Samstag, 10. Mai 2025

オラン・イカン - Orang Ikan (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt29262075/

Mai 1942. Der Zweite Weltkrieg tobt in einer geteilten Welt. Ein japanisches Höllenschiff transportiert Kriegsgefangene zur Sklavenarbeit in die besetzten Gebiete. An Bord des Schiffes befindet sich Saito (Dean Fujioka), ein Verräter an den Japanern, der in sein Heimatland zurückgeschickt wird, um dort zum Tode verurteilt zu werden. Als weitere Strafe wird Saito an einen anderen POV, einen britischen Soldaten namens Bronson (Callum Woodhouse), gefesselt, der wegen seiner japanischen Staatsangehörigkeit nichts als Hass auf Saito hegt. Als das Höllenschiff von alliierten U-Booten torpediert wird, werden Saito und Bronson über Bord geworfen und auf einer einsamen Insel an Land gespült. Doch sie sind nicht allein. Bronson und Saito werden von einer monströsen Kreatur gejagt - dem Orang Ikan - der vor nichts Halt macht, bis beide Männer tot sind. Bronson und Saito müssen ihren Hass füreinander überwinden, um die Insel zu überleben und die Kreatur zu töten, bevor sie sie selbst tötet.

Mike Wiluan inszeniert einen Film, der trotz seiner historischen Grundlage im Wesentlichen durch einen Ansatz aus Survival-Horror und Monsterfilm unterhalten soll. Die lokale Legende vom titelgebenden Orang Ikan, ein Fisch-Mensch-Wesen, verleiht dem Ganzen ein lokales Flair, während die abgelegene Insel, auf der die Geschichte spielt, definitiv auch die ideale Kulisse für einen solchen Film bietet. Die Kombination aus Wald, Höhlen und Stränden und die Art und Weise, wie Kameramann Asep Kalila sie einfängt, verleihen dem Film eine seiner größten Besonderheiten. Wiluan nutzt den Schauplatz, der im Grunde eine weitere Figur ist, voll aus. Besonders die Szenen in der Höhle bleiben im Gedächtnis.

Das Monster selbst und die Art und Weise, wie die beiden Protagonisten darauf reagieren, erinnern deutlich an "Predator", doch die bereits erwähnten Elemente (Besetzung, Story) verleihen "Orang Ikan" seine lokale Anziehungskraft. Die Gewaltszenen mit der Kreatur gehören definitiv zu den besten Momenten des Films, ebenso wie der finale Kampf, bei dem Lim Yens Schnitt und das Ende ihren Höhepunkt erreichen. Aber hier gerät der Film auch etwas ins Wanken, da er sich um politische Korrektheit bemüht. Der Versuch der Vermenschlichung und vor allem die etwas kitschige Botschaft über die Freundschaft zwischen den USA und Japan schaden dem Wesen des bis dahin wunderbar tiefgründigen und schmutzigen Titels. Glücklicherweise gibt es genügend Elemente, die das Ende nicht über den gesamten Film bestimmen lassen. Abgesehen von all dem Erwähnten sind die beiden Protagonisten, Dean Fujioka als Saito und Callum Woodhouse als Bronson, in ihren Rollen hervorragend, wobei die Art und Weise, wie sie von Feinden zu Freunden werden, einer der besten Aspekte ist. Darüber hinaus ist die Szene mit ihrem Kampf am Strand definitiv die brutalste im ganzen Film, sowohl wegen der Choreografie als auch wegen des exzellenten Tons. 

Trotz eines Endes, das besser hätte umgesetzt werden können, ist "Orang Ikan" definitiv ein unterhaltsamer Film, der Wiluans Anspruch, Unterhaltung zu bieten, in höchstem Maße erfüllt.

6,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Filmstarts
Poster/Artwork
Gorylah Pictures/Infinite Studios/SC Films International/Tigon Pictures

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