Montag, 20. November 2017

Red Scorpion (1988)

http://www.imdb.com/title/tt0098180/

Im afrikanischen Mombaka ist der Teufel los, denn Ango Sundata (Ruben Nthodi), der Anführer der Aufständischen, treibt die russischen und kubanischen Besatzer langsam aber sicher zur Verzweiflung. Mit geschickten Aktionen setzt er dem Feind so stark zu, dass dieser die Geduld verliert und Sundata aus dem Weg räumen lassen will. Der Top-Agent Nikolai Garunjevich Rachienko (Dolph Lundgren) soll die ehrenvolle Aufgabe übernehmen, Sundata zu töten. Als vermeintlicher Unterstützer der Aufständischen erschleicht sich Nikolai das Vertrauen der Rebellen, indem er den inhaftierten Kallunda Kintash (Al White) aus der Gefangenschaft befreit. Jetzt scheint der Weg geebnet zu sein, um den Auftrag erfolgreich durchführen zu können, aber die Umstände spielen Nikolai übel mit. Plötzlich wird er von den eigenen Leuten mit dem Tod bedroht und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen...

Ohne jeglichen Zweifel ist "Red Scorpion" wohl einer der besen Filme mit Dolph Lundgren. Er selber boykottierte später den Film und die Anti-Apartheid-Organisation "Artists and Athletes Against Apartheid " verurteilte die Produktion, weil sie darin einen Verstoß gegen das anti-südafrikanische Embargo sah. Craig Williamson, ehemaliger Major der südafrikanischen Polizei, half bei den Dreharbeiten. Der US-amerikanische Produzent Jack Abramoff war gleichzeitig Leiter der anti-kommunistischen Lobbyorganisation International Freedom Foundation (IFF), die 1986 in Washington, D.C. gegründet worden war und laut Williamson "ein Instrument der politischen Kriegsführung gegen die Feinde der Apartheid" sein sollte. Williamson war für die IFF in Südafrika verantwortlich. Darüber hinaus gab es aber noch weitere Schlagzeilen. Das ursprünglich angedachte Swasiland erteilte keine Drehgenehmigung, sodass man nach Namibia ausweichen musste. Zu dieser Zeit war Namibia als Südwestafrika vom südafrikanischen Apartheidregime fremdverwaltet und Haupgeldgeber Warner Bros. zog sich daher aus der Produktion zurück.

Der Film selber ist ein Ableger von "Rambo", ähnlich wie auch "Phantom Kommando", "Missing In Action" und letztlich Vorbild für "The Expendables". Joseph Zito, der Regisseur von "Red Scorpion", zog sich nach diesem Film vom Mainstream-Kino zurück und die Produzenten des Films kritisierten Zito weil er den Film zu blutig gemacht hat. Was jedoch die Produzenten kritisierten war für die Fans ein Fest. Der Schwede als Russe - das passt irgendwie. Lundgrens Darstellung ist maschinenartig und steif - wie man es von einer muskelbepackten One-Man-Army aber auch erwarten würde. Die andern Darsteller sind zwar vernachlässigbar, spielen ihre Rollen aber gut. Vor allem M. Emmet Walsh ist zu erwähnen, der den nötigen Humor in den Film bringt. Etwas albern bis kitschig mutet es an, wenn der durch einen Skorpionstich vor sich hin darbende Rachenko von einem freundlichen Buschmann gerettet und auf den Pfad des Gerechten geführt wird. Aber die Läuterung muss nun mal irgendwie begründet werden. Wenn Rachenko nach seiner Genesung als Ein-Mann-Armee gegen die Besatzungs-Übermacht antritt, wächst kein Gras mehr. Das ist ebenso brachiale wie explosive 80er-Action, nach der sich Actionfans heute oft zurücksehnen.

7/10

Von NAMELESS Media kommt der Film erstmalig ungeschnitten/unrated in vollständiger deutscher Synchronisation und restauriert in HD im auf 400 Stück limitierten Mediabook:

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