Dominic Toretto (Vin Diesel) hat immer großen Wert auf die „Familie“ um
seine Frau Letty (Michelle Rodriguez), ihren gemeinsamen Sohn Sohn
Brian, seiner Schwester Mia (Jordana Brewster) und seine Mitstreiter
Roman (Tyrese Gibson) und Tej (Ludacris) gelegt. Als dann allerdings
plötzlich ein weiterer Blutsverwandter von Dom auf der Bildfläche
erscheint, sieht das etwas anders aus. Doms und Mias verschollener
Bruder Jakob (John Cena), ein tödlicher Killer und Dieb, will mit Dom
eine Rechnung begleichen und tut sich dafür mit der Cyber-Terroristin
Cipher (Charlize Theron) zusammen. Dom steht vor seiner wohl größten
Herausforderung. Da kommt es ihm gerade recht, dass er unverhoffte
Unterstützung von seinem totgeglaubten Freund Han (Sung Kang) bekommt,
der den Anschlag auf sein Leben offenbar doch überlebt hat. Dom muss
sich nun den Sünden seiner Vergangenheit stellen und sich mit seiner
Crew zusammenschließen, um die Weltverschwörung zu stoppen, die von
Jakob und Cipher angeführt wird.
Seit "Fast Five" hat man im Heimkino stets noch eine längere Fassung nachgelegt. Auffällig war dabei schon, dass diese mit jedem weiteren Teil weniger spannend war. Besonders in Teil 5 wurden noch etliche Zensuren für das PG-13-Rating im Extended Cut wieder rückgängig gemacht. Bei Teil 6 und Teil 7 waren solche Änderungen auch noch festzustellen, nahmen aber mengenmäßig immer mehr ab. Teil 8 hatte dann zwar den bislang größten Laufzeitunterschied, fügte dabei aber nur recht eindeutig aus Straffungsgründen entfernte Handlungsszenen und eher belanglose Action-Kleinigkeiten wieder ein. Teil 9 setzt nun auch in dieser Hinsicht noch einen drauf.
Der Director's Cut wurde vorab vor allem mit seinen "spektakulären Action-Erweiterungen" beworben, die Regisseur Justin Lin "sorgfältig ausgewählt" hätte. Weitere bedeutungsschwere Szenen mit den meistgeliebten Charakteren wurden angepriesen. Alles eher heiße Luft. Die zusätzlichen Fitzelchen mit dem Armadillo Truck im Finale sind quasi nicht weiter der Rede wert und dienen vorwiegend als weitere Beispiele der Verwunderung, dass ein Film mit derartiger Budget-Dimension tricktechnisch auf derart niedrigem Niveau umgesetzt wird. Tej und Ramsey liefern sich nun noch mehr Wortgefechte, die weder besonders witzig noch originell sind. Die familiären Bindungen zwischen Dom, Jakob und Mia bekommen ohne Frage mehr Raum, aber mehr Tiefe geht damit nicht einher. Zu guter Letzt wäre da noch der um knapp 10 Sekunden erweiterte Gastauftritt von Cardi B, was sich in seiner Belanglosigkeit perfekt ins Marketing-Konzept für das Zielpublikum einfügt. Alles in allem: Wer dem Franchise immer noch etwas abgewinnen kann, bekommt mit der längeren Schnittfassung vielleicht schon den ein der anderen, kleinen Mehrwert. Man hat hier quasi nur noch die Qual der Wahl und bekommt immerhin keinen grundlegend anderen Film und schon gar keinen besseren Film zu sehen.
4,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Textauszüge: schnittberichte.com
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