Der 6. 6. um 6 Uhr morgens: Als sein Kind bei der Geburt stirbt, entschließt sich der amerikanische Regierungsmitarbeiter Robert Thorn (Liev Schreiber), das Baby einer anderen zu adoptieren, ohne dass seine Frau Katherine (Julia Stiles) etwas davon weiß. Zunächst könnte das Familienglück kaum größer sein. An Damiens (Sean Fitzpatrick) fünftem Geburtstag aber nimmt die Idylle ein jähes Ende, als seine Nanny sich mit einem Seil um den Hals vom Dach des Londoner Anwesens stürzt. Fortan sorgen weitere geheimnisvolle Unfälle für Aufregung in der Familie Thorn, und das undurchschaubare Kindermädchen Mrs. Baylock (Mia Farrow) sowie der Unheil verkündende Priester Brennan (Pete Postlethwaite) tragen nicht gerade zur Beruhigung bei. Während zunächst nur Katherine den Einzug des Teuflischen bemerkt und ihr Mann alle Hinweise als Humbug abtut, lässt sich dieser später doch überzeugen. Dann nämlich, als Fotograf Keith Jennings (David Thewlis) ihm erschreckende Fotos der bisherigen Opfer zeigt, auf denen merkwürdige Erscheinungen die Todesart voraussagen...
Remakes sind bekanntlich undankbare Aufgaben. Noch dazu Remakes von Filmen, deren Original einen gewissen Kultstatus besitzt. Ist das Remake nun besser, laufen die Fans des Originals Sturm, ist das Remake schlechter, wusste man bereits im Vorfeld, dass nichts an das Original heran reicht. Wenn allerdings die dritte Option greift, nämlich, dass das Remake dem Original ebenbürtig ist, dann wird sich auf alle Belanglosigkeiten gestürzt, die den Film dann doch noch irgendwie abwerten.
"Das Omen", das Remake zum gleichnamigen Klassiker von 1976 ist nun ein Vertreter der dritten Art und die Frage nach einer passenden Bewertung erweist sich daher als nicht
ganz einfach. Für sich allein genommen steht hier ein über weite
Strecken solide inszenierter Horrorfilm, der einmal mehr das Motiv des
diabolischen Kindes aufgreift. Wenn man diese Neuverfilmung jedoch ins
Verhältnis zum Original setzt, erweisen sich beide Versionen in
inhaltlicher Hinsicht als fast deckungsgleich. Zahlreiche Dialogzeilen
wurden mehr oder weniger wörtlich übernommen und viele szenische
Änderungen, die vor allem eine Anpassung des Stoffes auf die heutige Zeit darstellt, fallen derart marginal aus, dass sie kaum der Rede wert sind. Die Leistungen der Darsteller gleichen
einem Auf und Ab und auch sonst dürfte sich für Fans des Originals hier
nicht allzu viel herausholen lassen. Wer die Verfilmung von 1976 hingegen noch
nicht kennt (oder die wesentlichen Züge der Handlung nicht mehr so
präsent im Hinterkopf hat), dürfte bei einer Sichtung des Originals so gesehen klar im
Vorteil sein. Das Remake ehrt also den Klassiker ohne diesen zu verunglimpfen, erzählt quasi dieselbe Geschichte 1:1 nach und transportiert den Stoff so ins 21. Jahrhundert. Das ist nicht schlecht und mit viel bösem Willen könnte man dem Film allenfalls Ideenlosigkiet und mangelnden Mut zur Innovation ankreiden. Doch sehenswert ist "Das Omen" allemal.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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