Nachdem die Zwillingsbrüder Bill und Hal (beide gespielt von Theo James) auf dem Dachboden den alten Spielzeugaffen ihres Vaters finden, kommt es zu einer Reihe von so grausamen wie mysteriösen Todesfällen. Die beiden Brüder beschließen kurzerhand, das Spielzeug einfach wegzuwerfen und ihr Leben wie bisher weiterzuleben. Doch im Laufe der Jahre entfernen sie sich immer weiter voneinander. Die Geschichte des alten Spielzeugaffens scheint sich nicht so einfach begraben zu lassen...
Mit "The Monkey" bringt Regisseur Osgood Perkins Stephen Kings Kurzgeschichte als blutgetränkte Horror-Komödie auf die Leinwand - und liefert dabei einen Film, der sich irgendwo zwischen "Final Destination" und "Wish Upon" einordnet, aber mit eigenem, schwarzem Humor und überdrehter Inszenierung auffällt. Stephen Kings Vorlage ist eine klassische Gruselgeschichte über ein verfluchtes Affenspielzeug, das mit jedem Schlag seiner Zimbeln einen neuen Tod ankündigt. Perkins bleibt dem Grundkonzept treu, verzichtet jedoch auf eine tiefgründige Trauma-Aufarbeitung und setzt stattdessen auf eine klare, nachvollziehbare Mythologie: Das Spielzeug ist böse, die Regeln sind schnell erklärt und werden konsequent eingehalten. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage, die stärker auf psychologischen Horror und Atmosphäre setzt, legt der Film den Fokus auf überzeichnete, kreative Todesarten und eine makaber-absurde Grundstimmung.
Theo James spielt Hal Shelburne, einen Vater, der gegen das Böse aus seiner Kindheit kämpft. Obwohl James bemüht ist, Unsicherheit und Zerbrechlichkeit zu vermitteln, bleibt seine natürliche Ausstrahlung stets präsent - was ihn etwas fehlbesetzt wirken lässt, aber dennoch solide, Christian Convery überzeugt als junger Hal, während Colin O’Brien als Sohn Petey hervorsticht und dem Film emotionale Tiefe verleiht. Rohan Campbell als Ricky, ein Nebencharakter mit Goth-Attitüde, bleibt etwas blass und dient eher als Nebenstrang, ohne das Geschehen zu dominieren und Tatiana Maslany als Mutter sorgt für einen weiteren emotionalen Ankerpunkt, wird jedoch ebenfalls Opfer des Affen.
Der Horror entsteht weniger durch schleichende Angst als durch die präsente Bedrohung des Affen und die Erwartung, was als nächstes passiert. Die Inszenierung des Affen ist dabei bemerkenswert: Sein Design ist altmodisch und doch so verstörend, dass er als Spielzeug wie als Horror-Ikone funktioniert. Die Soundkulisse verstärkt das Unbehagen, jedes Klappern der Zimbeln lässt den Puls steigen. Allerdings ist der Film weniger intensiv als Perkins’ vorherige Werke wie "Longlegs" - er will mehr unterhalten als erschrecken. Die Todesarten sind das Herzstück des Films: Sie sind brutal, grotesk und oft so übertrieben, dass sie schon wieder komisch wirken - etwa ein Tod im elektrifizierten Pool oder eine Szene, in der eine Figur auf cartoonhafte Weise ums Leben kommt. Fans von "Final Destination" werden die Rube-Goldberg-artigen Kettenreaktionen lieben, die stets mit einer Mischung aus Schock und schwarzem Humor inszeniert werden.Osgood Perkins gelingt es, einen ungewöhnlichen Ton zu treffen: Er verbindet Slapstick-Elemente mit Splatter-Horror und einer Prise Märchenhaftigkeit. Die Erzählung ist straff, der Film mit 98 Minuten angenehm kurzweilig und frei von unnötigem Ballast. Perkins verzichtet auf eine langwierige Origin-Story und steigt direkt in die Handlung ein, was dem Tempo zugutekommt. Im letzten Drittel überdreht der Film jedoch etwas, verliert kurzzeitig die Balance zwischen Chaos und Kontrolle, bleibt aber stets unterhaltsam. "The Monkey" ist letztlich kein tiefgründiger Psycho-Horror, sondern ein absurdes, blutiges Vergnügen mit makabrem Witz und kreativen Schockmomenten. Der Film lebt von seiner Mischung aus schwarzem Humor, überdrehten Todesarten und einer Regie, die sich nicht scheut, das Absurde zu feiern. Wer Horror mit einem Augenzwinkern mag und Spaß an grotesken Einfällen hat, wird bestens unterhalten - auch wenn der Film im Finale etwas über das Ziel hinausschießt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen