoch besitzt "Bullit" ebenfalls noch eine weitere Qualität, welche weniger in seiner Handlung oder seinen Charakteren, als vielmehr in der
Art und Weise liegt, wie bestimmte Szenen inszeniert sind. Das liegt bereits
daran, dass der Film verhältnismäßig arm an Dialogen ist und dem
Zuschauer sehr viel Raum lässt, die Impressionen der Großstadt, der
einzelnen Locations sowie der Polizeiarbeit in sich aufzunehmen.
Vereinnahmend sind dabei besonders die Szenen im Krankenhaus; der
Anblick von Patienten auf der Intensivstation, das hervorstechende
Geräusch der Beatmungsmaschinen und Frank Bullit, der
schweigend und mit vorgehaltener Ausdruckslosigkeit an dieser Szene
vorbeiläuft, all dies zeichnet ein bedrohliches Bild von den Gefahren
und potentiellen Folgen, welche die Polizeiarbeit in sich birgt. Hinzu
kommt, dass die wenigen Gewaltszenen für die damalige Zeit recht hart
gewesen sein mussten; der Anblick einer strangulierten Person oder
blutiger Einschusswunden macht einen ungeschönten Eindruck. Dies wird
zudem dadurch unterstrichen, dass die Identität der Mörder zunächst
anonym ist bzw. verschleiert dargestellt wird. Und schließlich ist es
die Titelfigur selbst, dessen stoisch-coole Haltung vom Film in wenigen
Szenen interpretiert wird als Folge, mit der Brutalität und Todesnähe,
mit welcher man als Polizist konfrontiert wird, zu leben. Peter Yates
hebt diesen Teil des Films nicht in den Vordergrund, sondern deutet es
zumeist nur sachte an. Einzig und allein das etwas theatralische und
nicht ganz in den Film passende Gespräch zwischen Frank Bullit und
seiner Freundin Cathy (Jaqueline Bisset) am See spricht dieses Thema des
Films direkt an. Von dieser einen Szene abgesehen, blitzt dieser Teil
des Films immer nur hier und da auf und möchte darauf hinweisen, dass
unter seiner Oberfläche mehr vor sich geht als 'nur' ein sehr
plot-zentrierter Kriminalfilm.
In der Besprechung von "Bullit" kommt man nicht umhin, dessen große Actionmoment zu erwähnen. Die Rede ist hierbei
allerdings nicht von seiner legendären und heute immer noch spannenden Autoverfolgungsjagd; es ist vielmehr und vor allem die gesamte Sequenz am
Flughafen, welche ein Musterbeispiel in Sachen Spannungsaufbau darstellt
und die von-Angesicht-zu-Angesicht-Konfrontation zwischen Bullit und
dem finalen Hintermann langsam vorbereitet. Die Antizipation, bis die
finalen Schüsse inmitten der zivilen Menge fallen, wird konstant
gesteigert. So sieht eine sauber inszenierte, auf Suspense ausgelegte
Actionsequenz aus, für welche "Bullit" allein schon ein tolelr Film ist.
7,5/10
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