Der junge Eli (Charlie Shotwell) leidet unter einer unbekannten Krankheit, bei der ihm schon die Berührung normaler Luft oder anderer Menschen schadet und muss deswegen von der Außenwelt abgeschottet leben. Seine Eltern (Kelly Reilly und Max Martini) sind verzweifelt und haben bereits jede nur erdenkliche Art der Heilung ausgeschöpft. Als letzte Möglichkeit schicken sie ihn in die Klinik der Ärztin Dr. Horn (Lili Taylor). In ihrem steril gehaltenen Haus führt sie eine hochmoderne, sehr experimentelle Behandlung durch, die Eli retten könnte. Doch nach kurzer Zeit merkt er bereits, das irgendetwas mit dem Haus nicht stimmt. Er beginnt, unter intensiven Visionen zu leiden, die ihn daran zweifeln lassen, was real ist.
Ein neuer Netflix-eigener Spukhaus-Grusel, der durchaus zu unterhalten weiß. Grundsätzlich ist es ja immer ein bisschen schauerlicher, wenn Kinder die Protagonisten sind, die von den Gespenstern gepiesackt werden. Wenn dann noch alle Erwachsenen um einen herum sehr offensichtlich etwas verschweigen und allen voran Lili Taylor als verrückte Ärztin einen wirklich guten Job hinlegt, macht es das nur noch beunruhigender. Das Abarbeiten des Haunted-House-Einmaleins ist dann zwar nichts Neues, aber erstaunlich gut in Szene gesetzt, und so ist "Eli" das, was zeitgenössischer Mainstream-Horror sonst kaum noch auf die Reihe kriegt: tatsächlich ein bisschen gruslig. Dazu kommt mit Mutter Rose (Kelly Reilly) auch eine Figur, die gar nicht mal so eindimensional angelegt ist, und der man das hin und her gerissen Sein zwischen mütterlicher Liebe und dem Wissen, dass da gar Böses im Gange ist und Opfer gebracht werden müssen, auch abkauft. Der große Twist am Ende haut einem dann auch recht brachial mitten ins Gesicht - vor allem, weil die Filmemacher sich nicht groß die Mühe gemacht haben, subtiles Foreshadowing zu betreiben oder falsche Fährten zu legen - warum auch?6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
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