http://www.imdb.com/title/tt0088847/
Der Musterchüler Brian Johnson (Anthony Michael Hall), der athletische
Andrew Clark (Emilio Estevez), die gut betuchte Claire Standish (Molly
Ringwald), der Raufbold John Bender (Judd Nelson) und die typische
Außenseiterin Allison Reynolds (Ally Sheedy) müssen gemeinsam an einem
Samstagmorgen in der Schulbibliothek nachsitzen. Ihre Aufgabe ist es,
einen Aufsatz über ihre Persönlichkeit zu schreiben. Unter der Aufsicht
des unsouveränen Lehrers Richard Vernon (Paul Gleason) entwickelt sich
zwischen den unterschiedlichen Jugendlichen ein dynamischer Prozess, in
dessen Verlauf sie erkennen, dass sie zwar individuelle Persönlichkeiten
sind, aber auch viele Gemeinsamkeiten haben. Die klaren Grenzen
zwischen den einzelnen Schülern weichen zugunsten eines komplexeren
Bildes auf, das Raum für eine differenzierte Betrachtung jenseits
simpler Klischees lässt...
"The Breakfast Club" punktet vor allem mit Nostalgiebonus und seiner Message, beeindruckt durch seinen Minimalismus.
Vielleicht ist gerade heute wichtiger denn je, dass Vorurteile
überwunden werden und das Miteinander in der Vordergrund tritt. In
diesem Fall hat der Film auch nichts an seiner Aktualität verloren und
spiegelt immer noch einen Teil der heutigen Schülerschaft wieder, die von
Außenseitern, Sportskanonen, Nerds, Wichtigtuern, Clowns und
Mauerblümchen geprägt ist und stets heterogen in Grüppchen auftritt. An
dieser Stelle versucht es der Film erst gar nicht mit unterschwelligen
Botschaften aufzuwarten, sondern knallt es seinen Zuschauern vor den
Kopf. Er verlangt kein bloßes Nicken, sondern ein Hinterfragen, eine
Selbstreflexion und ein Verständnis anderen gegenüber.
Sinnbildhaft
dafür ist wohl die Gesprächsrunde gegen Ende des Films, die mit zeitloser Relevanz den Status dieses Klassikers erst so richtig
untermauert. Wenn die vordergründigen Charakter-Klischees der einzelnen
Teenager aufgebrochen werden, die Masken langsam fallen und Regisseur John Hughes durch
die einfühlsame Dekonstruktion seiner anfangs aufgebauten Stereotypen
zum vielschichtigen Kern der jungen Erwachsenen durchdringt. Ab dem zeitpunkt wird das
wahre Talent dieses Regisseurs erst so richtig offenbart, dem es nun
auch gelingt, weit über bloße Unterhaltung hinaus einen differenzierten,
aufmerksamen Blick für die wahren Gefühle und Verhaltensweisen der
Figuren zu zeigen. Hier werden einfache
Antworten nicht einfach akzeptiert und eine schmerzvolle Selbsterkenntnis
und Offenheit tritt zutage, die im Nachhinein leider etwas plakativ für ein
Happy End genutzt wird.
Aber diese Mischung aus unterhaltsamen Nachempfinden und gleichzeitig
einfühlsamen Verständnis für die Zielgruppe in Verbindung mit den tollen
Darstellern und dem wunderbar transportierten Zeitgeist-Gefühl macht
aus "The Breakfast Club" bis heute einen wirklich gelungenen Film mit
verdientem Klassiker-Status, der neben anderen Meisterwerken wie "The
Graduate" eine wahre Blaupause zahlreicher, nachfolgender
Coming-of-Age-Generationen-Porträts wurde.
8/10
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