Donnerstag, 17. Juli 2025

Cult Killer - The Last Girl (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt21151212/

Die junge Cassie (Alice Eve) ist eine Alkoholikerin, die nichts anderes interessiert, als irgendwie an ihren nächsten Drink zu kommen. Als sie sich eines Tages sturzbetrunken mit gleich mehreren Kerlen anlegt, wird sie von dem erfahrenen Privatdetektiv Mikeal Tallini (Antonio Banderas) gerettet. Als Cassie bald darauf zu ihm kommt, um sich zu bedanken, bietet er ihr an, sie zu seiner Assistentin auszubilden, um ihrem Leben endlich eine Perspektive zu geben. Fünf Jahre später lebt Cassie komplett nüchtern und ist dabei, sich als Privatdetektivin auf eigene Rechnung zu etablieren. Als Tellini brutal ermordet wird, ist Cassie jedoch kurz davor, wieder aus der Bahn zu fliegen. Da bittet Detective Sergeant Rory (Paul Reid) von der örtlichen Polizei sie, ihm bei der Auflösung des Falles zu helfen. Auf der Suche nach Hinweisen stößt Cassie auf die wütende Jamie (Shelley Henning), eine junge Frau, die behauptet, als Sexsklavin gehalten worden zu sein. Könnte sie wirklich Cassies Mentor auf dem Gewissen haben?

"The Last Girl" (im Original "Cult Killer") verspricht mit einem starken Cast - allen voran Alice Eve und Antonio Banderas - einen packenden Psychothriller, doch letztlich bleibt davon wenig übrig. Regisseur Jon Keeyes versucht sich an Themen wie Sexsklaverei und organisiertes Verbrechen, scheitert aber an einer einfallslosen, vorhersehbaren und überzogenen Inszenierung. Die Story um eine Privatdetektivin, die nach dem Mord an ihrem Mentor in Kreise von Menschenhändlern und finsteren Kulten eintaucht, entpuppt sich schnell als uninspirierte Aneinanderreihung von Klischees. Die Auflösung ist bereits nach wenigen Minuten absehbar und der Film schafft es zu keinem Zeitpunkt, echte Überraschungen oder Thrill zu bieten. Statt packender Ermittlungen gibt es übertriebene Action und plumpe Gewalt, die ohne dramaturgischen Mehrwert bleibt.

Viel zu häufig verliert sich der Film in belanglosen Dialogen und unnötigen Szenen, die das ohnehin lahme Tempo weiter ausbremsen. Wichtige Wendungen werden zu früh vorweggenommen und einige Szenen - wie etwa eine peinliche Prügelei mit zwielichtigen Wächtern - wirken fast schon unfreiwillig komisch. Was als düsterer Thriller starten soll, kippt immer wieder ins unfreiwillig Absurde. Keeyes gelingt es einfach nicht, gesellschaftlich brisante Themen ernsthaft zu behandeln. Die Darstellung von Gewalt und Missbrauch ist teils effekthascherisch, bleibt aber oberflächlich und wenig reflektiert. Auch ausgefallene Nebenfiguren oder ausgefeilte Charakterentwicklungen sucht man vergeblich: Die Figuren bleiben blass, Motive und Handlungen oft unglaubwürdig. Antonio Banderas bekommt nur eine untergeordnete, wenig aussagekräftige Rolle und ist in einem Film von dieser Qualität völlig verschenkt. Alice Eve ringt ihrer Hauptfigur vereinzelt glaubwürdige Momente ab, kann aber dem blassen Drehbuch nicht mehr Tiefe verleihen. Der Rest des Ensembles bleibt ebenso austauschbar.

"The Last Girl" ist ein Thriller, dessen größte Verbrechen sein vorhersehbarer Plot, unnötige Übertreibungen und ein klischeebeladenes Drehbuch sind. Trotz interessanter Grundideen gelingt es nicht, eine fesselnde Atmosphäre oder glaubwürdige Figuren zu schaffen. Wer auf Spannung, raffinierte Wendungen oder fesselnde Ermittlungen hofft, wird enttäuscht. Der Film ist bestenfalls Zeitverschwendung für alle, die vom Genre mehr erwarten als abgenutzte Formeln und verschenktes Talent.

3/10

Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
Poster/ArtworkSaban Films/Yale Productions/Hail Mary Pictures

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