http://www.imdb.com/title/tt0172156/
Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) sind
zurück - und wie immer gilt: Wo diese beiden Cops arbeiten, gibt es
viele Explosionen. Ihr Auftrag: Die zwei Chaoten sollen innerhalb einer
High-Tech-Spezial-Einheit in Miami dem gefährlichen Drogenbaron Hector
Juan Carlos Tapia (Jordi Mollá) das Handwerk legen, der der Polizei bei
den Ermittlungen immer wieder durch die Finger rutscht. Sein
Aufenthaltsort ist zwar bekannt, wie er die Drogen ins Land schmuggelt
jedoch nicht. Daher versucht das DEA (Drug Enforcement Agency) einen
verdeckten Informanten bei Johnny einzuschleusen, um dessen
Hauptquartier zu infiltrieren. Das Los fällt ausgerechnet auf die
ehrgeizige Nachwuchsagentin Sydney (Gabrielle Union), Marcus bildschöne
Schwester. Mike und Marcus sind davon verständlicherweise alles andere
als begeistert und versuchen alles, um ihr bei ihrem gefährlichen
Auftrag zu helfen. Als sich Mike jedoch in Sydney verliebt, treibt dies
nicht nur einen Keil zwischen ihre Freundschaft, sondern behindert auch
ihren lebensgefährlichen Job...
Michael Bay ist ja einer über den man sagt, dass er nur
Blockbusterkino betreibt. Dieses aber auch durch und durch, ohne großen Sinn, ohne große
Ideenvielfalt. Auf einen Großteil seiner Streifen scheint das
zuzutreffen, vielleicht trifft das sogar
auf seine "Bad Boys" zu. Und 8 Jahre nach dem ersten Blockbuster kam "Bad Boys II" in die Kinos. Storytechnisch sicherlich kaum mehr als solide, aber wie sich Martin Lawrence und Will
Smith durchs Unterholz der Drogengangs in Miami schlagen, ist schon einen Blick wert.
Die Situationen aus denen sich die beiden mit überbordender Coolness
und mit einer stetigen Prise Witz regelmäßig befreien sind teils so
lächerlich unmöglich, dass man zwangsläufig schmunzeln muss. Hier
ballert Kanonen-Mike cool und stylish (wie er eben ist) den wehleidigen
Marcus im Zuge seines fünften Hechtsprungs ein Loch in seinen Allerwertesten und
killt nebenbei ganze Drogenbanden im Alleingang - und überdies immer mit einem lässigen
Spruch auf den Lippen. Dass das absolut unrealistisch und völlig
überzogen ist, dürfte dabei einem 5-jährigen Kleinkind auffallen und
trotzdem kann man sich einen Lacher sicher nicht verkneifen. Alle
Figuren - und zwar ohne Ausnahme - sind abermals so klischeebeladen,
dass es Spaß macht dabei zuzusehen, wie Michael Bay sie
aufeinanderprallen lässt. Inmitten der explosiven Verfolungsjagden, in denen Autos
und Boote in die Luft gesprengt werden, entdeckt man immer wieder in
Zwischensequenzen, wie sich Marcus und Mike gegenseitig süffisant aber
urkomisch dissen. Diese Sequenzen sind mitunter nicht einmal
schlecht gemacht, sondern sehen unter den ausurfernden Möglichkeiten,
die Bay einmal mehr einsetzt, gar nicht mal schlecht aus, wirken in ihrer
Absurdität aber teils so abgedroschen, dass man oft nur mit dem Kopf schütteln kann.
Selbst die Gauner auf der anderen Seite sind so überzeichnet, dass
man meinen könnte, man wäre in einem Comic von vor 20 Jahren. Und trotzdem sieht man Johnny Tapia (Jordi Mollà) den umbarmherzigen, eiskalten Typen, der sich durch die Gegend massakriert an,
der aber im nächsten Moment seiner molligen Tocher sagen muss,
wie hübsch sie doch im "pastellfarbenen Kleidchen" aussieht. Marcus und
Mike halten währenddessen einem pubertären 15-jährigen, der Marcus'
Tochter ausführen will, eine Knarre an den Kopf und sülzen den Kleinen
gängstermäßig und völlig ernst noch zwischen Tür und Angel diese
Traumvorstellung aus dem Kopf.
Spätestens jetzt bemerkt man, dass in
"Bad Boys II" nicht nur coole Typen mit ihren Ballermännern durch die
Gegend laufen, um Action-mäßig ein paar Sachen in die Luft zu jagen, man
bekommt hier nämlich ganz beiläufig eine recht ordentliche Komödie
geliefert, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Dass dies im etwas krasseren Gegensatz zum ersten Teil steht ist einerseits erfrischend, andererseits schade, denn mit ein wenig mehr Ernsthaftigkeit und weniger Komödie hätte "Bad Boys II" trotz seichter Story seinen Vorgänger locker in die Tasche stecken können. Denn hier überzeugen ansonsten die vielfältigen Schauplätze, die brachiale Action und der passende Soundtrack. Dass Bay aber den zweiten Teil mit
einer schnulzigen Lovestory garnieren muss, lässt einen nur müde mit den Augen rollen - aber genauso großzügig darüber hinwegsehen, nimmt dieser Part glücklicherweise nicht den größten Teil des Films in Anspruch. Dank der durchweg hanebüchen unrealistischen, aber doch
recht ordentlich gemachten Action und dem drolligen Zusammenspiel
zwischen Lawrence und Smith ist "Bad Boys II" sicher kein besserer Film, aber eine mehr als annehmbare Fortsetzung.
7/10
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enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony Pictures
Poster/Artwork: Sony Pictures
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