Freitag, 1. November 2024

Cocaine Bear (2023)

https://www.imdb.com/title/tt14209916/

1985 stürzt ein randvoll mit Kokain beladenes Flugzeug irgendwo im Nirgendwo über den Wäldern Georgias ab. Sind die mehr als 200 Kilogramm Rauschgift und damit potenziell eine ganze Menge Geld also für immer verloren? Das will Drogenboss Syd (Ray Liotta) nicht wahrhaben und schickt seine Handlanger Eddie (Alden Ehrenreich) und Daveed (O'Shea Jackson Jr.) auf die Suche nach dem wertvollen Drogen-Gut. Doch schon bald merken sie, dass jemand anderes schneller war. Denn fündig geworden ist nämlich ein riesiger Schwarzbär und der dreht nun völlig zugedröhnt am Rad. Im Park ist keiner mehr sicher, denn Touristen, ein paar Teenager, Polizisten und auch die Gangster passen auf Koks super ins Beuteschema des monströsen Tieres. Jetzt heißt es nur noch eins: überleben und hoffen, dass die pelzige Kampfmaschine irgendwann von ihrem Trip runterkommt. Doch der Bär ist auf den Geschmack gekommen und will immer mehr von dem weißen Pulver. Das bekommen auch Henry (Christian Convery) und Dee Dee (Brooklynn Prince) zu spüren. Die beiden Kinder haben die Schule geschwänzt, um einen Tag in dem Wäldern auf Erkundungstour zu gehen. Dabei stolpern sie über einen Teil der Drogenlieferung und geraten dadurch in den Fokus des Koks-Bären... 

Diese kitschige Horrorkomödie, in der ein Top-Raubtier und eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Menschen gleichzeitig Betäubungsmitteln der Klasse A im Wert von mehreren Millionen Dollar ausgesetzt werden, ergibt "Cocaine Bear" - ein Titel, der so genial einfach und unverschämt ist, dass es den Film selbst fast überflüssig macht. Aber auch wenn dies vielleicht nicht das atemberaubende Chaos-Fest ist, auf das man gehofft hat, ist es auch nicht schrecklich. Stattdessen ist der dritte Regiespielfilm der Schauspielerin und Filmemacherin Elizabeth Banks sporadisch alberner Spaß, ein wilder Karneval aus zerrissenen Gliedmaßen, abgetrennten Köpfen und Eingeweiden, alles gemildert durch eine nur teilweise parodistische Familien-zentrierte Spielbergsche Sensibilität. Die Tatsache, dass alles in 95 Minuten vorbei ist, macht den Charme noch größer. Von der frühen Verschlingung eines skandinavischen Wanderers, einer Anspielung auf den Eröffnungsakt von "Der Weiße Hai", bis zu den Bassknurren in Mark Mothersbaughs Partitur, die die Ankunft des Monsters signalisieren, trägt "Cocaine Bear" seine Einflüsse deutlich im Ärmel. Hier ist der Slapstick-Kopfkäse aus Sam Raimis "Tanz der Teufel"-Filmen; Hier ist die seltsame Charakterkomödie aus "Fargo" der Coen-Brüder. In der Zwischenzeit bringen die Produzenten Phil Lord und Chris Miller ihre übliche anarchische Verspieltheit in eine Kreaturen-Feature-Tradition ein.

In echter Exploitation-B-Movie-Manier wird "Cocaine Bear" absurderweise als "basierend auf einer wahren Geschichte" angepriesen - der eines Schwarzbären, der 1985 im Chattahoochee National Forest in Georgia tot aufgefunden wurde, nachdem er Drogen konsumiert hatte, die der Polizist, der zum Drogenschmuggler wurde, aus einem Flugzeug abgeworfen hatte. Tatsächlich liegen die Sympathien ihres Films voll und ganz auf der Seite des titelgebenden Geschöpfs und gegen die Hybris der Menschheit (ein altbekanntes "Natur im Aufstand"-Thema), auch wenn eine Spiegelaufnahme, in der Menschenfamilien dargestellt werden, die artenübergreifenden Zusammenhänge deutlich macht. Eine Prise 80er-Jahre-Hits sorgt dafür, dass die Sache gut voranschreitet, von Jefferson Starships Eröffnungs-Softrock-Hymne Jane bis zu einem Höhepunkt während eines Rettungswagenangriffs mit Depeche Modes "Just Can't Get Enough". Ein herrlicher Spaß.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork: Universal Pictures

Donnerstag, 31. Oktober 2024

[SERIE] Agatha All Along

https://www.imdb.com/title/tt15571732/

Agatha Harkness (Kathryn Hahn), eine berüchtigte Hexe, findet sich am Rande ihrer Kräfte wieder. Ein rätselhafter Goth-Teenager (Joe Locke) hat ihr geholfen, einen verzerrten Zauber zu brechen. Nun hat er den Wunsch, den sagenumwobenen Weg der Hexen zu beschreiten. Dies weckt Agathas Neugier auf den magischen Spießrutenlauf - eine gefährliche Prüfung, die Überlebenden verspricht, das zu erlangen, was ihnen fehlt. Entschlossen, diese Chance zu nutzen, schmiedet Agatha einen kühnen Plan. Sie rekrutiert gemeinsam mit ihrem jungen Begleiter einen improvisierten Hexenzirkel. Mit dieser ungewöhnlichen Gruppe im Schlepptau bricht sie zu einer abenteuerlichen Reise auf. Der Weg vor ihnen ist voller Gefahren und unbekannter Herausforderungen. Jeder Schritt könnte ihr letzter sein, doch die Aussicht auf Erlösung treibt sie voran. Agatha muss all ihre Erfahrung einsetzen, um die Gruppe durch die bevorstehenden Prüfungen zu führen. Während sie sich dem Ziel nähern, wachsen die Spannungen. Vertrauen wird auf die Probe gestellt und verborgene Motive kommen ans Licht. Agatha steht vor der Frage, wie weit sie zu gehen bereit ist, um das zu bekommen, was sie sich so sehr wünscht.

https://www.imdb.com/title/tt16491682/
1. Sucht ihr nach dem Weg (Seekest Thou The Road)
Die eigenbrötlerische Polizistin Agnes O'Connor wird eines Tages zu einem Mordfall gerufen, als eine unbekannte Frau in Westview tot aufgefunden wird. Der Chief lässt ihr Unterstützung in Form von FBI Special Agent Rio Vidal zukommen, Agnes weist jedoch ihre Hilfe zurück. Später erscheint Rio dennoch bei Agnes zuhause und lädt sie zum gemeinsamen Essen von Pizza ein. Als Agnes Geräusche aus der oberen Etage hört, ertappt sie einen jungen Einbrecher und nimmt die Verfolgung auf, durch Rio gelingt letztlich die Gefangennahme. Der Teenager gibt ihr Rätsel auf und Agnes zweifelt abermals, als die ihm gezeigten Bilder der Leiche sich in Wahrheit als Bilder von einfachen Blumen entpuppen. In der Leichenhalle will sich Agnes von der Echtheit der Leiche überzeugen und identifiziert die Tote schließlich als Wanda Maximoff. Nun erscheint auch Rio und eröffnet Agnes, dass Wanda tot und sie in einem verzerrten Zauber gefangen sei, den Wanda ihr drei Jahre zuvor auferlegte. Agnes befreit sich daraufhin aus dem Zauber und erlangt ihre wahre Identität wieder, die Hexe Agatha Harkness. In ihrem Haus wird Agatha kurze Zeit darauf von Rio, in Wahrheit ebenfalls eine Hexe, angegriffen, die sie zudem töten will. Nachdem Agatha erkennt, dass sie ihre Macht nach wie vor verloren hat, überzeugt sie Rio, sie zu verschonen. Rio lenkt ein und verschwindet, warnt sie zuvor aber vor weiteren Hexen, die sie töten wollen. Agatha entdeckt kurz danach den in Wahrheit von ihr entführten Teenager und zeigt sich unsicher, was sie mit ihm anstellen soll. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt28633352/
2. Gib dein Rätsel preis, oh schicksalhafter Kreis (Circle Sewn With Fate / Unlock Thy Hidden Gate)
Der Teenager erklärt Agatha, er habe sie vom Zauber befreit und will den Hexenweg beschreiten. Dieser würde es am Ende auch Agatha erlauben, ihre Macht wiederherzustellen. Agatha lenkt schließlich ein und sucht mit dem Teenager nach weiteren Hexen, die sie für ihre Sache gewinnen müssen. Nur ein kompletter Hexenzirkel vermag es, das Tor zum Hexenweg zu öffnen und ihn zu gehen. Rekrutiert werden die Hellseher-Hexe Lilia Calderu, die Trank-Hexe Jennifer Kale und die Schutzhexe Alice Wu-Gulliver. Als Ersatz für die verschwundene Rio und eigentlich Grüne Hexe gewinnt Agatha Sharon Davis, eine ältere Bewohnerin Westviews und einstige Gefangene in Wandas Realität. Durch ein Ritual gelingt es dem Zirkel, das Tor zum Weg zu öffnen. Der Teenager schließt sich ihnen an, nachdem er mehrere unbekannte Hexen, die Sieben von Salem, vor Agathas Haus entdeckt; jene, vor denen Rio vorher gewarnt hatte. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt32368794/
3. Und wer sich naht, den prüft der Pfad (Through Many Miles / Of Tricks And Trials)
Als der Zirkel auf dem Weg diskutiert, was sie noch erwarten könnte, erfahren auch die anderen Hexen vom Siegel, welches auf dem Teenager liegt und die Preisgabe seiner Identität verhindert. Als Sharon in einem Morast zu versinken droht, retten sie die anderen, wobei die Gruppe ein gelbes Haus entdeckt und betritt. Dieses stellt sich als erste Prüfung des Hexenwegs heraus. Jennifer warnt dabei in einer ruhigen Minute den Teenager vor Agatha, so habe sie nach der Erzählung mancher ihren eigenen Sohn gegen das Darkhold (auch Buch der Verdammten genannt) eingetauscht; über den wahren Verbleib ihres Sohnes wüsste niemand etwas. Die Gruppe nimmt mit Ausnahme Agathas und des Teenagers danach Wein zu sich, der sich als vergiftet herausstellt. Widerstrebend nimmt auch Agatha den Wein zu sich, wobei bei Sharon die Vergiftung ernsthaft zu wirken beginnt. Die Hexen machen sich daraufhin an die Zubereitung eines Gegenmittels und werden allesamt von Halluzinationen heimgesucht: Lilia sieht sich unbekannten Hexen gegenüber, Alice begegnet ihrer Mutter wieder, ein Arzt versucht Jennifer ertränken und Agatha findet in einer Kinderkrippe statt einem Kind das Darkhold. Mithilfe des Blutes des Teenagers gelingt die Fertigstellung des Gegengifts und die Gruppe nimmt es zu sich. Wenige Momente danach bricht das Glas und eine gewaltige Wassermasse dringt ins Haus ein. Mittels eines Ofens flüchtet der Zirkel und gelangt so auf den Weg zurück, die Prüfung ist somit bestanden. Allerdings ist Sharon trotz des Gegengifts tot. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt32368797/
4. Kannst du mich hören? Mein Lied soll schwören (If I Can't Reach You / Let My Song Teach You)
Nachdem der Zirkel Sharon begräbt, wird die Entscheidung getroffen, eine neue Grüne Hexe zu beschwören. Zu Agathas Überraschung kämpft sich Rio aus dem Erdreich und schließt sich den Hexen an. Beim Anblick der nächsten Prüfung entscheidet sich Alice zu gehen, der Weg lässt dies aber nicht zu, weswegen die Gruppe das Haus betreten muss. In einem Nebenraum versucht Agatha, mit Rio eine Waffenruhe zu vereinbaren und lässt den Rest der Gruppe über ein Mikrofon ihr Gespräch mithören. Als die anderen Hexen Agatha zur Rede stellen, spielt sich plötzlich ein Plattenspieler rückwärts ab und verflucht die Gruppe. Für ihre Rettung spielt der Zirkel die Version der Ballade von Alices Mutter Lorna, die sich als Schutzzauber herausstellt. Das Unterfangen gelingt und der personifizierte Fluch in Gestalt eines Dämons wird vernichtet. Dabei wird der Teenager verletzt, dessen Wunden Jennifer jedoch heilen kann. Agatha erklärt dem Teenager kurz danach, dass sie ihm nicht das Siegel auferlegt habe und Siegel allgemein erst zerstört werden müssen. Der Frage des Teenagers nach dem Verbleib ihres Sohnes weicht Agatha allerdings aus. Während die anderen Hexen sich später Geschichten am Lagerfeuer erzählen, weist Rio Agatha darauf hin, dass der Teenager nicht ihr Sohn sei. Agatha reagiert aber mit einem Grinsen und kehrt zur Gruppe zurück. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt32368801/
5. Dunkle Nacht, Weck die Macht (Darkest Hour / Wake Thy Power)
Der Zirkel sieht sich von den Sieben von Salem verfolgt. Bei diesen handelt es sich um Kinder der einst von Agatha getöteten Hexen, die sie hinrichten wollten, und nun auf Rache aus sind. Auf den Vorschlag des Teenagers flieht die Gruppe mit Besen, werden jedoch schon nach kurzer Zeit vom Weg wieder zurück auf diesen gezwungen. Daraufhin stellt sich der Zirkel der nächsten Prüfung, indem sie in einem neuen Haus im 1980er-Jahre-Look ein Ouija-Brett benutzen sollen. Die Gruppe liest daraus, Agatha bestrafen zu müssen um die Prüfung zu bestehen und erhält Kontakt mit Agathas Mutter Evanora, die 1693 mit ihrem gesamten Zirkel von Agatha getötet worden war. Diese verschwindet plötzlich und zeigt sich kurz darauf als – von Evanora besessenes – untotes Biest. Evanora bittet die Hexen, ohne Agatha den Weg weiter zu beschreiten und ihr ihre Tochter zu überlassen. Der Teenager und Alice sind dagegen, letztere will Agatha retten und vertreibt Evanoras Geist mit Magie, wird jedoch dabei von Agatha ihrer Kräfte beraubt und dadurch getötet. Agatha stoppt erst, als der Teenager den Namen „Nicholas Scratch“ ruft. Agatha verspottet danach den Teenager und merkt an, er wäre genau wie seine Mutter. Momente später zeigt dieser magische Fähigkeiten und lässt sowohl Agatha, als auch Lilia und Jennifer in einem Morast versinken, ehe sich eine Art Diadem auf seiner Stirn bildet, das dem der Scarlet Witch ähnelt. - 8/10

https://www.imdb.com/title/tt32368805/
6. Mein Freund, steh mir bereit (Familiar By Thy Side)
In Rückblenden zelebriert der aus Eastview stammende Teenager William Kaplan mit weiteren gleichaltrigen Jugendlichen seine Bar Mitzwa und besucht auf der Feier eine Hellseherin, niemand geringeres als Lilia. Als sie Auffälligkeiten bemerkt, steckt sie einen kleinen Stein in seine Jacke, wobei später klar wird, dass sie ihm das Siegel auferlegte. Nachdem die Verkleinerung der Maximoff-Anomalie bekannt wird, ist die Feier kurzfristig beendet; die Gäste werden gebeten, wieder ruhig nach Hause fahren. Auf dem Weg bemerken William und seine Eltern das Hex, dabei kommt der Wagen jedoch von der Straße ab, verunglückt und William stirbt. Während seine Eltern Hilfe holen wollen und später mit Alice, einer Verkehrspolizistin, zurückkehren, transferiert Billy Maximoff seine Seele in Williams Körper und erwacht dadurch wieder zum Leben. Nach dem Unfall hat William jedoch mit den Veränderungen zu kämpfen und Schwierigkeiten, sich zurecht zu finden, zumal er nun seine Fähigkeit der Gedankenkontrolle entdeckt. Drei Jahre nach den Geschehnissen arrangiert William via Internet ein Treffen mit einem mysteriösen User, der sich vor Ort als Ralph Bohner herausstellt. Dieser wurde einst von Agatha dazu gezwungen, für sie zu arbeiten und als Wandas Bruder Pietro Maximoff herzuhalten. Ralph gibt Billy entscheidende Informationen weiter, so sei Wanda tot, Vision scheinbar von S.W.O.R.D. zerlegt worden und die Zwillinge Billy und Tommy wären verschwunden. Dadurch erfährt William, dass er nun Billy ist und versucht fortan Tommy zu finden, weswegen er den Hexenweg beschreiten will. Hierzu sucht er Agatha auf, die er durch Recherchen im Internet schließlich aufspüren kann. Dabei wird auch klar, dass Agathas Verhör von Billy in Wahrheit in ihrem Haus stattfand. In der Gegenwart erkennt Agatha den Teenager nun als Billy und verhält sich weiterhin spöttisch. Als Billy sie zurücklassen will, bemerkt Agatha allerdings, sie müssten zusammenarbeiten, auch da Billy seine Fähigkeiten nicht kontrollieren kann. Daraufhin begeben sich die beiden zur nächsten Prüfung. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt32368809/
7. Den Tod an meiner Hand (Death's Hand In Mine)
Agatha und Billy betreten den Ort der nächsten Prüfung, ein altes Schloss. Dabei übernehmen sie die Kostüme von Elphaba, der Bösen Hexe des Westens, und Maleficent. Beim Lesen der Tarotkarten zeigt sich an der Decke eine große Menge Schwerter; die Decke rückt langsam näher und Schwerter fallen zu Boden, wenn die Karten nicht in der richtigen Reihenfolge platziert werden. Lilia und Jennifer stoßen ebenfalls zur Prüfung, kostümiert als Glinda, der Guten Hexe des Südens, und die Böse Königin. Als Billy die Frage stellt, ob er William oder Billy sei, halten die Schwerter inne, weswegen nun Lilia das Lesen für Billy übernimmt. Zwischenzeitlich stellt sich heraus, dass Lilia ihr ganzes Leben nicht in chronologischer Reihenfolge wahrnimmt und dadurch immer wieder Lücken in ihrer Erinnerung hat. Schließlich erkennt sie, dass es in der Prüfung um sie geht und legt die Karten korrekt. Dadurch kehrt die Decke zurück und durch eine Eiserne Jungfrau öffnet sich ein Ausgang. Da die Sieben von Salem sie verfolgt haben, bleibt Lilia allerdings zurück und legt eine letzte Karte, wodurch der Raum umgedreht wird und die Sieben sowie Lilia durch die Schwerter den Tod finden. Zuvor erkennt Lilia zudem Rio als Verkörperung des Todes und gibt Agatha eine kryptische Warnung mit auf den Weg. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt32368811/
8. Folge mir, mein Freund, bis uns der Ruhm vereint (Follow Me My Friend / To Glory At The End)
Getrennt von Billy und Jennifer trifft Agatha wieder auf Rio. Diese fordert Billy, da er sich durch das Transferieren seiner Seele in Williams Körper als widernatürlich erwiesen und so die natürliche Balance gestört habe. Im Gegenzug verlangt Agatha von Rio, in Zukunft in Ruhe gelassen zu werden. Als Agatha, Billy und Jennifer wieder zusammentreffen, stellen sie fest im Kreis gelaufen zu sein. Mit dem Verletzen einer Regel des Pfades findet sich das Trio in einer sonderbaren Kammer wieder. Agatha gibt dabei auch zu, Jennifer gebannt zu haben, wonach letztere ein Befreiungsritual durchführt, ihre Kräfte zurückerhält und plötzlich verschwindet. Danach führen auch Agatha und Billy ein Ritual durch, wobei Billy Tommys Seele in einen ertrinkenden Jungen transferiert und ebenfalls verschwindet. Ein Riss in der Kammer ermöglicht Agatha schließlich die Flucht. Nun findet sie sich vor ihrem Haus wieder und wird bereits von Rio erwartet. Da sie Billy nicht zu ihr gebracht hat, kommt es zum Kampf zwischen der Hexe und dem Tod, der zunächst einseitig für den Tod verläuft. Plötzlich taucht jedoch Billy auf und benutzt seine Kräfte, um Agathas Kräfte wiederherzustellen. Rio stellt nun beide vor die Wahl, dass einer bleiben dürfe und der jeweils andere mit ihr kommen müsse. Agatha plant Billy Rio zu überlassen, stattdessen küsst sie im letzten Moment den Tod und stirbt. Mit Erfüllung der Bedingung erlaubt der Tod Billy zu gehen. Dieser kehrt schließlich nach Hause zurück und muss erkennen, dass er den Hexenweg selbst erschaffen hat. Kurz darauf vernimmt er Agathas Lachen und erschrickt. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt32368814/
9. Jungfrau, Mutter, Weib (Maiden Mother Crone)
Im Jahr 1750 begegnet die schwangere Agatha Rio und fleht darum ihren Sohn leben zu lassen, Rio bemerkt jedoch, sie könne ihr nur mehr Zeit verschaffen. Kurz darauf bringt sie ihren Sohn Nicholas Scratch zur Welt. Beim Durchstreifen der Wälder stiehlt sie zur Versorgung von Nicholas mehreren Hexen ihre Kräfte und tötet sie damit. Auch sechs Jahre später wiederholt sie diese Prozedur. Auf ihren Wanderschaften singen sie und Nicholas zudem mehrfach, jenes Lied wird mit der Zeit zu jener Ballade, die der Zirkel in der Gegenwart während des Rituals zum Betreten des Weges benutzt. Eines Nachts als Agatha schläft, erscheint Rio und führt die Seele von Nicholas fort. Am nächsten Tag trauert Agatha um ihren Sohn, wird jedoch schon kurz danach nach dem Weg der Hexen gefragt. Daraufhin stellt sie sich über Jahre hinweg viele Zirkel zusammen und stiehlt immer wieder die Kräfte weiterer Hexen, wodurch sie kontinuierlich an Macht gewinnt. In der Gegenwart erscheint Billy der Geist Agathas. Sie bestätigt, dass der Weg nicht real war, bis er ihn erschaffen hat. Billy macht sich daraufhin Vorwürfe hinsichtlich der Todesfälle von Sharon, Alice und Lilia, Agatha merkt jedoch an, ein Leben sei gerettet, da Jennifer außerhalb von Westview wieder zu sich kommt. Wenig später will Billy Agathas Geist verbannen, sieht aber davon ab, als sie mehrfach auf ihn einredet. Stattdessen richtet Billy nun einen Gedenkstein für die getöteten Mitglieder des Zirkels in Agathas Keller ein, ehe sie ihm vorschlägt, Tommy zu suchen. - 9/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork: Disney+

Dienstag, 29. Oktober 2024

Trap - Trap: No Way Out (2024)

https://www.imdb.com/title/tt26753003/

Der Familienvater Cooper (Josh Hartnett) besucht mit seiner Teenager-Tochter (Ariel Donoghue) ein Konzert ihres großen Pop-Idols Lady Raven (Saleka Shyamalan). Doch es stellt sich schon bald heraus, dass die Polizei das Mega-Event nutzen will, um einem berüchtigten Serienkiller, der in den Medien nur "The Butcher" genannt wird, eine Falle zu stellen, ihn festzusetzen und so seinem blutigen Treiben endlich ein Ende bereiten zu können. Und tatsächlich erweist sich die Information der Gesetzeshüter, dass sich der Butcher bei dem Konzert aufhalten soll, als richtig, handelt es sich bei dem Mörder in Wahrheit doch um den so harmlos wirkenden Cooper! Der will seine geheime „Identität" natürlich weiter unter Verschluss halten und sucht daher fieberhaft nach Mittel und Wegen, wie er am besten seinen hartnäckigen Verfolgern entwischen kann, während sich die Schlinge um ihn immer und immer weiter zuzieht...

Mit M Night Shyamalan bringt man nur zwei Dinge in Zusammenhhang: makellose Volltreffer oder brachiale Nieten. Der Schöpfer des Oscar-nominierten Films "The Sixth Sense" beendete seine Karriere als Starregisseur mit vier Razzie-Anwärtern in Folge, die eine durchschnittliche Rotten Tomatoes-Bewertung von 15 % vorweisen konnten. Seine Arbeit hatte jede Persönlichkeit verloren, der Filmemacher war nur noch ein Idiot, der angeheuert wurde, um große, dumme Studiofilme wie "After Earth" zu inszenieren - so stießen neue Shyamalan-Filme auf weniger Intrigen und mehr Frustration. Aber er machte einen kurzen Schritt zurück und formierte sich neu und arbeitete mit den Horror-Hitmachern Blumhouse für den Found-Footage-Horrorfilm "The Visit" zusammen, der mit einem Mikrobudget ausgestattet war, einem fiesen kleinen B-Movie, der ihn wieder in die guten Bücher von Publikum und Kritikern brachte. Er folgte mit einem noch größeren Erfolg, dem etwas weniger kleinen und wesentlich fieseren "Split", und plötzlich waren diejenigen, die Shyamalan unterstützt und dann verlassen hatten, wieder glücklich in seinem Team. Doch so schnell er es auch umdrehte, so schnell schaffte er es, es mit dem falsch eingeschätzten Einstieg in die Unbreakable-Trilogie "Glass", dem ungeschickten Body-Horror "Old" und dem kassentechnischen Apokalypse-Fehlschlag "Knock At The Cabin" zu vergeuden. Der Nervenkitzel war definitiv verflogen. Doch auch wenn man seine blöden Filme ertragen muss, fällt es immer noch schwer, nicht dieses Kribbeln vor Aufregung zu verspüren, wenn sein Name einen Trailer ziert - teils, weil viele von uns wissen, dass er es immer noch in sich haben muss, und teils, weil viele andere Regisseure seiner Größenordnung immer noch so engagiert sind daran, originelle Multiplex-Thriller zu machen? Die Veröffentlichung seines neuesten, hochkarätigen Horrorthrillers "Trap" hat bereits zu mehr Trailer-Memes als zu größeren Sommerfilmen geführt. Aber es wurde von den Kritikern ferngehalten, da Warner Bros. die Vorführung verweigerte - eine Seltenheit für einen Film dieser Größenordnung und ein besorgniserregendes Warnsignal für einen Regisseur, dessen Karriere damit übersät ist.

Letztendlich ist es nicht ganz so toxisch, wie diese Hands-off-Strategie vermuten lässt, aber "Trap" ist auch nicht wirklich viel: ein schlaffer und unaufgeregter kleiner Nachtschwärmer, der Shyamalans Comeback-Kurs nicht korrigieren kann. Er behauptet, seine ursprüngliche Aussage sei gewesen: "Was wäre, wenn "Das Schweigen der Lämmer" auf einem Popkonzert passieren würde?", eine ziemlich verrückte Idee, bei der Josh Hartnetts Serienmörder-Vater im Rahmen einer verdeckten Operation gefangen ist, während er seine Tochter zu ihrer Lieblingskünstlerin mitnimmt . Was daraus entstehen sollte, ist eine Übung in klammer, tickender Spannung, aber "Trap" ist ein Film, der wahnsinnig spannungslos ist, eine unterhaltsame Tonlage, die aber noch nicht weit genug entwickelt wurde, um als ganzer Film zu funktionieren. Die Dialoge sind unbeholfen wie Shyamalan an seinem schlimmsten Tag, komödiantische Momente sind unglaublich unlustig, Hartnetts "Butcher" macht als Killer wenig bis gar keinen Sinn und die Situationen sind überstürzt und schlecht durchdacht, mit unlogischem Schreibstil, der verwirrendere Fragen aufwirft, als ein Film wie dieser eigentlich sollte. Von den zahllosen Logiklöchern, die selbst dem dümmsten Kinozuschauer auffallen sollten, wollen wir da gar nicht erst anfangen.

Das Ungeheuerlichste an "Trap" ist, wie Shyamalan alles als Hintertür-Schaufenster für seine Tochter Saleka nutzt, die den Megastar auf der Bühne spielt, ihre Originalmusik singt und im umwerfend schrecklichen letzten Akt zu einer der Schlüsselfiguren des Films wird. Nur wenige Monate nachdem er versucht hatte, seine andere Tochter Ishana durch die Produktion ihres verhassten Horrorfilms "The Watchers" ins Rampenlicht zu drängen, besteht er nun darauf, dass Saleka ausbricht - ein ebenso unwahrscheinlicher Aufstieg angesichts der Beweise. Während ihre Musik für einen Star ihres Formats geradezu glaubwürdig, wenn auch etwas altmodisch ist, ist sie als Schauspielerin eine unangenehme Ablenkung. Shymalan spielt in "Trap" sogar den Onkel seiner Tochter, in dessen einziger Szene er dem Publikum erzählt, wie unglaublich nett und unglaublich talentiert sie ist. Boah.

Seiner Tochter dabei zu helfen, in der Branche Fuß zu fassen, ist eine weitaus glaubwürdigere Hintergrundgeschichte für die Existenz von "Trap" als seine Idee "Hannibal Lecter umgeben von Superfans", denn als geschlossener Was-wäre-wenn-Thriller funktioniert es einfach nicht. Shyamalans Regie ist zu eintönig und gedämpft für etwas so absurd Albernes und sein Drehbuch macht sich einfach nicht die Mühe, die Falle, die dem Zsuchauer gestellt wurde, wirklich zu lösen mit cleveren Ideen oder, was am enttäuschendsten ist, raffinierten Wendungen. "Trap" ist ein Thriller, der fälschlicherweise glaubt, er sei teuflisch klug. Wenn man sich mehr darüber im Klaren wäre, wie dumm es eigentlich ist, hätte es vielleicht viel mehr Spaß gemacht.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Blinding Edge Pictures/
Warner Bros.

Samstag, 26. Oktober 2024

Clock (2023)

https://www.imdb.com/title/tt17219484/

Ella Patel (Dianna Agron) sich in einer Welt wieder, in der sie sich zwischen den Erwartungen der Gesellschaft und ihren eigenen Bedürfnissen hin- und hergerissen fühlt. Als sie merkt, dass ihre biologischer Uhr zu ticken beginnt, und ihre Freunde und Familie darauf drängen, Kinder zu bekommen, beschließt sie, an einer klinischen Studie teilzunehmen. Doch je tiefer sie in die Welt der medizinischen Forschung eintaucht, desto mehr muss sie sich mit den Konsequenzen ihres Handelns auseinandersetzen. Wird sie es schaffen, ihre Träume und Wünsche in Einklang mit den Erwartungen der Gesellschaft zu bringen?

Mehrere Horrorfilme haben untersucht, wie weit manche Menschen gehen, um ein Kind zu bekommen, aber "Clock" von Autorin und Regisseurin Alexis Jacknow geht noch einen Schritt weiter und wiegt den Stress ab, der einer Frau auferlegt wird, die sich einfach nur wünscht, überhaupt Kinder zu haben. Dianna Agron spielt Ella, eine Innenarchitektin, die es satt hat, ihren Vater (Saul Rubinek), ihren Mann (Jay Ali) und ihre Freunde mit ihrem tiefen Desinteresse an der Fortpflanzung zu enttäuschen. Sie sucht Hilfe in einer Versuchsklinik, wo Dr. Elizabeth Simmons (Melora Hardin) ihr ein Implantat gibt und sie psychologischen Behandlungen unterzieht, die sie babyverrückt machen - Betonung auf "verrückt".

Als Erweiterung eines Kurzfilms hat "Clock" aber leider nicht genug Geschichte, um einen Spielfilm zu füllen. Als das Implantat greift, beginnt Ella Halluzinationen und heftige Stimmungsschwankungen zu verspüren; und Jacknow verbringt einen Großteil des Films damit, sich damit auseinanderzusetzen, indem er tief in Ellas Kopf vordringt, während sie Geister längst verstorbener Verwandter sieht und ein zwanghaftes Verlangen nach Eiern entwickelt. Während der Film in der Mitte ein wenig eintönig wird, endet er kraftvoll mit einer Reihe unvergesslicher Szenen grausigen Körperhorrors. "Clock" stützt sich zu stark auf allzu offensichtliche visuelle Metaphern, ist aber dennoch eine anschauliche und eindringliche Erklärung der Ängste einer Frau. Während sie über Geburt und Mutterschaft nachdenkt und sich eine Zukunft voller körperlicher Qual und endlosem Schmutz vorstellt, kann Ellas Angst keineswegs als "übernatürlich" bezeichnet werden. Es ist das natürlichste Gefühl, das man sich vorstellen kann. Trotzdem okay.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork
Hulu/Disney+

Carved (2024)

https://www.imdb.com/title/tt32743167/

Eine Gruppe von Überlebenden ist an Halloween in einem historischen Dorf gefangen und muss sich zusammenschließen, um einen sensiblen, rachsüchtigen Kürbis zu bekämpfen.

"Carved" braucht beileibe nicht die Tiefe der Analyse von Shakespeare, daher wäre jeder Versuch, die Eingeweide seines Subtexts herauszulöffeln und den zähen Schleim nach Einsichten in die menschliche Verfassung zu durchforsten, einfach nicht... fruchtbar. Dies ist ein geradliniger Slasher mit einigen lustigen Grafiken (die CG und praktische Effekte kombinieren), einem brillanten und tödlich unseriösen Ton, albernen Charakteren und einer Handvoll fieser, komisch blutiger Kills. Harding und Co-Autorin Cheryl Meyer streuen Stoner-Comedy-Stücke in die Kreatur-Feature-Formel ein, mit dem Ziel, einen Film zu schaffen, den das Publikum ansehen kann, während er Alkohol und/oder leichte Psychedelika konsumiert. Es ist dumm. Dumm wie die Hölle. Und im Guten wie im Schlechten weiß man das auch. 

Aber macht es Spaß? Ja, obwohl Innovation nicht seine Stärke ist. Um ehrlich zu sein, ist es auch kein Geschichtenerzählen, denn Kira und ihre Kumpels reichen nicht aus, um einen abendfüllenden Film zu füllen. Es handelt sich um Pappfiguren, die zum Zerquetschen aufgestellt werden - metaphorisch natürlich, denn die bevorzugte Methode des Monsters, diese tödliche Spirale zu zerstören, ist die Zerstückelung. Jeder streitet sich darüber, wie man diese Höllennacht am besten überleben kann, die ein oder andere Idee wird ausgeheckt, manche Menschen sterben, andere nicht, es gibt ein paar Anspielungen auf die 90er-Jahre, man lacht ein paar Mal und lächeln noch ein paar Mal und ist fertig.

Das Schlechte: Die fünfminütige Laufzeit des Originalkurzfilms wurde auf 94 Minuten gestreckt, und angesichts der Art und Weise, wie dieses Low-Budget-Projekt trotz einiger langweiliger Versatzstücke zu lange dauert, fühlt es sich auf jeden Fall so an. Das Gute: Zumindest gibt es ein erfreuliches Finale und einen amüsanten Pay-Off. Okay.

5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork
Hulu/Disney+

Freitag, 25. Oktober 2024

Don't Move (2024)

https://www.imdb.com/title/tt24807110/

Iris (Kelsey Asbille) hat gerade erst einen schweren Verlust zu verkraften, als ihr das Schicksal noch übler mitspielt. In ihrer selbstgewählten Isolation im Big Sur State Park begegnet sie einem Fremden (Finn Wittrock), der ihr plötzlich eine Injektionsnadel mit einem erst allmählich wirkenden Betäubungsmittel in den Körper rammt. Der Mann, der offenbar der berüchtigte Serienmörder ist, der schon seit einer ganzen Weile sein Unwesen in Kalifornien treibt, hat jedoch keine Lust auf eine schnelle Metzelei. Stattdessen will er seine Opfer stets leiden sehen und sie jagen. Zwanzig Minuten hat Iris nun Zeit, bis ihr Peiniger sich auf den Weg macht, um sie zu finden und zu töten. In ihrer ausweglos erscheinenden Lage erwachen in der irgendwann auf allen Vieren flüchtenden jungen Frau alle Lebensgeister, doch reicht das aus, um dem erbarmungslosen Killer zu entkommen?

Diese unangenehme Idee auf eine 85-minütige Laufzeit, in der eine Frau um ihr Leben kämpft und gleichzeitig mit den Auswirkungen einer Lähmung zu kämpfen hat, ist schon irgendwo bemerkenswert. Iris (Kelsey Asbille) ist eine trauernde Mutter, die zum jüngsten Ziel eines wahnsinnigen Serienmörders (Finn Wittrock) wird, den sie in einem abgelegenen Wald trifft, als er behauptet, dass auch er mit einem schweren Verlust zu kämpfen hat. Aber es ist eine manipulative Falle, in die man sie locken kann, bevor er ihr ein Medikament spritzt, das sie lähmt und einen verzweifelten Kampf ums Überleben auslöst, während ihr Körper abschaltet.

Das Regisseurduo Adam Schindler und Brian Netto hat sich die unglaublich schwierige Aufgabe gestellt, einen ganzen Film auf eine Protagonistin zu konzentrieren, deren Bewegungen bestenfalls immer eingeschränkter werden. Manchmal fühlt es sich wie eine Drehbuchübung an, meist eher zum Guten als zum Schlechten, da sie kreative Wege finden, sich in prekären Situationen und aus ihnen heraus zu schreiben. Zu Iris‘ höllischem Tag gehört die Bewältigung eines schnell fließenden Flusses, die Kommunikation mit einem freundlichen Fremden und die Flucht vor einem wachsenden Feuer, und obwohl sich die Regeln, welche Teile ihres Körpers zu einem bestimmten Zeitpunkt funktionieren und welche nicht, oft locker anfühlen, ist es schwierig, dies nicht zu tun in die alptraumhafte Eskalation des Ganzen verwickelt zu werden. Hier herrscht echte Spannung, und das Tempo lässt angesichts der flotten Laufzeit selten nach, obwohl eine überlange und überschriebene Sequenz mit einem barmherzigen Samariter von einer Straffung hätte profitieren können, da die Spannung des Films im Laufe der Zeit nachlässt. Der Film ist dann am besten, wenn Worte gegenüber Taten zweitrangig sind.

"Don't Move" gelingt nicht alles reibungslos, wie man es sich mit ein paar ungläubigen Momenten zu viel und einigen bösartigen Einzeilern erhofft hätte, aber es gibt auf dem Weg zum Finale genug herzzerreißende Momente, um dies vom Großteil des Genre-Unsinns auf Netflix abzuheben. Die Angst lähmt einen vielleicht nicht, aber man wird zumindest daran gehindert, auf etwas anderes umzusteigen.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/ArtworkNetflix

Mittwoch, 23. Oktober 2024

Alone In The Dark II - Alone In The Dark 2 (2008)

https://www.imdb.com/title/tt0913951/

Elisabeth Dexter (Allison Lange), eine uralte Hexe, kehrt zurück und sucht neue Opfer. Das kann der ehemalige Hexenjäger Abner Lundberg (Lance Henriksen) nicht gutheißen - er nimmt den Kampf auf. Alleine ist er nicht, der junge Privatdetektiv Edward Carnby (Rick Yune) hilft. Er besitzt einen magischen Dolch, mit dem er die Hexe töten will und der ihm Visionen verschafft, seit er sich an ihm verletzt hat. Schließlich sind da noch knallharte PSI-Söldnern, die ebenfalls Jagd auf Elisabeth Dexter machen. Im New Yorker Central Park findet der Showdown statt...

Eine neue Besetzung und eine neue Geschichte bedeuten, dass man mit der Gewissheit diesen Film sehen kann, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass er so schlecht ist wie der erste. Der Film macht auch keine Gefangenen und von Anfang an werden wir mit dem Feind des Films bekannt gemacht - der Hexe. Eine tödliche, übernatürliche Frau, die aus Rauch besteht und scheinbar nicht mehr aufgehalten werden kann, wenn sie dich einmal erblickt hat. Die Geschichte dreht sich um einen alten Dolch, der unglaublich scharf ist. Wenn du dich damit schneidest, wirst du zu ihrem Gefäß. Es ist diese Abfolge von Ereignissen zu Beginn, die Edward Carnby zum Dolch führt. Er wird damit erstochen, aber von einer Gruppe gerettet, die schon lange mit der Hexe zu tun hat. Sie wollen Carnby benutzen, um die Hexe ein für alle Mal zu vernichten, da sie auch Jagd auf die Tochter des Anführers macht. Allerdings kann die Hexe nicht mit konventionellen Waffen getötet werden; Um sie zu besiegen, brauchen sie ein Stück ihres Herzens. Tja.

In "Alone In The Dark 2" ist ziemlich viel los und es kann schwierig sein, mit dem Überblick über das Geschehen Schritt zu halten. In einem Moment geht es darum, den Dolch zu zerstören, dann geht es darum, ein Labor zu finden, und dann geht es darum, die Hexe mit dem Dolch zu befreien - es ist allgegenwärtig, aber das Ergebnis ist ein einigermaßen unterhaltsamer Film. Rick Yune spielt die Rolle des Carnby und er ist in dieser Rolle hervorragend und sehr überzeugend. Bill Moseley als Dexter, der Vater, der gegen die Hexe um das Leben seiner Tochter kämpft, ist sehr gut, auch wenn der seltsame Bart ablenkt. Dann haben wir Ralf Moeller und Danny Trejo, wobei letzterer kriminell zu wenig genutzt wird. Schließlich haben wir Lance Henriksen, der das Beste im Film macht.

Eine so gute Besetzung kann eigentlich nichts falsch machen, auch wenn es im weiteren Verlauf des Films einige fragwürdige Entwicklungen gibt. Nach einer Weile geht ihm die Puste aus und die Charaktere scheinen aus dem Umgang mit der Hexe nie etwas zu lernen. Sie ist kein Mensch, sie kann sich in Rauch verwandeln, dennoch versuchen sie weiterhin, sie mit Waffen zu erschießen. Die Hexe selbst soll wohl manchmal unheimlich sein, überwiegend ist sie lächerlich. Die ruckartige Kamera und die seltsamen Soundeffekte verstärken die Mystik erheblich, aber am Ende ist sie allzu menschlich geworden und es ist schwer, ihre Bedrohung noch abzukaufen. Da es nur lose auf den Videospielen basiert, ist es schwierig, wirklich klare Zusammenhänge zu finden. Kaum eine Fortsetzung, eher ein Neustart, dennoch nicht gut. "Alone In The Dark 2" hat seine Probleme und kann manchmal ziemlich zusammenhangslos werden, aber er ist unterhaltsam. Immerhin.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Splendid
Poster/Artwork
HJB Filmproduktion/Bussard