Vier Außenseiter - Garrett "The Garbage Man" Garrison (Jason Momoa), Henry (Sebastian Eugene Hansen), Natalie (Emma Myers) und Dawn (Danielle Brooks) - werden aus ihrem Alltag gerissen, als sie durch ein mysteriöses Portal in eine fremde Welt gezogen werden: Die Oberwelt, ein seltsames, kubisches Land, das von schier grenzenloser Fantasie beherrscht wird. Um den Weg zurück in ihre Realität zu finden, müssen sie diese ungewöhnliche Welt meistern und sich gegen Bedrohungen wie etwa Zombies und wild gewordene Schweine verteidigen. Unterstützung erhalten sie dabei von Steve (Jack Black), einem erfahrenen Crafter, der die vier Abenteurer auf ihrer nicht ganz freiwilligen Reise begleitet. Während sie gemeinsam die vielen Herausforderungen meistern, entdecken sie, dass genau die kreativen Fähigkeiten, die sie auszeichnen, der Schlüssel zum Erfolg sind – sowohl in der Oberwelt als auch in ihrer eigenen...
"Ein Minecraft Film" ist ein merkwürdiger, teils bezaubernder, teils ziellos wirkender Versuch, aus einem Spiel ohne Story eine Geschichte zu machen, aus Blöcken Charaktere zu formen und aus endloser Freiheit einen linearen Film. Und seltsamerweise funktioniert das manchmal erstaunlich gut. Der Film, unter der Regie von Jared Hess, zeigt über weite Strecken einen angenehmen Sinn für Humor, Selbstironie und das Gefühl, dass hier nicht nur ein Franchise ausgeschlachtet, sondern auch ein wenig verstanden wurde. Hess bringt seine Handschrift mit: skurrile Charaktere, trockene Pointen, eine gewisse Lakonie in der Inszenierung – all das passt überraschend gut zu einer Welt, in der Schweine Karotten folgen und Menschen mit nackten Händen Berge abbauen.Jason Momoa in der Hauptrolle als Steve - eine Figur, die eigentlich keine definierte Persönlichkeit hat - spielt mit einer überraschenden Leichtigkeit. Er wirkt weder wie der typische Actionheld noch wie ein Comedian, sondern wie jemand, der in dieser absurden Welt einfach seinen Platz sucht. Momoa hat die physische Präsenz, die man erwartet, aber er bringt auch etwas Kindliches in die Rolle, etwas Verspieltes. Daneben glänzen Danielle Brooks und Jack Black in Nebenrollen, wobei vor allem Black als überdrehter Dorfbewohner mit Verschwörungstheorien sichtlich Spaß an der ganzen Sache hat. Es ist dieses Ensemble aus charismatischen, leicht überzeichneten Figuren, das dem Film seine Wärme gibt.
Kameraführung ist in einem Film wie diesem ein heikler Punkt - besonders, wenn digitale Welten nachgebaut werden, die aus einer First-Person-Perspektive bekannt sind. Der Film entscheidet sich klugerweise nicht für einen durchgehend stilisierten Minecraft-Look, sondern für eine visuelle Mischung: reale Schauspieler in digitalen Sets, die stilisiert, aber nicht vollständig kubisch sind. Kameramann Erik Wilson (bekannt für "Paddington") balanciert zwischen konventioneller Abenteuer-Ästhetik und surrealer Bildgestaltung. Manchmal fühlt sich das an wie ein Kindertraum, manchmal wie ein YouTube-Fanfilm mit höherem Budget. Einige Actionszenen sind überraschend elegant geschnitten, andere verlieren sich im visuell chaotischen Terrain zwischen Echtwelt und Voxel-Grafik. Das ist nicht immer schön, aber selten langweilig.
"Ein Minecraft Film" ist kein Meilenstein. Es ist kein Film, der uns das Kino neu entdecken lässt. Aber er ist – wie das Spiel selbst - ein Experiment mit Herz, Charme und gelegentlichen Glitches. Ein Film, der Kinder begeistert, Erwachsene nicht völlig unterfordert und Fans des Spiels zumindest nicht beleidigt. In einer Flut von uninspirierten Game-Adaptionen ist das bereits mehr, als man erwarten darf. Unterm Strich eben ein solider, oft unterhaltsamer Film, dessen beste Szenen den kreativen Geist von "Minecraft" einfangen - und dessen schlechteste uns daran erinnern, wie schwer es ist, das Unendliche in 100 Minuten zu pressen.
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