John (Luke Stanton Eddy) führt ein eintöniges Leben, bis er auf die faszinierende und geheimnisvolle June (Matilda Price) trifft. Ihre Begegnung reißt ihn aus seinem Alltagstrott und stürzt ihn in eine turbulente Welt voller Emotionen und unerwarteter Ereignisse. Doch während ihre Verbindung intensiver wird, stellt sich die Frage, ob ihre Beziehung den Herausforderungen standhalten kann...
"June And John" von Altmeister Luc Besson ist eine anarchische Fabel, getarnt als Liebesgeschichte, eine kleine Bombe mitten ins Herz postindustrieller, bürgerlicher, politisch korrekter Werte. Beim Zuschauen fühlt man sich, als würde man an der Hand in einen Traum gezogen, in dem die Regeln von Arbeit, Familie, Legalität, ja sogar Vernunft, zu verschwinden beginnen. Zurück bleibt ein roher, poetischer Drang nach Freiheit. Und über den Film verteilte, teilweise kryptische Botschaften, von denen jeder Zuschauer etwas mitnehmen kann.
June, sehr einnehmend gespielt von Matilda Price ist nicht nur eine Figur; sie ist ein Funke – wild, intuitiv, gefährlich lebendig. John, ihr Gegenstück, gespielt von Luke Stanton Eddy, beginnt als Gefangener seiner Routine, fast eine Parodie des modernen Mannes: entfremdet, passiv, halb schlafend. Ihre Begegnung ist explosiv. Sie "verlieben" sich nicht im herkömmlichen Sinne - sie entzünden sich, und mit ihnen brennt der Film die leeren Tempel der Produktivität, Ehrbarkeit und all die müden Ideale einer stabilitätsbesessenen Gesellschaft nieder.Ihre Rebellion hat etwas Utopisches und Kindliches, als versuchten sie, ein Leben zu leben, das sich niemand mehr vorzustellen wagt. Es geht nicht um Verbrechen oder Politik - es geht darum, sich zu weigern, nach dem Drehbuch eines anderen zu leben. Der Film predigt nicht, sondern verführt dazu, sich zu fragen, was passieren würde, wenn man nicht mehr gehorcht. "June And John" ist mehr als eine Geschichte, er ist eine Provokation: sanft, surreal, aber mit Biss. Er erinnerte daran, dass unter der Oberfläche unseres ordentlich geordneten Lebens immer noch etwas Wildes und Dringendes pulsiert. Nicht alles darin funktioniert, aber vielleicht ist das der Punkt. Es ist ein Chaos, das man nicht aufräumen möchte. Ein wunderschöner Film.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Filmstarts
Poster/Artwork: EuropaCorp/Kinology
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