"Battle For Haditha" basiert auf einer Bluttat: Am 19. November 2005
detonierte in der irakischen Provinz Haditha ein Sprengsatz, ein
US-Soldat verlor sein Leben. Als Reaktion eröffneten die amerikanischen
Soldaten das Feuer und töteten 24 irakische Zivilisten. Der Versuch der
US-Regierung, das Massaker zu vertuschen, schlug fehl. Es ging als "Massaker von Haditha" in die Geschichte ein.
Ein
Selbstmordanschlag reißt einen Jeep in Stücke. Einer der mitfahrenden
Soldaten ist auf der Stelle tot, zwei weitere werden schwer verletzt.
Corporal Ramirez (Ex-US-Soldat Elliot Ruiz) und seine Männer vom United
States Marine Corps erwidern das Feuer der Attentäter. Die Schüsse
dringen bis zur wenige hundert Meter entfernten Wohnsiedlung durch, wo
Ahmad (Falah Ibrahim) um das Leben seiner Familie bangt. Minuten später
stürmen die Marines die Wohnsiedlung, in der sie die Terroristen
vermuten. Weder Ahmad, noch seine beiden Kinder überleben. Sie teilen
ihr Schicksal mit 21 weiteren Unschuldigen...
Es ist ein eindringlich und authentisch inszeniertes, wie auch technisch
eindrucksvoll umgesetztes Anti-Kriegs-Drama, welches dem interessierten Zuschauer die grausame
Realität des Krieges aus diversen Sichtweisen zu Gemüte führt. Die Authentizität verdankt der Film unter anderem seinem dokumentationsartigem Stil, der zwar an einigen Stellen den Pfad der Abarbeitung der Ereignisse verlässt und sich mehr auf konstruiert wirkende Stereotypen der einzelnene Bevölkerungsgruppen (vor allem der US-Marines) konzentriert, doch das macht ihn nicht minder eindringlich. Wie bei so vielen Anti-Kriegsfilmen beherrschen auch hier Fanatismus und Angst auf beiden Seiten das
Geschehen. Auf der einen Seite aus dem Sichtfeld der irakischen Verschwörer, hinter deren
Bombenanschlag sich weitaus mehr als nur ein feiges Attentat aufs
Militär verbirgt, zum Anderem aus der Perspektive der amerikanischen
Marines, die in ihrem anschließenden Blutrausch Rache an der
unschuldigen Zivilbevölkerung üben. Und an dieser stelle ergänzt "Battle For Haditha" die sonst üblichen durch einen weiteren Blickwinkel: Die Bevölkerung, welche als Leidtragende schließlich
den dritten Blickwinkel darstellen. Dabei bleibt ein großes Manko nicht verborgen, sondern stört sogar den ansonsten hervorragenden Film: Die fehlende Tiefe bei den Protagonisten. Doch die Botschaft, die Nick Broomfields schockierender Beitrag vermitteln will, ist eindeutig: Krieg kennt kein Gut
und Böse, sondern nur Leid und Tod. Und das bekommt man als Zuschauer auch ordentlich zu spüren.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Studiocanal
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