Donnerstag, 4. März 2021

Psycho Goreman (2020)

https://www.imdb.com/title/tt11252440/

Die Geschwister Mimi (Nita-Josee Hanna) und Luke (Owen Myre) denken sich nichts dabei, als sie ganz unbekümmert spielen - und ahnen nicht, dass sie gerade eine uralte, außerirdische Macht heraufbeschwören. Was mächtig schiefgehen hätte können, stellt sich für die Beiden allerdings als echter Glücksgriff heraus. Denn Mimi fällt ein magischer Edelstein in die Hände, mit dem sie das schaurige Monster kontrollieren kann. Also erlaubt sie sich einen Spaß mit ihrem neuen Freund und richtet mit ihren kindlichen Launen allerhand Schaden in ihrer Heimatstadt an. Als dann allerdings die Anführer des Universums Wind davon kriegen, wer hier gerade auferstanden ist, machen sie sich direkt auf den Weg, um sich in den ultimativen Kampf zu stürzen...

Allein der Titel sollte klarstellen, was das für ein Film ist. Bei "Psycho Goreman" ("PG") ist der Titel Programm. Ein vollkommen bescheuerter, blutiger, trashiger Film, der sich viel vom Flair der 80er stiehlt und dabei vor allem nur eines will: sinnlos unterhalten. Was die Prämisse setzt, dass man als Zuschauer diesen Film zu keiner Sekunde ernst nehmen sollte. 

Doch auch wenn die titelgebende Figur und die handgemachten Effekte in wirklich jedem Aspekt einen höllischen Spaß machen, ziehen ein paar der einfallslosen menschlichen Figuren das Werk unnötig ins Mittelmaß. Für einen Partyfilm liefert "Psycho Goreman" fast schon zu viel Dialog, wobei manche davon dann doch wieder überraschend amüsant und herrlich launig und voller Anspielungen ausgefallen sind. Leider nur einzig ein Darsteller sticht aus der Riege der menschlichen Protagonisten heraus - und zwar Adam Brooks als Vater von dem unauffälligen, viel zu unterwürfigen großen Bruder Luke (Owen Myre) und der viel zu nervtötenden kleinen Schwester Mimi (Nita-Josee Hanna), die zwar in ihrer respeklosen, rotzfrechen Art für den enstprechenden Drive sorgen soll, aber irgendwann nur noch an den Nerven der Zuschauer nagt. Allein diese Figur mindert das Sehvergnügen spürbar.

Das Design des titelgebenden "Psycho Goreman" erinnert ein wenig an den "Wishmaster", doch alle anderen Figuren, Kreaturen und Aliens sind so herrlich überzeichnet und irre, dass man nicht umhin kommt, das Kostüm- und Maskendesign nicht genügend loben zu können. Für das merklich geringe Budget waren die Macher sehr kreativ zu Werk. Und natürlich kommen auch für die etwas blutigeren Szenen, die wirklich sehr hart an der FSK-16 kratzen und sich nicht an Detailreichtum und Zeigfreudigkeit zurückhalten, ohne CGI aus - was wunderbar passt und gerade heutzutage Nostalgiegefühle weckt. Einen letzten Kritikpunkt könnte man am Ende des Films üben, denn dem Streifen geht ungefähr nach zwei Dritteln spürbar die Luft aus - vor allem auch, weil sich das Finale viel zu sehr in die Länge zieht. Bei einer noch kürzeren Laufzeit wäre der Film gerade hintenraus noch knackiger geworden. Unterm Strich hätte "Psycho Goreman" mit etwas mehr Fingerspitzengefühl bei den menschlichen Figuren spielend ein echtes Trashhighlight werden können. So bleiben am Ende leider nur einige - zugegebenermaßen - nennenswerte Szenenhighlights, bei denen Regisseur Steven Kostanski nicht mehr sein will, als er tatsächlich ist: Verspielt, splattrig, sympathisch, liebevoll umgesetzt mit viel Spiel-und Kreativfreude und natürlich unterhaltsam. Lediglich die enttäuschenden Verbindungsmomenten ergeben nie ein richtig stimmiges Gesamtbild.

6/10

Von KOCH Films erschien der Film im limitierten Mediabook. Dieses beinhaltet den ungeschnittenen Film auf Blu-ray und DVD, sowie jede Menge Bonusmaterial. 

Quellen
Inhaltsangabe: Koch Films

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