Sonntag, 14. September 2025

Ice Road 2: Vengeance (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt27621210/

Mike McCann (Liam Neeson) reist in den Nepal, um den letzten Wunsch seines toten Bruder zu erfüllen und dessen Asche auf dem berühmten höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest, zu verteilen. Doch auf der Bustour auf der berühmten „Road To The Sky“ werden sie von einer Gruppe nepalesischer Söldner überfallen. Nun liegt es an McCann und der seine Bergtour leitenden Person, die Busladung unschuldiger Reisender sowie das lokale Dorf gegen die Banditen zu beschützen.

"Ice Road: Vengeance" versucht, das Erfolgsrezept von "The Ice Road" erneut aufzuwärmen, scheitert jedoch an blasser Inszenierung, generischen Figuren und einer Handlung, die selbst bei minus dreißig Grad kaum Spannung entwickelt. Liam Neeson wirkt sichtlich müde und routiniert, weit entfernt von der Wucht seiner früheren Rollen; Amber Midthunder bleibt trotz ihres Talents auf klischeehafte Nebenfiguren-Momente reduziert. Die Schurken sind konturlos, die Dialoge formelhaft und die endlosen Schneepanoramen ersetzen keine echte Spannung. Wie Variety schon beim Vorgänger schrieb, vertraut der Film auf billigste Tropen ohne neue Ideen - hier allerdings in noch verdünnterer Form. Statt packendem Survival-Thriller bleibt nur eine leere Routineübung, die beweist, dass selbst Action im Eis irgendwann erschreckend lauwarm wirken kann.

3/10

Quellen:
Inhaltsangabe: amazon Video
Poster/Artwork: amazon Video

Samstag, 13. September 2025

Feast (2005)

https://www.imdb.com/de/title/tt0426459/

Die Kneipe ist staubig, drumherum nur texanische Wüste. Ein Haufen Verlierer trifft sich hier, um Pool zu spielen und Bier zu trinken. Plötzlich platzt ein bewaffneter Mann (Eric Dane) in den Schankraum und zeigt einen abgetrennten Monsterkopf. Er und seine Frau konnten sich vor den angreifenden Biestern gerade noch retten, doch dummerweise steuert die hungrige Brut nunmehr direkt auf die Bar zu. Den Gästen scheint ihr letztes Stündchen geschlagen zu haben. Ein verzweifelter Überlebenskampf mit hohem Blutzoll beginnt... 

"Feast" ist ein kreatives und erfrischendes Highlight des Creature-Feature-Genres, das sowohl Horror-Fans als auch Liebhaber schwarzer Komödien begeistert. Regisseur John Gulager inszeniert die Monsterbelagerung einer texanischen Bar mit großem Tempo und viel Humor, wobei die Figuren durch scharf pointierte Oneliner und witzige Charaktereinführungen bestechen. Die Produzenten Ben Affleck, Matt Damon und Wes Craven verleihen dem Film einen überraschenden Promi-Glanz, doch das Herzstück sind die skurrilen Einfälle, die mit dem klassischen Horror-Narrativ spielen und Zuschauererwartungen konsequent unterlaufen. Besonders Henry Rollins überzeugt als Motivator in pinker Jogginghose und trägt zu dem anarchischen Charme des Streifens bei. Trotz geringem Budget gelingen überzeugende Ekeleffekte und rasante Schnitte, die die bedrohliche Atmosphäre halten, ohne die blutigen Details auszuschlachten. "Feast" ist ein kompaktes, unterhaltsames Horrorvergnügen mit Ironie und solidem Ensemble, das dem von Slasher- und Splatter-Wellen übersättigten Genre einen originellen Impuls verleiht und deshalb in der B-Movie-Szene einen bleibenden Kultstatus genießt.

6,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: NSM Records
Poster/Artwork: Dimension Films/LivePlanet

Donnerstag, 11. September 2025

The Midnight Club - Gänsehaut um Mitternacht (2022)

https://www.imdb.com/de/title/tt13444912/

Ilonka (Iman Benson) steht eine erfolgreiche Karriere voraus - sie ist dabei ihre Highschool abzuschließen und anschließend an der Stanford University zu studieren. Doch all ihre Lebenspläne werden durchkreuzt, als bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert wird. Sie wird in die Brightcliff Manor geschickt, eine Klinik für todkranke Kinder und Jugendliche. Dort freundet sie sich relativ schnell mit anderen Teenagern an. Die acht todkranken Jugendliche treffen sich jede Nacht in der Bibliothek von Brightcliff um Mitternacht zur Geisterstunde, um einander gruselige Geschichten zu erzählen. Sie schließen einen Pakt: Ihre Abmachung beinhaltet, dass der erste von ihnen, der stirbt, die anderen aus dem Jenseits kontaktieren muss. Nachdem der erste von ihnen gestorben ist, passieren eigenartige Dinge.

https://www.imdb.com/de/title/tt13450376/
1. Das letzte Kapitel (The Final Chapter)
Mitte der 1990er Jahre erkrankt die Teenagerin Ilonka an Schilddrüsenkrebs im Endstadium. Sie ist wütend, da sie gute Chancen auf einen College-Abschluss hatte und Zweitbeste war. Aufgrund von Visionen beschließt Ilonka, ins Brightcliffe Hospiz für Teenager zu gehen, wo Jahrzehnte zuvor eine Teenagerin namens Julia Jayne angeblich von Schilddrüsenkrebs geheilt worden war. In Brightcliffe lernt Ilonka die dortigen Teenager kennen; sie freundet sich mit Kevin an, der an Leukämie erkrankt ist, hat aber Probleme mit ihrer Mitbewohnerin Anya. In der ersten Nacht gegen Mitternacht folgt Ilonka Anya in die Bibliothek, wo sich die Teenager zu einem geheimen Treffen des "Mitternachtsclubs" versammelt haben. In diesem Club erzählen sie Gruselgeschichten und vereinbaren einen Pakt: Wer zuerst stirbt, wird versuchen, zurückzukommen und den anderen zu erzählen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Als Teil ihrer Aufnahme in den Club erzählt Ilonka eine halbfiktionalisierte Geschichte über Julia Jayne. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt13450384/
2. Die beiden Danas (The Two Danas)
Ilonka versucht, Julias und Brightcliffes Vergangenheit als Hauptquartier einer Sekte namens "Paragon" zu erforschen, doch Dr. Stanton, der Brightcliffe leitet, behauptet, von beiden Themen nichts zu wissen. Ilonka erkundet die Wälder um Brightcliffe und trifft Shasta, eine Frau, die in der Nähe wohnt und an die heilenden Kräfte des Landes glaubt. Anya sieht einen Schatten mit roten Augen, der sie beobachtet. Für "Midnight Club" erzählt Anya eine Geschichte über eine Ballerina, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Ilonka bricht mit Kevins Hilfe in Dr. Stantons Büro ein und stiehlt Julias Akte. Danach hat Ilonka eine lebhafte Vision, in der sie Brightcliffe in seiner früheren Form und eine geisterhafte alte Frau sieht. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15525872/
3. Das böse Herz (The Wicked Heart)
Ilonka liest Julias Akte und findet Zeichnungen mit einem Symbol und der Zahl "292.13". Ilonka erzählt Kevin von den Visionen und flüsternden Stimmen, die sie ihr ganzes Leben lang gehört hat und die ihr nun sagen, sie solle Julia untersuchen. Doch er nimmt sie nicht ernst, da alle von ihnen medikamenteninduzierte Halluzinationen haben. Tristan, einer der Brightcliffe-Patienten, stirbt. Natsuki glaubt, Tristan in ihrem Zimmer zu sehen und erzählt es den anderen Mitgliedern des Midnight Clubs. Diese entscheiden jedoch, dass dies nicht als Beweis für die Erfüllung ihres Pakts ausreicht. Kevin erzählt dem Club eine Geschichte über einen Teenager, der ein Serienmörder ist. Die Geschichte löst Ilonkas Erinnerung aus, und sie und Kevin folgen Julias Symbol in ein geheimes Stockwerk unter dem Keller, wo Ilonka eine geisterhafte Gestalt sieht. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15525946/
4. Gib mir einen Kuss (Gimme A Kiss)
Ilonka und Kevin bringen den Rest des Midnight Clubs in die geheime Etage. Sie finden Aufzeichnungen des ursprünglichen Midnight Clubs, der 1969 von Julia gegründet wurde, sowie Hinweise auf Sektenmitglieder. Ilonka trifft Shasta wieder. Die religiöse Sandra und der AIDS-kranke Spencer geraten in Streit, versöhnen sich aber, nachdem Sandra sich in einer Detektiv-Noir-Geschichte, die sie im Midnight Club erzählt, entschuldigt. Spencer hört eine Stimme, die ihn durch die Sprechanlage in Tristans altem Zimmer ruft. Kevin geht zum Abschlussball seiner Freundin Katherine. Ilonka erkennt, dass sich "292.13" auf das Dewey-Dezimalsystem bezieht, und sucht damit in der Brightcliffe-Bibliothek nach einem Buch mit dem Symbol. Anya sieht den Schatten erneut und bricht zusammen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15554272/
5. Bis später (See You Later)
Ilonka führt bei Anya eine Wiederbelebung durch und belebt sie wieder. Ilonka liest das Buch, ein Tagebuch von Athena, einer Überlebenden von Paragon. Paragon, ein Gesundheitskult, der 1931 von Athenas Mutter Aceso gegründet wurde, praktizierte die Anbetung fünfer Göttinnen und Blutopfer und gipfelte in einem Gruppenmord mit anschließendem Selbstmord, der Acesos Leben verlängern sollte. Ilonka glaubt, dass Julia Athenas Tagebuch gelesen und einen Weg gefunden hat, ihren Krebs zu heilen. Ilonka hat eine weitere Vision von der alten Brightcliffe und folgt der alten Frau durch die Gänge in die Bibliothek, wo sie Kevin begegnet. Im Midnight Club erzählt Spencer allen von der Stimme aus der Sprechanlage, und Amesh erzählt die Geschichte eines Spielers, der zu einem scheinbar aussichtslosen Kriegsspiel eingeladen ist. Anya gesteht Ilonka, dass sie Angst vor dem Schatten hat, was Ilonka nur noch entschlossener macht, ein Heilmittel zu finden. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15554276/
6. Die Hexe (Witch)
Im Midnight Club erzählt Kevin seine Geschichte über den jugendlichen Serienmörder weiter, und Ilonka erzählt die Geschichte einer modernen Hexe, die versucht, ihren Freunden mit Magie zu helfen. Anya bricht erneut zusammen, doch Ilonka weigert sich, ihr Schicksal friedlich hinzunehmen. Ilonka trifft Shasta im Wald; Shasta enthüllt, dass sie von der Verehrung der Fünf Göttinnen weiß und dass diese Religion viel älter ist als Paragon. Ilonka bittet den Midnight Club, ein Ritual nach Shastas Anweisungen durchzuführen, und alle nehmen daran teil. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15554280/
7. Anya (Anya)
Dr. Stanton fängt den Club. Das Ritual wurde abgeschlossen, doch Anya liegt im Koma. Sie träumt, sie sei geheilt und in die Gesellschaft zurückgekehrt. Doch ihr Leben ist leer und sie hat ihre Freunde überlebt. Sie erkennt, dass sie träumt, als sie den Traum als eine Mischung aus den Geschichten des Midnight Clubs erkennt. Anya kann die Stimmen ihrer Freunde hören, und sie erzählen ihr eine Geschichte, in der es ihnen allen besser ging und sie ein langes Leben miteinander verbrachten. Anya stirbt im Schlaf. Shasta sagt Ilonka, dass das Ritual nicht immer funktioniert. Dr. Stanton verbrennt Athenas Tagebuch und überlegt, ob der Midnight Club, von dem sie die ganze Zeit wusste, geschlossen werden soll. Ilonka hört, wie Dr. Stanton jemandem am Telefon sagt, einer ihrer Patienten sei möglicherweise nicht todkrank. Ilonka sieht eine geisterhafte alte Frau und einen Mann in ihrem Zimmer, und die Frau erklärt, sie sei "hungrig". - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15554278/
8. Die Straße nach nirgendwo (Road To Nowhere)
Ilonka konfrontiert Dr. Stanton mit dem, was sie mitgehört hat. Dr. Stanton verpflichtet sie zur Geheimhaltung, doch Ilonka erzählt es Kevin. Ilonka glaubt, dass sie diejenige ist, die durch das Ritual geheilt wurde und erzählt es Shasta, die sie einlädt, ihrer Kommune beizutreten. Spencer besucht seine Mutter, um mit ihrer Verleugnung wegen seiner Sexualität abzuschließen. Der Midnight Club wird abgesagt, weil Dr. Stanton die Bibliothek abgeschlossen hat. Natsuki, die mit Amesh zusammen ist, erzählt ihm ihre geplante Midnight Club-Geschichte über ein Mädchen, das zwei Anhalter mitnimmt. Ilonka geht in die geheime Etage des Gebäudes, wo sie die alte Frau sieht; als Ilonka die alte Frau berührt, verwandelt sich die Erscheinung in Kevin. - 8,5/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15507126/
9. Der ewige Feind (The Eternal Enemy)
Sandra ist diejenige, deren Krebs zurückgegangen ist, und Dr. Stanton teilt ihr mit, dass ihre tödliche Diagnose ein Fehler war. Kevin erzählt Ilonka, dass er schlafwandelnd zu dem geheimen Stockwerk geht, seit sie es gefunden haben, und dass er dieselben Visionen und Gestalten sieht wie sie. Sie erzählen es den anderen Mitgliedern des Midnight Clubs, stoßen jedoch auf Skepsis, insbesondere als Sandra gesteht, dass sie diejenige war, die durch Tristans Gegensprechanlage mit Spencer gesprochen hat. Desillusioniert geht Ilonka zu Shasta, die sich als Julia Jayne enthüllt. Im Midnight Club erzählt Spencer eine Geschichte über einen Collegestudenten, dessen Videorekorder Nachrichten aus der Zukunft aufzeichnet. Ilonka schmuggelt Shasta und andere weibliche Kommunemitglieder in das Gebäude, um das Ritual zur Heilung von Ilonka durchzuführen, doch Ilonka wird misstrauisch, als das Ritual sich von dem unterscheidet, das Shasta ihr beigebracht hat. Dr. Stanton unterbricht das Ritual, bevor es abgeschlossen werden kann. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15554274/
10. Mitternacht (Midnight)
Dr. Stanton unterbricht das Ritual und rettet Ilonka und den anderen Frauen das Leben, doch Shasta entkommt. Shasta versuchte, Ilonka für ein Mord-Selbstmord-Ritual zu benutzen, das Shastas eigene Lebensspanne theoretisch verlängert hätte. In der Vergangenheit war Shastas/Julias Krebs zurückgegangen, doch Shasta schrieb dies Magie statt Glück zu und versucht nun, das Ritual erneut durchzuführen, da der Krebs zurückgekehrt ist. Sandra geht nach dem Abschied von ihren Freunden nach Hause. Amesh bemerkt, wie der Schatten ihm folgt. Spencers Mutter besucht ihn am Familientag. Kevin trennt sich von seiner Freundin, um eine Beziehung mit Ilonka einzugehen. Ilonka entdeckt, dass Anyas zerbrochene Ballerina-Statue wieder ganz geworden ist; sie berichtet dies dem Midnight Club, der dies als Zeichen von Anya interpretiert. Kevin beendet seine Geschichte über den jugendlichen Serienmörder und Ilonka beendet ihre Geschichte über die Hexe, wobei der Rest des Clubs ihr hilft, das Ende zu erzählen. Der alte Mann und die alte Frau, mit denen Ilonka und Kevin zusammen waren, entpuppen sich als die ursprünglichen Gründer des Brightcliffe-Gebäudes, und Stanton hat eine Tätowierung des Fünf-Göttinnen-Kults. - 7,5/10


Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix

The Conjuring: Last Rites - Conjuring 4: Das letzte Kapitel (2025)

https://www.imdb.com/title/tt22898462/

Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) nehmen einen besonders verstörenden Fall an: Jack (Elliot Cowan) und Janet Smurl (Rebecca Calder) ziehen 1976 mit ihren Kindern in ein neues Haus in Pennsylvania. Sie erfüllen sich damit ihren schon lange gehegten Traum vom Eigenheim. Doch schon bald häufen sich unerklärliche Vorkommnisse. Bis zum Jahr 1985 werden die Phänomene immer bedrohlicher, die Familie gerät immer näher an ihre Belastungsgrenze. In ihrer Not wenden sich die Smurls schließlich an die erfahrenen Ermittler für paranormale Erscheinungen, als die Ed und Lorraine Warren bekannt sind. Aus dem Ruhestand zurückgekehrt, stoßen die Warrens vor Ort auf ein Artefakt, das mit der Geburt ihrer Tochter Judy (Mia Tomlinson) in Verbindung steht und Erinnerungen an ihren allerersten Fall weckt. Die Ereignisse spitzen sich zu – es kommt zu einer letzten Konfrontation mit einem Dämon, der sie seit Jahrzehnten verfolgt.

"Conjuring 4: Das letzte Kapitel" ist der (voraussichtlich) abschließende Versuch, einem der populärsten Horror-Franchises des letzten Jahrzehnts noch einmal echtes Leben einzuhauchen. Doch während Regisseur Michael Chaves routiniert auf die altbewährten Haunted-House-Tropen setzt - knarrende Böden, dämonische Fratzen, Schatten, die im Hintergrund auftauchen und dysfunktionale Spiegel -, bleibt das letzte Kapitel in Sachen Atmosphäre und Grusel auffallend durchschnittlich. Wer sich nach dem konsistenten, intensiven Suspense des ersten Films oder der emotional grundierten Geisterbahnfahrt des zweiten Teils sehnt, der wird hier nur selten gefordert. Die Jumpscares sind handwerklich zwar solide, wiederholen sich aber in ihrer Wirkung und vermitteln das Gefühl, das alles schon oft gesehen zu haben, ohne an die Dichte und den Erfindungsreichtum früherer Sequels heranzukommen. Tatsächlich ist nur ein einziger Jumpscare effektiv. Technisch kompetent, aber bar jeder echten Innovation, bleibt der Film eher brav im sicheren Fahrwasser, statt neue, verstörende Wege zu gehen - und das bei einer Laufzeit, die mit 135 Minuten selbst einen eingefleischten Fan auf Geduldsproben stellt. 

Dennoch verdient die emotionale Betrachtung der Familie Warren ein großes Lob. Gerade das intime Zusammenspiel von Vera Farmiga und Patrick Wilson als Ed und Lorraine Warren hebt das Geschehen deutlich über den mittelprächtigen Spuk hinaus. Der Film gibt sich ungewohnt viel Mühe, die Figuren aus dem Korsett der Geisterjäger zu lösen und sie als Familie mit Ängsten, Verletzlichkeit und echter Zuneigung zu zeigen. Besonders die Einbindung der Tochter Judy, die nun im Zentrum einer eigenen, übernatürlichen Entwicklung steht, verleiht dem Franchise eine persönliche Note, die vor allem in den ruhigeren Momenten berührt. Die Wärme, mit der die Familie gemeinsam Pancakes backt oder um ihre Tochter bangt, bleibt im Gedächtnis und zeigt, weshalb die "Conjuring"-Reihe so lange getragen wurde: Nicht der Horror, sondern das Herz der Warrens ist ihr eigentliches, lebendiges Zentrum. 

Problematisch gerät hingegen das Drehbuch, das bei allem familiären Fokus hektisch zwischen verschiedenen Erzählsträngen hin und her springt. Während der zentrale Fall der Smurl-Familie viele klassische Spukmomente bietet, wirkt die parallele Entwicklung um Judy oft angehängt, dramaturgisch ziellos und in der Auflösung zu mechanisch. Vieles an der Geschichte bleibt konfus oder wenig plausibel: Die Logik des Spiegeldämons, die Mechanik seines Wirkens, und bis zuletzt Entstehung wie Beseitigung des Bösen geraten beliebig, manchmal gar willkürlich. Im Vergleich zu den drei vorherigen Teilen bleibt "Conjuring 4: Das letzte Kapitel" klar zurück: Der erste Film erschuf mit dichten Bildern und neuen Perspektiven einen modernen Klassiker, Teil 2 lotete mit persönlicher Betroffenheit und klug gesetzten Schocks die emotionale Tiefe des Genres aus, und auch der dritte Teil, so zerfahren seine Prämisse war, ging wenigstens Risiken ein. Teil 4 jedoch bemüht sich um eine Abschlussgeste, verliert sich dabei aber in erzählerischer Hektik und Abnutzung typischer Motive, sodass am Ende weniger ein finsterer Höhepunkt bleibt, sondern vielmehr ein routinierter Abgesang. Fazit: Routine statt Revolution, Herz statt Horror, ein würdiger Abschied für die Figuren - aber ein eher laues Finale für das Genre.

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.

Mittwoch, 10. September 2025

Abigail (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt27489557/

Leicht verdientes Geld wittern die Möchtegern-Gangster Joey (Melissa Barrera), Frank (Dan Stevens), Dean (Angus Cloud), Sammy (Kathryn Newton), und Rickles (William Catlett) bei diesem Auftrag: Für ihren Auftraggeber Lambert (Giancarlo Esposito) sollen sie die zwölf Jahre alte Abigail (Alisha Weir) entführen, sie zum einem gottverlassenen Herrenhaus bringen, dort eine Nacht lang in den Augen behalten und am Ende dafür die unglaubliche Summe von 50 Millionen US-Dollar Lösegeld kassieren. Was soll schon schiefgehen, wie will sich ein zwölf Jahre altes kleines Mädchen denn schon großartig zur Wehr setzen? Die Antwort bekommen die Gangster schneller als ihnen lieb ist, als einer nach dem anderen aus ihren Reihen einfach spurlos verschwindet. Zuerst wollen sie es nicht wahrhaben, aber dann können sie es nicht länger leugnen: Das Mädchen ist wohl nicht so wehrlos, wie es zunächst den Anschein machte…

"Abigail" ist ein Film, der auf beeindruckende Weise beweist, dass das Horrorkino in seiner ständigen Erneuerung niemals aufhört, das Publikum zu überraschen und zu verstören und der spoilerfrei kaum zu rezensieren ist. Auf den ersten Blick scheint es ein vertrautes Szenario zu sein - eine Gruppe von Entführern, ein vermeintlich schwaches Opfer, das in der Isolation eines abgelegenen Hauses gefangen gehalten wird. Doch schon bald enthüllt sich der wahre Kern des Films: Das Opfer ist keineswegs das hilflose Kind, das man zu sehen glaubt, sondern eine vampirische Kreatur, deren Gewalt und Macht weit über das hinausgehen, womit die Täter und die Zuschauer rechnen. Die Wucht dieses Twists erinnert an die besten Momente des modernen Horrorkinos, an jene Augenblicke, in denen ein Film nicht nur die Handlung, sondern auch die Wahrnehmung des Publikums auf den Kopf stellt. Abigail ist nicht das Opfer, sondern die Verkörperung einer uralten Bedrohung, und dieser Rollentausch gibt dem Film seine düstere Brillanz.

Was an "Abigail" besonders auffällt, ist die Art, wie die Gewalt inszeniert wird. Sie ist nicht hemmungslos grotesk, sondern choreografiert wie ein makaberer Tanz, voller Energie, Kreativität und visuellem Einfallsreichtum. Blut und Schrecken werden dabei nicht zum Selbstzweck, sondern zu einem Teil der Ästhetik: Die Gewalt ist überhöht, fast opernhaft, und erzeugt ein Gefühl zwischen Abscheu und Faszination. Gerade in dieser Ambivalenz liegt die Stärke des Films. Der Zuschauer soll sich nicht nur fürchten, er soll lachen, sich ekeln, staunen und am Ende anerkennen, dass Horror ein vielschichtigeres Genre ist, als es Klischees oft vermuten lassen. Abigail als Figur selbst vereint das Kindlich-Unschuldige mit brutaler Übernatürlichkeit, und dadurch entsteht eine Spannung, die das Publikum in Atem hält: Ist dies ein Monster, das man fürchten muss, oder die tragische Verkörperung einer Macht, die man nie hätte herausfordern dürfen?

Der Twist, der Abigail vom Opfer zur Täterin macht, arbeitet auch subtil mit moralischen Fragen. Die Gangster, die das Mädchen verschleppen, sind keine Unschuldigen - im Gegenteil, sie scheinen zunächst die wahren Monster zu sein, gierig, gewalttätig und arrogant. Doch der Film zwingt den Zuschauer, das Bild zu wenden: Wer ist hier die eigentliche Bedrohung? In dieser Verschiebung liegt eine der großen Qualitäten des Drehbuchs, das mit dem Publikum genauso spielt wie mit den Konventionen seines Genres. Abigail ist ein Werk, das von der Lust an der Erzählung lebt, das sich nicht scheut, sein eigenes Publikum zu überrumpeln, und dabei eine stilistische Präzision aufweist, die es weit über den Durchschnitt des Horrorkinos hinaushebt. Es ist brutal, es ist clever, es ist unterhaltsam - aber vor allem ist es ein Film, der den Mut hatte, eine altbekannte Figur neu zu denken und den Horror mit einer Energie zu versehen, die man nicht so leicht vergisst.

7,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Turbine
Poster/Artwork: Universal Pictures

Freitag, 5. September 2025

The House That Dripped Blood - Totentanz der Vampire (1970)

https://www.imdb.com/de/title/tt0065854/

Sämtliche Mieter eines schaurig-einsamen, mysteriösen Landhauses kommen auf seltsame Weise ums Leben - direkt oder indirekt durch Vampire. Für Freunde und Kenner des Genres ein reizvoller Horrorfilm, sorgfältig und spannend inszeniert, in einer Vampir-Episode mehr amüsant als erschreckend.

"Totentanz der Vampire" aus dem Jahr 1970 ist ein Film, der in vielerlei Hinsicht wie ein kristallisiertes Echo seiner Epoche wirkt, ein Werk, das einerseits tief in den gotischen Traditionen des Horrorfilms verwurzelt ist und andererseits den ironischen Bruch wagt, der für das späte 20. Jahrhundert so charakteristisch wurde. Man spürt, dass Regisseur und Drehbuch gleichermaßen vom Geist der Hammer-Studios und des italienischen Giallo-Kinos inspiriert sind, ohne sich ganz in deren Stilistik zu verlieren - stattdessen entsteht ein Hybrid, ein Schauerstück, das ernsthaft beginnt und doch nicht widerstehen kann, sich selbst ein wenig zu hinterfragen. Filme dieser Zeit lebten vom Spannungsfeld zwischen Tradition und Erneuerung, und "Totentanz der Vampire" wurde so zu einem Kind der Post-68er Jahre, in denen selbst der Horrorfilm politisch ambivalente Untertöne tragen konnte.

Was den Film so reizvoll macht, ist die Inszenierung: In den kalten Farben, im nebelverhangenen Schlossambiente und in den spitzen Dialogen zwischen den Figuren wird eine Atmosphäre geschaffen, die unbestreitbar klassisch wirkt, zugleich aber eine feine Selbstironie durchsickern lässt. Der Vampir selbst wird hier weniger als metaphysische Bedrohung verstanden, sondern als Spiegelbild einer Gesellschaft, die zwischen Dekadenz und Unterdrückung taumelt. Das Schauspiel bewegt sich am Rand des komödiantischen, aber nie so weit, dass es ins Lächerliche kippt - und gerade das macht den Reiz aus: Die Balance zwischen Pathos und Augenzwinkern. Ein weiteres hervorstechendes Element ist die Musik. Sie oszilliert zwischen orchestraler Schwere, die an die besten Momente von Bernard Herrmann erinnert, und Momenten fast barocker Überladung. Diese Überhöhung war im Jahr 1970 sicher ein Risiko, denn neue Strömungen verlangten nach Realismus und Härte - und doch entschied sich der Film für den Exzess, und gerade dadurch gewann er ein Alleinstellungsmerkmal. Betrachtet man "Totentanz der Vampire" rückblickend, erkennt man darin eine Weichenstellung für das, was der Horror der 1970er Jahre noch werden sollte: eine immer komplexere Mischung aus Tradition und Rebellion.

Dem Zuschauer der damaligen Zeit bot der Film vermutlich daher genau das, was Kino leisten konnte: ein ästhetisches Erlebnis zwischen Finsternis und Verführung. Für ein Publikum, das inmitten politischer Spannungen, kultureller Umbrüche und der beginnenden sexuellen Liberalisierung saß, war der Vampir kein bloßes Monster mehr, sondern ein Zeichen für das gefährlich Schöne, für die Lust wie auch die Dekadenz. Wer 1970 ins Kino ging, suchte nicht unbedingt Realität, sondern ein Ritual der Entgrenzung - und genau darin liegt die Stärke des Films begründet. Er erfüllt nicht nur Genreerwartungen, er spielt auch mit ihnen, ganz so, wie es die beste Kunst immer tut. "Totentanz der Vampire" ist deshalb kein Fußnotenwerk eines ausgelaugten Genres, sondern vielmehr ein würdiger Repräsentant seiner Zeit: üppig, ironisch, schaurig und doch lebendig - ein Tanz zwischen Ernst und Parodie, der zeigt, wie sehr das Kino von 1970 bereit war, Grenzen zu verwischen, um neue Räume des Erzählens und Fühlens zu erschließen.

6,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: UCM.ONE
Poster/Artwork: Amicus Productions

Donnerstag, 4. September 2025

The Fall Of The House Of Usher - Der Untergang des Hauses Usher (2023)

https://www.imdb.com/title/tt15567174/

Basierend auf der 1839 erschienenen Kurzgeschichte "The Fall Of House Usher" von Edgar Allen Poe. Die Geschwister Roderick (Bruce Greenwood) und Madeline Usher (Mary McDonnell) haben auf den ersten Blick alles, was man sich wünschen kann. Reichtum und beruflicher Erfolg sind ihnen sicher, denn gemeinsam haben sie den Pharmakonzern "Fortunato Pharmaceuticals" gegründet und ihn über die Jahrzehnte hinweg in ein Multi-Millionen-Dollar-Unternehmen verwandelt. Doch so beeindruckend die Errungenschaften der Usher-Dynastie nach außen hin auch erscheinen mögen, droht ein undurchdringliches Netz aus Lügen die Familie von innen heraus zu zerstören. Als eine mysteriöse Frau auf dem Anwesen auftaucht, wird es nicht lange dauern, bis die ersten Angehörigen der Ushers tot aufgefunden werden. Wer ist die Fremde und hat sie etwas mit den rätselhaften Todesfällen zu tun? In die Serie sind diverse Querverweise, Anspielungen und Easter Eggs eingearbeitet, die auf das Werk und auch das Leben von Edgar Allan Poe verweisen. Gleichzeitig existieren Realverweise auf Familie Sackler, die mit Oxycodon (Oxycontin) eine bis heute in den USA andauernde Opioid-Krise auslöste.

https://www.imdb.com/de/title/tt15722966/
1. Mitternacht, von Gram umschattet (A Midnight Dreary)
Roderick Usher, der zwielichtige CEO von Fortunato Pharmaceuticals, hat innerhalb von nur zwei Wochen seine sechs Kinder verloren: Frederick, die Unternehmerin Tamerlane, die Wissenschaftlerin Victorine, den Spiele-Mogul Leo, die PR-Chefin Camille und den prominenten Perry. Gemeinsam mit seiner Schwester Madeline, seiner Frau Juno und seiner Enkelin Lenore und seinem Vollstrecker Arthur Pym besucht er die Trauerfeier seiner letzten drei Kinder. Roderick sieht in der Kirche schaurige Erscheinungen. Er lädt seinen langjährigen Gegenspieler, den Ermittler Auguste Dupin, zu sich nach Hause ein, um diesem seine Verbrechen zu gestehen und die Umstände der Tode der Kinder zu erzählen. Roderick berichtet, wie 1962 seine und Madelines Mutter Eliza starb. Eliza entstieg jedoch ihrem Grab und tötete ihren früheren Arbeitgeber, den damaligen CEO von Fortunato, William Longfellow. Roderick nimmt an, dass dieser seine Mutter häufig missbräuchlich behandelte und sein Vater war. Zwei Wochen vor der Beerdigung luden Roderick und Madeline alle Kinder zu einem Abendessen ein, um herauszufinden, wer unter ihnen ein Informant der Strafverfolgungsbehörden ist. In der Gegenwart übernimmt Roderick die Verantwortung für den Tod der Kinder und erwähnt eine schicksalhafte Begegnung mit einer Frau namens Verna, die ihm bei einer Silvesterparty 1979/80 eine große Veränderung prophezeite. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15722970/
2. Die Maske des Roten Todes (The Masque Of The Red Death)
Im Jahre 1979 ermittelt Dupin bezüglich mehrerer exhumierter Leichen im Zusammenhang mit einer medizinischen Versuchsreihe. Roderick lebte zu jener Zeit mit Madeline, seiner ersten Frau Annabel sowie den jungen Kindern Frederick und Tamerlane zusammen. Erfolglos versuchte er damals, den CEO von Fortunato, Rufus Griswold, davon zu überzeugen, ein Schmerzmittel namens Ligadone ins Angebot aufzunehmen. In der Gegenwart streiten Dupin und Roderick darüber, ob Ligadone abhängig macht. Anschließend sprechen sie über den Tod von Perry, der ein ausschweifendes Leben führte und versuchte, ähnlich erfolgreich zu sein wie seine Geschwister. Perry möchte eine exklusive Masken-Party in einem leerstehenden Gebäude der Familie, welches wegen Umweltverschmutzungen und Problemen mit giftigen Abfällen in der Kritik steht, ausrichten. Fredericks frustrierte Ehefrau Morella besucht diese als Orgie geplante Party auf Perrys Wunsch ebenfalls. Verna ist ebenfalls Gast auf der Party. Sie empfiehlt allen Angestellten sowie Morella zu fliehen. Wie von Perry geplant wird zu einem bestimmten Zeitpunkt die Sprinkleranlage angestellt. Jedoch kommt aus dieser kein Wasser, sondern Säure, wodurch alle Gäste grausam sterben. Verna küsst den toten Perry und legt ihre Maske auf ihn. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt15722972/
3. Mord in der Rue Morgue (Murder In The Rue Morgue)
In einer Rückblende erfährt man, dass Griswold Ligadone doch vermarktet hat. Madeline drängt Roderick, dies vorerst zu akzeptieren, bis seine Zeit gekommen sei. In der Gegenwart untersucht Pym den Ort von Perrys Party. Er findet dessen Leiche sowie Morella, die schwer verbrannt überlebt hat. Roderick gesteht Dupin, dass sie in den Wassertanks Säure gelagert haben, um Umweltbestimmungen zu umgehen. Camille möchte Perrys Tod nutzen, um in einer PR-Kampagne Sympathien für die Familie zu generieren. Zudem erkennt sie, dass Victorines Tierversuche nicht genehmigt und auch erfolglos sind. Verna gibt sich als Versuchsperson bei Victorine aus. Leo tötet – vermutlich im Drogenrausch – versehentlich die schwarze Katze seines Lebensgefährten Julius. Um Streit zu vermeiden, behauptet er, die Katze sei wohl weggelaufen. Camille verschafft sich Zugang zu Victorines Labor und begegnet dort Verna, die sie mit ihrem Hass auf ihre Schwester konfrontiert. Eines der Versuchstiere, ein Schimpanse, greift Camille an und tötet diese. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt16265850/
4. Der schwarze Kater (The Black Cat)
In einer Rückblende sieht man das erste Aufeinandertreffen von Dupin und Roderick. Dupin weist Roderick nach, dass Fortunato Rodericks Unterschrift fälscht. Madeline drängt Roderick erneut, dies zu akzeptieren, um irgendwann Fortunato zu übernehmen, was ihr Geburtsrecht sei. In der Gegenwart kauft Leo eine schwarze Katze, um sie Julius als die frühere, von Leo getötete Katze auszugeben. Roderick, Madeline und Pym sehen Verna auf den Aufnahmen der Sicherheitskamera in Victorines Labor. Victorine berichtet Roderick, dass sie wegen ihrer neuartigen Herzklappe mit Versuchen an Menschen angefangen hat. Roderick berichtet Madeline, dass er, wie ihre Mutter, an CADASIL leidet. Die schwarze Katze attackiert mehrfach Leo. Dieser beauftragt Verna, die Katze wieder mitzunehmen. Die Katze verletzt Leo schwer am Auge, kann jedoch nicht gefangen werden. Verna behauptet, die Katze verstecke sich hinter dem Verputz in den Wänden, worauf der halluzinierende Leo wie im Wahn beginnt, die Wohnung zu zerstören. Leo sieht die Katze schließlich auf dem Balkon, will sie dort fangen und stürzt dabei in den Tod. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt16265864/
5. Das verräterische Herz (The Tell-Tale Heart)
In einem Rückblick sieht man, wie Madeline und Roderick beschließen, mit Dupin zusammenzuarbeiten, um verbrecherische Machenschaften von Longfellow bzw. Fortunato aufzudecken. In der jüngeren Vergangenheit halluziniert Roderick seine Kinder Perry, Camille und Leo in der Kirche bei deren Beerdigungsfeier. Im Gespräch zwischen Dupin und Roderick erklärt Dupin, dass es keinen Informanten gab. Roderick, Madeline und Pym sehen Verna auf Fotos. Madeline vermutet, dass es sich um ein uneheliches Kind von Roderick und der Bardame in der Silvesternacht 1979/80 handelt, die zur Erbin werden möchte. Al realisiert, dass Victorine ihre Unterschrift auf Unterlagen für nicht erlaubte Versuche gefälscht hat. Al möchte Victorine daraufhin verlassen und droht dabei, die Machenschaften der Ushers aufzudecken. Victorine wirft ihr daraufhin einen Gegenstand an den Kopf, woran diese stirbt. Im Wahn versucht sie, Al durch das Einsetzen der neuartigen Herzklappe zu retten. Anschließend verdrängt sie ihre Tat, und das Geräusch der Herzklappe an der in der Wohnung versteckten Leiche treibt sie weiter in den Wahnsinn. Als sie im Beisein ihres Vaters, der sie an die Dringlichkeit ihrer Forschung und Humanversuche erinnern wollte, ihre Tat realisiert, tötet sie sich selbst. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt16265866/
6. Der Goldkäfer (The Goldbug)
In einem Rückblick wird gezeigt, wie Roderick entgegen Annabels Bedenken versucht, belastbares Material gegen Griswold und Fortunato zu kopieren. In der Gegenwart leidet Tamerlane, die ihren Freund Bill verlassen hat, an Schlaflosigkeit und Stress, kurz bevor ihr Wellness-Paket „Goldbug“ der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Dupin fragt Roderick, wieso er ihm Ereignisse rund um die Tode der Kinder berichten kann, bei denen er nicht dabei war. Roderick entgegnet, die (toten) Kinder hätten sie ihm erzählt. Madeline überzeugt Roderick, dass Verna eine Gefahr darstellt. Mit nun vier toten Kindern wird die Gruppe der Ushers im Aufsichtsrat kleiner. Pym hat zwischenzeitlich Verna auf teilweise mehr als hundert Jahre alten Bildern entdeckt, immer mit prominenten oder entscheidenden Personen der Geschichte. Bei der Goldbug-Präsentation wird Tamerlane von Halluzinationen von Verna geplagt, und die Präsentation endet abrupt und desaströs, als Tamerlane unbeabsichtigt Juno verletzt. Madeline sieht Verna ebenfalls, aber Verna scheint sich in Staub aufzulösen, als Madeline nach ihr greift. Morella kann wieder sprechen, doch Frederick gibt ihr ein Mittel, um die Besserung rückgängig zu machen. Tamerlane ist nach der gescheiterten Präsentation zurück zuhause, wo sie weiter von Verna verfolgt wird. Sie zerschlägt die Spiegel in ihrer Wohnung, in denen sich ihr Verna zeigt, dabei verletzt sie sich tödlich an den Scherben. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt16265868/
7. Die Grube und das Pendel (The Pit And The Pendulum)
Madeline möchte Fortunato zu einer Tech-Firma umbauen, die mit Künstlicher Intelligenz das Bewusstsein eines Menschen kopiert und so eine Art Unsterblichkeit anbietet. Pym soll dies dem Aufsichtsrat vorschlagen. Frederick gibt Morella ein Mittel, das diese lähmt, und zieht ihr aus Rache für ihre vermeintliche Untreue einen Zahn. Gesteuert von Verna und unbemerkt von ihm selbst füllt er dabei das Lähmungsmittel auch in sein Kokain. Im Jahr 1979 sagt Roderick nicht gegen Fortunato aus, und steigt so in der Gunst von Rufus noch weiter auf. Juno, die seit einem schweren Unfall eine hohe Dosis Ligodone nimmt, berichtet Roderick, dass sie das Mittel absetzen möchte. Als Roderick ihr erklärt, dass er nur mit ihr zusammen ist, weil ihre Medikamenteneinnahme sehr gute Werbung für das Produkt ist, und dass sie das Mittel nicht absetzen darf, verlässt sie ihn. Frederick soll sich um den Abriss des Gebäudes, in dem Perry die Party veranstaltete, kümmern. Dort angekommen, nimmt er das mit dem Lähmungsmittel gemischte Kokain, und bricht zusammen. Er stirbt bei den Abrissarbeiten, wobei sein Körper durch ein wie ein Pendel schwingendes Gebäudeteil in zwei Hälften geteilt wird. Roderick versucht, auch auf Drängen von Madeline, sich das Leben zu nehmen. Verna verhindert dies. - 8/10

https://www.imdb.com/de/title/tt16265870/
8. Der Rabe (The Raven)
Lenore ruft die Polizei, um ihre Mutter zu retten. Bei einer Feier von Fortunato zum Jahreswechsel 1979/80 wird Roderick wie ein Held gefeiert. Madeline schenkt Rufus ein Glas Amontillado ein, das sie mit Cyanid vergiftet hat. Sie lockt Rufus in den Keller des in Bau befindlichen künftigen Firmensitzes. Er bricht zusammen und wird von Madeline und Roderick lebendig eingemauert. Roderick wird ihn im Aufsichtsrat ersetzen. Anschließend begeben sie sich in eine Bar, um ein Alibi zu haben. Dort treffen sie erstmals Verna, die ihnen Macht und Geld verspricht, wenn sie zustimmen, dass mit ihnen auch ihre Blutlinie sterben wird. Roderick und Madeline stimmen zu, werden den Vorgang aber später verdrängen. Lenore stirbt einen friedlichen Tod, und Verna prophezeit ihr zuvor noch, dass ihre Mutter viel Geld erben wird, das sie mittels einer nach Lenore benannten Non-Profit-Organisation für karitative Dinge einsetzen und so sehr viele Menschen retten wird. Roderick erklärt Dupin, dass die ständigen Nachrichten von Lenore nicht von ihr selbst stammen, sondern von der von Madeline konzipierten Künstlichen Intelligenz, die mit Lenores Daten gefüttert wurde. Verna konfrontiert Roderick damit, dass Ligodone weltweit unzählige Menschen getötet hat. Roderick tötet Madeline und ersetzt ihre Augen wie in einem altägyptischen Ritual durch Steine. Am Ende von Rodericks Geständnis gegenüber Dupin erwacht Madeline wieder zum Leben und erwürgt Roderick. Dupin kann das Gebäude noch verlassen, bevor das Haus in sich zusammenfällt. Juno erbt Fortunato und löst das Unternehmen auf. Die Erlöse setzt sie für ein Drogenentzugsprogramm ein. Pym wird verhaftet, wobei er zuvor auf ein Geschäft mit Verna verzichtet, die ihm Straffreiheit angeboten hat. Dupin geht in Rente, ohne das mitgezeichnete Geständnis zu veröffentlichen. - 8,5/10


Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix