Gemeinsam mit seiner Enkelin Nannerl (Lisa Potthof) lebt der 69-jährige Brandner Kaspar (Franz Xaver Kroetz) in einer bescheidenen Hütte im bayerischen Bergland. Mit seinem Knecht Toni (Peter Ketnath) durchstreift er regelmäßig die Wälder auf der Suche nach Rehen und Hirschen. Auf Wilderei steht zwar Gefängnis, aber dieses Risiko nimmt Brandner gerne in Kauf. Eines Tages verfehlt ihn bei der Jagd nur knapp ein Steifschuss. Kurz drauf erscheint der Boandlkramer (Michael Herbig), auf hochdeutsch auch "Tod" genannt, in seiner Hütte und will ihn mit ins Himmelreich nehmen. Brandner sieht das aber gar nicht ein und füllt den Sensenmann erst mal mit hochprozentigem Kirschgeist ab, um ihn daraufhin beim Kartenspiel zu betrügen - ganze 21 weitere Lebensjahre holt er so heraus. Aber die Aussicht auf ein so langes Leben auf Erden wird bald versauert, denn der intrigante Bürgermeister ist hinter Brandners Grundstück her, um es an einen reichen Preußen (Detlev Buck) zu verkaufen. Ein zweiter Handlungsstrang rückt das Nannerl in den Fokus, deren Liebe zu Toni aufblüht. Doch Fonse (Sebastian Bezzel), ihr Verflossener, lässt den beiden keine Ruhe. Und dann kommt es, wie es kommen muss: Im Bayern-Himmel fällt auf, dass der Brandner fehlt...
Dieses Remake und Mischung aus bayrischem Volkstheater, schräger Klamotte und botschaftsträchtigem Drama, in dem ein Bayer den Tod um sein eigenes Ableben im Kartenspielen betrügt, bietet mit Michael Bully Herbig als Boandlkramer/Tod eine waschechte Überraschung, denn der Komiker erweist sich als hervorragender Schauspieler der seine Rolle mit Bravour meistert. Leider ist Herbig der einzige wahre Höhepunkt. Der Rest von "Die Geschichte vom Brandner Kasper" wirkt zu jeder Zeit mehr wie ein behäbiges Lustspiel, das wesentlich besser auf einer Theaterbühne aufgehoben wäre als im Kino. Zudem verderben zu viele Handlungsstränge hier den Brei und lassen den Film etwas unentschlossen wirken. Dennoch kann man dem Werk, welches nach einer bekannten bayrischen Kurzgeschichte entstanden ist, einen gewissen, rustikalen Charme nicht abschlagen, aber dieser Charme verfügt letztlich doch nicht um genügend Faszination um die bayrische Faust-Variante voll und ganz ansprechend zu machen.6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Concorde
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen