Freitag, 5. März 2021

Coming 2 America - Der Prinz aus Zamunda 2 (2021)

https://www.imdb.com/title/tt6802400/

Die Geschichte setzt viele Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils ein. Prinz Akeem (Eddie Murphy) befindet sich einmal mehr in einer nervenaufreibenden Phase seines Lebens: Er steht kurz davor, zum König von Zamunda gekrönt zu werden. Der Anlass ist jedoch ein trauriger: Akeems Vater, König Jaffe Joffer (James Earl Jones), liegt im Sterben. Darüber hinaus erfährt Akeem, dass er einen Sohn hat, von dem er nichts wusste. Dieser lebt allerdings nicht in Zamunda, sondern im weit entfernten New York. Einmal mehr begibt sich Akeem daraufhin zusammen mit seinem Vertrauten, Semmi (Arsenio Hall), auf den Weg in die US-amerikanische Metropole. Es ist der letzte Wille seines sterbenden Vaters, dass Akeem seinen Sohn kennenlernt. In New York angekommen läuft nichts nach Plan. Akeem und Semmi erleben ein turbulentes Abenteuer in den Straßen der Großstadt. In Queens treffen sie schließlich auf Akeems Sohn, Lavelle (Jermaine Fowler). Und diese Begegnung bringt viele neue Konflikte mit sich...

Zamunda war ein vom Kolonialismus unberührtes Land, in dem die schwarze Kultur wie nie zuvor auf der Leinwand gefeiert wurde - so zumindest wurde es in John Landis' Hitkomödie von 1988 dargestellt. Vor allem die facettenreiche Präsentation afrikanischer Mode, Musik und Tanz erregte Aufmerksamkeit, vom Charme und Witz der Produktion ganz zu schweigen. Nach nun über 30 jahren kommt der zweite Teil zum Streaminganbieter amazon mit dem wenig kreativen Titel "Coming 2 America". Weniger eine Fortsetzung als ein Remake mit einem jüngeren Schauspieler, der die gleichen erzählerischen Schritte durchläuft wie Murphy im Original, enthält "Der Prinz von Zamunda 2" so viele Anspielungen auf seinen Vorgänger, dass er sich wie ein abendfüllendes Easter Egg auf der Suche nach einem anderen Film anfühlt. Murphy und Arsenio Hall schlüpfen erneut in ihre Rollen als Prinz Akeem von Zamunda und sein treuer Partner Semmi, die erneut nach Amerika reisen, genauer gesagt nach Queens, New York. Diesmal sind sie auf der Suche nach Akeems bisher unbekanntem Sohn Lavelle (Jermaine Fowler), dessen Identität vom kränkelnden König Joffer (der 90-jährige James Earl Jones, der es sich verdientermaßen leicht macht, indem er den größten Teil seines Auftritts im weichen, warmen Bett absolviert) aufgedeckt wurde.

Die rudimentäre Handlung erweist sich lediglich als eine Ausrede, um bekannte Elemente zu recyceln, vor allem Murphys und Halls Auftritte als eine Vielzahl von Nebenfiguren, die sowohl alt (die Barbershop-Gang, einschließlich Murphys älterem Juden) als auch neu (Hall als verhutzelter königlicher Berater Baba) sind. 

Natürlich hat sich die Welt sehr verändert, seit Akeem zum ersten Mal nach Amerika kam, aber was das Sequel der Amazon Studios für das 21. Jahrhundert angeht, ist Zamunda mehr oder weniger in der Zeit stehen geblieben - größtenteils greift der Film auf bekannte Pointen zurück und serviert fast wortwörtliche Wiederholungen von amüsanten Stellen aus dem Original, die aber in diesem Kontext nicht unbedingt gleich wirken. Doch wie im ersten Film triumphiert die wahre Liebe über die königlichen Manipulationen, obwohl hier ein stark feministisches Thema hinzugekommen ist. Das ist bei weitem der einfachste Weg, den Murphy und Co. mit "Coming 2 America" hätten einschlagen können, und obwohl Fans es zu schätzen wissen, dass Regisseur Craig Brewer nicht an der Formel herumgepfuscht hat, fühlt sich der Film geradezu faul an, wenn man ihn mit anderen, ähnlich gelagerten Komödien-Fortsetzungen vergleicht. Selbst der zeitliche Ablauf der geschichte ist derselbe. Brewer macht nicht einmal Anstalten, dem Standard-Drehbuch von Kenya Barris, Barry W. Blaustein und David Sheffield einen eigenen Stempel aufzudrücken, und verlässt sich stattdessen darauf, dass Murphy und Hall ihre patentierte komische Masche aufführen.

"Der Prinz von Zamunda 2" scheint also sehr darauf bedacht zu sein, Déjà-vu-Gefühle zu wecken - von der häufigen Verwendung von Ausschnitten aus dem ersten Film bis hin zur Anwesenheit von so bekannten Gesichtern wie John Amos und Louie Anderson -, dass sich der Gedanke von Recycling als überwältigend erweist. Ein großer Teil des Filmspaßes beruht jedoch auf den Auftritten von Prominenten - darunter Morgan Freeman, der auf amüsante Weise sein gottgleiches Erzähler-Image zur Schau stellt, und Trevor Noah als "ZNN"-Moderator - und den musikalischen Darbietungen von En Vogue, Salt-N-Pepa und Gladys Knight, die mit "Midnight Train from Zamunda" einen ihrer größten Hits zum Besten gibt. Auch visuell gibt es einiges zu sehen, von der üppigen Palastkulisse (eigentlich die Villa des Rappers Rick Ross in Georgia) über die prachtvollen Kostüme von Oscar-Preisträgerin Ruth E. Carter bis hin zu den aufwändig choreographierten Tanznummern. Aber wie die vorhersehbare Einbindung von Outtakes während des Abspanns zeigt, sieht "Der Prinz von Zamunda 2" so aus, als hätte es mehr Spaß gemacht, ihn zu drehen, als ihn anzusehen. Es ist ein "Play-it-safe"-Sequel. Man erhält, was man erwartet und eigentlich sogar noch weniger.

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe
: amazon Video

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