http://www.imdb.com/title/tt0145531/
Was haben ein verstorbener brasilianischer Priester und die ungläubige
Amerikanerin Frankie Paige (Patricia Arquette) gemeinsam? Eigentlich
nichts ausser der Tatsache, dass sich Vater Andrew Kiernan (Gabriel
Byrne), Priester und Wissenschaftler, für ihre Fälle interessiert.
Während die Madonna in Brasilien auf der Beerdigung blutige Tränen
weint, wird Frankie Opfer einer unbekannten Macht, die Besitz von ihr
ergreift, ihr Visionen und Verletzungen, ähnlich derer Jesus, zufügt.
Bei seinen Nachforschungen muss Kiernan erkennen, dass sich Frankie in
großer Gefahr befindet. Trotz der Warnungen und der Entschlossenheit des
Vatikans notfalls ihren Tod in Kauf zu nehmen, will er sich ihrem
Dämonen stellen und sie retten...
Ein interessanter Mystery-Horror der überraschenderweise mal nicht als
öder Abklatsch daher kommt. "Stigmata" ist kein Bibelhorror und will auch keiner
sein. Er ist auch kein Film, der irgendwelche Bibel-Propaganda
verbreitet, ganz im Gegenteil sogar. Das Ganze ist durchaus im
Mystery-Bereich anzusiedeln und es ergibt nicht immer alles einen
Sinn. Das, was den Film jedoch so unterhaltsam macht, ist die
Kirchenkritik, wenn es heißt, dass die Kirche im Endeffekt nur von
geldgeilen, herrschsüchtigen Männern ins Leben gerufen wurde und man als
wahrer Gläubiger eben nicht in die Kirche gehen muss, um zu Gott zu
finden. Gott ist überall, wo man ihn braucht, wenn man ihn braucht. Für
den aufgeklärten Menschen also eigentlich nichts neues, aber im Film
soll diese Botschaft angeblich von Jesus persönlich niedergeschrieben
worden sein und wenn diese Schriften ans Tageslicht kommen, wäre
natürlich das komplette Machtgefüge der Kirche in Gefahr. Aus diesem
Konflikt bezieht "Stigmata" seine Thriller-Momente, während der Plot um
die plötzlich erscheinenden Wundmale an der Protagonistin im
Mystery-Bereich zu Hause ist und sich erst im Laufe der Handlung
aufklärt (und dann auch durchaus Sinn ergibt).
Von CAPELIGHT PICTURES erschien der Film nun endlich auch hierzulande in HD in einem tollen Mediabook:
7/10