Sonntag, 14. November 2021

Army Of Thieves (2021)

https://www.imdb.com/title/tt13024674/

Sebastian Schlencht-Wöhnert (Matthias Schweighöfer) ist ein Kleinstadt-Banker mit einer besonderen Schwäche für Tresore und alles, was mit den stählernen, hochkomplexen Sicherheitsvorkehrungen zu tun hat - vom Bau über ihre eigenen Geschichten bis hin natürlich zur Königsdisziplin: das Safeknacken. Als er eines Tages auf Gwendoline (Nathalie Emmanuel) trifft, verliebt er sich auf Anhieb in sie. Doch das Treffen ist keinesfalls Zufall: Die geheimnisvolle Schöne bietet Sebastian nämlich an, zu ihrem Team von Safeknackern zu stoßen - und mit ihnen gemeinsam einige der legendärsten Tresore Europas auszuräumen: Rheingold, Valkyrie, Siegfreid und Götterdämmerung - die vier Meisterstücke des legendären Schmieds Hans Wagner (Christian Steyer). Sebastian sieht darin die Chance seines Lebens zu beweisen, dass es keinen Tresor gibt, den er nicht geöffnet bekommt - und erlangt schließlich unter dem Pseudonym Ludwig Dieter Berühmtheit...

Matthias Schweighöfer, der heimliche "Star" aus Zack Snyders Netflix-Zombiefilm "Army Of The Dead", bekommt mit diesem Prequel seine Origin-Story, oder besser: die seines Charakters Ludwig Dieter nachgeliefert. Nur heißt Ludwig Dieter hier zu Beginn noch gar nicht Ludwig Dieter und er ist eigentlich auch kein Safe-Knacker. Ludwig Dieters richtiger Name lautet nämlich Sebastian Schlencht-Wöhnert und dieser ist ein hauptberuflich gelangweilter Bankangestellter, der in seiner Freizeit ungeklickte Nerdtalk-YouTube-Video zu seinem Lieblingsthema "Safes" veröffentlicht. Auf sein neuestes Video erhält er jedoch einen rätselhaften Kommentar. Eine Einladung zu einem Event, bei dem er seine Safe-Knacker-Skills unter Beweis stellen soll. Und als er zeigt was er kann, findet er sich kurz darauf in einer Bankräuber*innen-Bande wieder, für die er drei der vier berühmtesten Safes der Welt knacken soll.

"Army Of Thieves" ist ein typischer "Hit And Miss" - Nicht alles gelingt, das Timing der Gags sitzt nicht immer, aber in vielen Momenten trifft Schweighöfer den richtigen Ton, um seine spleenige Figur organisch auszubauen und ihn dabei nicht zur reinen Witzfigur verkommen zu lassen. Der Humor schwankt zwischen "skurril", "meta" und "auf die Zwölf", wobei die skurrilen Momenten mit überraschend liebevollen Blick auf kleinere Detail am besten funktionieren. Die Geschichte ist recht generisch, bildet aber ein sinnvollen Rahmen für alberne Einbrüche und und findet einen guten Mittelweg aus Eigenständigkeit und Prequel-Auftrag. Der Soundtrack von Hans Zimmer unterstreicht den leichtfüßigen Ton und verstärkt den handwerklichen extrem wertigen Gesamteindruck der Netflix-Produktion. Mit "Army Of The Dead" lag die Messlatte qualitativ relativ hoch und besser als sein Vorgänger ist dieses Prequel leider nicht geworden; weder ist diese HeistCom kraftvoll genug, um das angepeilte Franchise zusätzlichen Schwung zu verleihen, noch ist sie besonders eindrucksvoll. Doch vergnügliche Unterhaltung bietet der Film allemal.

Mit einer Laufzeit von etwa 2 Stunden ist er auch etwas zu lang und unterm Strich bleibt ein etwas zu langgezogener aber stets unterhaltsamer Film, in dem Schweighöfer durch eine erwartbare Story poltert. Das ist nicht schlecht, aber auch kein Meisterwerk. Aber letzteres hat ja auch keiner ernsthaft erwartet, oder?

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

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