http://www.imdb.com/title/tt0265086/
Am 3. Oktober 1993 in Mogadischu tritt die amerikanische Armee zu einer
wichtigen Mission an. Um den korrupten Clan-Chef Mohamed Aidid zu
schwächen, sollen zwei seiner wichtigen Generäle entführt werden.
Eigentlich als kurzes Kommandounternehmen geplant, wird daraus eine der
größten militärischen Katastrophen der USA, bei der es 18 tote Soldaten
und über 1000 tote Somalis zu beklagen gibt. Black Hawk Down erzählt die
Geschichte der Soldaten, die, nachdem ihre Hubschrauber abgeschossen
wurden, in der Stadt versprengt sind und von Milizen und Zivilisten
zugleich angegriffen werden.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman des Journalisten Mark Bowden,
spiegelt "Black Hawk Down" die Ereignisse vom 3. Oktober 1993 in Somalia/Mogadishu
wieder. Das Militär unterstützte dieses Projekt nicht nur mit Waffen und
Fahrzeugen, sondern stellte auch einige der Statisten. Um die
Authentizität von "Black Hawk Down" zu wahren, mussten die Schauspieler
vorher sogar auf ihrem Gebiet eine Ausbildung absolvieren. Regisseur Ridley Scott ("Gladiator", "Blade Runner") scheute keine Kosten und Mühen um für Black Hawk Down eine Starbesetzung an Land zu ziehen: neben Josh Hartnett ("Pearl Harbor") als SSgt. Matt Eversmann, sind auch Ewan McGregor, Tom Sizemore und Eric Bana
in den Rollen der Soldaten zu sehen.
Es ist schwierig "Black Hawk Down" zu bewerten. Das liegt vor allem daran,
dass es schwierig ist, diesen Film irgendwie einzuordnen, denn rund zwei
Stunden sieht man fast pausenlos Soldaten rennen, kämpfen, schießen,
bluten, sterben. Abgesehen von wenigen emotionalen Momenten beschränken
sich selbst die Dialoge auf miltärisches Fachjargon, das Brüllen von
Kommandos und Informationen, Einsatzbefehlen, Lageberichten,
Anforderungen, Absagen und Flüchen. Aber vielleicht ist es gerade das, was "Black Hawk Down" so realistisch und auch so gut macht.
Ridley Scott hat hier wohlmöglich einen der authentischten
Kriegsfilme gedreht (soweit man das als Aussenstehender beurteilen
kann). Alles wirkt unglaublich realistisch. Die Orte, die Gefechte,
jede Bewegung der Akteure, jede Aktion der Hubschrauber und Humvees,
jedes Staubkorn, jede Patrone, jeder Tropfen Blut. So etwas schafft
Beklemmung. Was der Film allerdings kaum beherscht, ist die emotionale
Ebene. Über sehr wenige Charaktere erfährt man etwas - mal abgesehen von Namen und
Rang. Schade, da klasse Schauspieler wie Josh Hartnett, Ewan McGregor,
Tome Sizemore, Jason Isaacs, Eric Bana, William Fichtner, Kim Coates,
Nikolai Costar-Waldau, Orlando Bloom, Hugh Dancy oder Tom Hardy in dem
Film spielen. Und dass sind noch nicht einmal alle.
Alles in allem ein interessantes Projekt, Krieg realitätsnah
darzustellen. Auf übertriebenen, nervigen Patriotismus wird größtenteils verzichtet,
ebenso auf den ebenso nervigen erhobenen Zeigefinger. Aber braucht den
auch schon um im Angesicht von toten Kindern in den Straßen oder
Luftabwehrraketen, die in Soldaten stecken, zu erkennen, dass Krieg
keine gute Sache ist.
"Black Hawk Down" spielte weltweit über 170 Millionen Dollar
ein, gewann zwei Oscars (Bester Schnitt, Bester Ton) und war für zwei
weitere nominiert (Beste Kamera, Beste Regie). Gegen Black Hawk Down ist also kaum etwas auszusetzen. Das liegt wohl nicht
zuletzt daran, dass absolute Meister des Kinos hier am Werk waren
(neben Ridley Scott auch Jerry Bruckheimer und Hans Zimmer). Ein sehr spannender Film, den man unbedingt gesehen haben muss.
8,5/10
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