Familienvater Hutch (Bob Odenkirk) ist ein Niemand. Der Vorstadt-Familienvater wird von den meisten Leuten einfach ignoriert und zieht auch niemals die Aufmerksamkeit auf sich. Als zwei Verbrecher eines Nachts in sein Haus einsteigen, sieht er sich außerstande, sich oder seine Familie zu verteidigen. Schließlich will er Gewalt um jeden Preis verhindern. Sein Sohn Brady (Gage Munroe) wendet sich daraufhin enttäuscht von seinem Vater ab. Seine Frau Becca (Connie Nielsen) tut es ihm gleich und zieht sich noch mehr zurück. Doch der Einbruch löst bei Hutch etwas aus. Er sieht plötzlich rot und enthüllt eine dunkle Seite, die ihn auf einen Pfad der Gewalt schickt: Einst arbeitete der vermeintliche Versager nämlich als Killer für die Mafia. Und von nun an stellt er mit allen Mitteln sicher, dass seiner Familie nie wieder etwas geschehen und er als Niemand so schnell nicht mehr unterschätzt wird...
Kein "John Wick", dafür fehlt ihm die Coolness und der Drive, gepaart mit den genialen Action-Ste-Pieces und der herrlichen Dynamik, aber dennoch ein ansprechender Actionfilm mit einem Bob Odenkirk, dem diese Rolle auf den Leib geschneidert scheint. Aber bei "John Wick" ist alles im Vergleich zu "Nobody" steril und sauber. Die Action, die Choreographie und die Kulissen sind alle blitzeblank poliert und selbst beim Auftreten von Keanu Reeves hat man direkt das Gefühl das er eine Bedrohung verkörpert ohne großartig zu agieren. Bei "Nobody" ist diesbezüglich genau das Gegenteil der Fall. Haus und Familie sind recht durchschnittlich, sein Leben als Familienvater hat mehr Bezug zu einem Mittelklassearbeiter als das eines der gefährlichsten Männer der Welt.
Erwartungsgemäß schlägt der Stil den Inhalt um Längen und der Film punktet mehr oder weniger ausschließlich auf der Unterhaltungsebene - und das nicht zu knapp. Die Story von "Nobody" ist ähnlich kreativ wie der Filmtitel, doch angesichts der kurzweiligen Inszenierung fällt das auch gar nicht weiter ins Gewicht. Die Story ist somit lediglich notwendiges Beiwerk, folgt nicht immer der Logik und doch oft vorhersehbar - trotzdem sehr solide. Die Kampfchoreografien sind großartig und werden von einer guten Kamera mit tollem Schnitt untermalt. Die große Stärke des Films ist der derbe Humor, die Abgedroschenheit des Protagonisten und einige Szenen, die man so bei Genrevertretern noch nicht gesehen hat. Nun erfüllt "Nobody" zwar mal wieder alle Klischees dieses Sub-Ggenres, aber das macht er auf sehr unterhaltsame Art und Weise und immer mit einem Augenzwinkern. Der Cast, allen voran natürlich Odenkirk, spielt fantastisch auf, doch Christopher Lloyd stiehlt in seiner Nebenrolle als Vater allen die Show. Nicht zu vergessen, der Soundtrack ist superb. "Nobody" ist damit sehr gute Unterhaltung und am Ende ist man irgendwie bereit für eine etwaige Fortsetzung.7,5/10
Der Film ist von UNIVERSAL PICTURES auch im limitierten Steelbook erhältlich:
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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