Die Welt wächst durch die Globalisierung immer weiter zusammen, doch hat dies im Umkehrschluss auch zur Folge, dass die Anzahl bewaffneter Konflikte ebenfalls stetig anwächst. Durch Verträge und internationale Abkommen ist es daher keine Besonderheit mehr, dass auch die spanischen Streitkräfte in Konfliktzonen abgeordert werden, die nicht in ihrer Heimat liegen. Bei einer dieser Militäroperationen in Afghanistan wird ein spanischer Rettungshelikopter abgeschossen. Die Besatzung der Maschine rund um Capitán Varela (Ariadna Gil) ist fortan von zahlreichen Taliban-Terroristen eingekesselt, ohne Chance, sich zur Wehr zu setzen. Die spanische Armee hat nur eine Nacht Zeit, die Überlebenden der Absturzstelle zu befreien und das Fluggerät zu bergen, während die Übermacht des Feindes sich formiert. Eine dramatische Schlacht entbrennt, bei der die Kameradschaft und das taktische Geschick der spanischen Soldaten auf eine harte Probe gestellt werden...
Letztlich ist es immer egal, aus welcher Ecke ein (Anti-)Kriegsfilm daherkommt, es läuft fast immer auf dasselbe hinaus, um den Zuschauer zu unterhalten: Die Soldaten der
eigenen Nation sind die Helden der Welt und der Krieg ist die Hölle und dies wird durch eine - möglichst auf wahren Begegenbenheiten basierende - Geschichte, sowie die alle für diese Unterhaltung passenden Elemente, Tragik, Drama und Action, zusammengehalten. Dies trifft in vollem Umfang auch auf "Rescue Under Fire", einem spanischen Beitrag zum Afghanistan-Krieg, zu. Dabei ist es nicht nur etwas gewagt, in der werbenden Inhaltsbeschreibung "Black Hawk Down" als Maßstab zu verwenden. Nicht nur, weil "Black Hawk Down" inhaltlich völlig anders verortet ist und nur weil auch hier ein Hubschrauber verunglückt und die Rettungskräfte diesen eine Nacht lang halten müssen, kann man noch lange keinen solchen Vergleich heranziehen.
"Rescue Under Fire" kann nämlich auch ohne diesen Marketingkniff sehr gut allein stehen und gerät durch den Vergleich mit einem Meisterwerk wie "Black Hawk Down" nur sinnlos unter einen Druck, dem ein Film erst mal standhalten muss. Der Streifen kommt auch ohne lange Schiessereien und Gewaltszenen aus, er widmet sich hauptsächlich der Mission um die Bergung des umgekippten Helikopters. Filmisch ist das alles sehr gut gemacht, auch die Schauspieler überzeugen. Ein Film, der es schafft, die extremen Stimmungen gut einzufangen und auf übertriebenen Patriotismus verzichtet. Das ist erfrischend. Wer sich also nicht blenden lässt und keinen Ridley Scott erwartet, wo ein Adolfo Martínez Pérez auf dem Stuhl aß, der wird unterm Strich richtig gut bedient.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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