Stilvoll zu rauben, ist eine Kunst! Den Täter zu fangen, ein wahres Meisterwerk. Besonders, wenn die gesuchte Diebin (Gal Gadot) eine der berüchtigtsten Kunsträuberinnen der Welt ist. Für den FBI-Profiler und Agenten John Hartley (Dwayne Johnson) eine große Herausforderung, die ihm bei seinem Ehrgeiz packt. Allerdings muss er feststellen, dass er gegen die clevere Kriminelle allein keine Chance hat. Hilfe holt er sich von dem Profi Nolan Booth (Ryan Reynolds), der genau weiß, wie das Spiel mit dem Raub und Betrügen funktioniert. Zusammen wollen sie die Diebin auf frischer Tat ertappen, doch die Jagd scheint jedes Mal aufs Neue ins Leere zu laufen. Kann John seinem unfreiwilligen Partner vertrauen oder spielt der Trickbetrüger ein falsches Spiel mit dem FBI-Agenten? Tatsache ist, dass der nächste Schritt auf dieser Mission mit Bedacht und Vorsicht gesetzt werden sollte.
Der wohl cleverste Marketingstratege Hollywoods, Dwayne "The Rock" Johnson , liefert mit "Red Notice" ein furioses Actionkino ab, das sich trotz erkennbarer Genreklischees vom sonstigen Einheitsbrei abhebt und immer eine Schippe drauflegen kann. So ernst wie mancher Kritiker nimmt sich doch nichtmal der Film selbst - und das ist gut so! Allein die zahlreichen popkulturellen Referenzen machen Laune und es macht auf eine perfide Art sogar Spaß, etlichen Szenen ihre Entstehung unter erschwerten Bedingungen in Zeiten einer Pandemie anzusehen.
"Red Notice" verlässt sich mit seinem etwas faulen Script aber voll und ganz auf seinen namhaften Cast; Nebencharaktere nehmen - abgesehen von vielleicht zwei Ausnahmen - nur minimalen Raum ein. Dazu kommen eine Story, die simpler kaum sein könnte, sowie in regelmäßigen Abständen ein paar Gags, obendrauf eine Unmenge an Green-Screen-Einstellungen sowie ständige Schauplatzwechsel, gegen die selbst die "James Bond"-Filme wie Kammerspiele wirken, und fertig ist das vermeintliche Crowd-Pleaser-Rezept. Zu leichter Unterhaltung für zwischendurch reicht diese Mixtur allemal; sehr viel mehr sollte man jedoch besser nicht erwarten.
Die Kritik, die der Film für seine Entstehung am Reißbrett einstecken
muss, ist ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen. Im Vergleich zu
vielen anderen Produktionen in derselben Preisklasse (ca.160 Mio. US-Dollar) erscheint "Red Notice" allerdings auch nicht
wesentlich risikoärmer als viele andere Vertreter seiner Art. Die Produzenten
versuchen ganz offensichtlich, möglichst wenig Ecken und Kanten zu
bieten, um die Zielgruppe so groß wie möglich zu halten. Dass sich viele
Filmfreunde aber genau davon abgestoßen fühlen, ist vermutlich schon
mit eingepreist. Rawson Marshall Thurbers Inszenierung ist eben die
filmische Entsprechung zu Fast Food. In der richtigen Laune durchaus
einen Snack wert, aber das war es dann auch.
"Red Notice" bietet damit schon eine tolle Hatz, scharfen Dialogwitz und ein
Dreamteam der drei Hauptdarsteller, das für wirklich gute Unterhaltung sorgt.
Kaum hauen sich Johnson und Reynolds die One-Liner um die Ohren, tritt
Gal Gadot auf und stiehlt den beiden Draufgängern geradezu die Show.
Dazu eine flotte Erzählung, satter Sound und ein überraschend gelungener Cameo-Auftritt - "Red Notice"
hält, was er verspricht, der kurzweilige Spaß läuft rund und macht
im Grunde auch alles klar für Runde Zwei des unterhaltsamen Trios.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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