http://www.imdb.com/title/tt1764234/
Kleinganove Frankie (Scoot McNairy) und sein Kumpel, der heroinabhängige
Russell (Ben Mendelsohn), haben keinen Cent mehr in der Tasche. Daher
müssen sie schnell Geld auftreiben. Geschäftsmann Johnny Amato (Vincent
Curatola) hat für die beiden auch schon einen Tipp parat: In New Orleans
soll nämlich ein illegales High-Stakes-Pokerturnier stattfinden. Das
lassen sich die beiden nicht zweimal sagen, schließlich könnten sie bei
ihrem Raub den gesamten Preispool von 30.000 Dollar einsacken. Und siehe
da, der Coup klappt. Veranstalter und Mafioso Markie Trattman (Ray
Liotta), der früher selbst einen Raubüberfall erfolgreich durchzog,
lässt diese Schmach nicht lange auf sich sitzen und engagiert über einen
Mittelsmann (Richard Jenkins) umgehend den berüchtigten Auftragskiller
Jackie Cogan (Brad Pitt) und dessen nicht weniger abgebrühten New Yorker
Kollegen Mickey (James Gandolfini). Frankie und Russell müssen sich
warm anziehen, denn die beiden Auftragskiller haben ihre ganz eigenen
Methoden.
Viele würden gerne das können und
machen was Quentin Tarantino kann – sprich, knallharte Gangsterstories
bringen, diese durchsetzen mit Gewalt, Humor und interessanten Figuren.
Oftmals floppen diese Filme weil man irgendwie Teile hinkriegt, aber nie
das große Ganze. So auch in diesem Falle, wobei man wohl sagen muss, dass
der Film auf einem Buch von 1974 fußt und sich wohl an die Vorgabe hält
was insbesondere bedeutet: ein gegen Null gehendes Erzähltempo. Wer auf
Action hofft hat sich den komplett falschen Film ausgesucht, wenngleich
es eine harte Schlägerei und einige extreme Ballerszenen gibt.
Wer hingegen auf
Dialoge steht, liegt schon etwas richtiger: hier werden episch lange
Gespräche geführt, teilweise mit doch sehr gut gemachten, bissigen
Dialogen und Momenten. Die Schwierigkeiten gehen aber letztlich wohl
doch auf insbesondere zwei Dinge zurück: zum einen ist das gesamte
Erzähltempo vollkommen gebremst und langsam so dass wohl nur Film Noir
Freunde sich da reinfinden können, zum anderen wachsen einem die Figuren
zu keinem Zeitpunkt wirklich ans Herz und man fiebert nicht mit. Brad
Pitt kann zwar gar nicht schlecht sein, aber der zynische Anti-Held den
er gibt, ist nicht gerade die Art von filmischem Typ mit dem man ein paar
Filmstunden verbringen mag. Als nettes und vergnügliches Filmchen
taugt dieser hier zu keiner Sekunde, als
bemerkenswerte und harte Thrillerkost für etwas gehobenen Anspruch umso
mehr.
"Killing Them Softly" ist daher ein guter Thriller, der durch die politische
Ebene noch eine gute Portion Anspruch erhält. Das Drehbuch wurde
ordentlich geschrieben, die Darsteller spielen hervorragend und die
Figurenzeichnung ist soweit solide. Dazu gibt es eine sehr gute
Inszenierung und eine schön düstere, pessimistische Atmosphäre. Nur
sollte man sich eben auf viele Dialoge und wenig Highlights einstellen,
denn ansonsten könnte man enttäuscht sein. Absolut kein
Meisterwerk, aber ein interessanter und sehr sehenswerter Beitrag.
7/10
Wer hingegen auf Dialoge steht, liegt schon etwas richtiger: hier werden episch lange Gespräche geführt, teilweise mit doch sehr gut gemachten, bissigen Dialogen und Momenten. Die Schwierigkeiten gehen aber letztlich wohl doch auf insbesondere zwei Dinge zurück: zum einen ist das gesamte Erzähltempo vollkommen gebremst und langsam so dass wohl nur Film Noir Freunde sich da reinfinden können, zum anderen wachsen einem die Figuren zu keinem Zeitpunkt wirklich ans Herz und man fiebert nicht mit. Brad Pitt kann zwar gar nicht schlecht sein, aber der zynische Anti-Held den er gibt, ist nicht gerade die Art von filmischem Typ mit dem man ein paar Filmstunden verbringen mag. Als nettes und vergnügliches Filmchen taugt dieser hier zu keiner Sekunde, als bemerkenswerte und harte Thrillerkost für etwas gehobenen Anspruch umso mehr.
"Killing Them Softly" ist daher ein guter Thriller, der durch die politische Ebene noch eine gute Portion Anspruch erhält. Das Drehbuch wurde ordentlich geschrieben, die Darsteller spielen hervorragend und die Figurenzeichnung ist soweit solide. Dazu gibt es eine sehr gute Inszenierung und eine schön düstere, pessimistische Atmosphäre. Nur sollte man sich eben auf viele Dialoge und wenig Highlights einstellen, denn ansonsten könnte man enttäuscht sein. Absolut kein Meisterwerk, aber ein interessanter und sehr sehenswerter Beitrag.