Dienstag, 3. Dezember 2013

Alien - Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Kinofassung) (1979)

http://www.imdb.com/title/tt0078748/

Mysteriöse Signale veranlassen die Besatzung des Raumfrachters Nostromo zur Landung auf einem unbewohnten Planeten. Dort treffen sie auf eine fremde Lebensform, die sich im menschlichen Körper vermehrt. Der Horror beginnt - ein Horror, der das Leben von sechs Crew-Mitgliedern beendet und das Leben der siebten für immer verändert. Sigourney Weaver ist Leutnant Ellen Ripley in einem der spannensten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.

Knapp 35 Jahre hat dieser Film nun auf dem Buckel und hat bis heute keinen Millimeter von seinem Schrecken eingebüßt. Als ich "Alien" das erste Mal als junger Jugendlicher im Fernsehen sah war ich gleichsam fasziniert wie gebannt, als ich auf die Mattscheibe starrte. Die bedrückende Enge, das gelbe Rundum-Warnlicht, die grellen weißen Lichtbitze, die klaustrophobischen Gänge, dazu alles dunkel, immer nur dunkel - und irgendwo in diesem Albtraum lauert ein Wesen, dass nur darauf aus ist zu töten...

Wie geschrieben, ich hatte schon damals Angst, als ich so allein vorm Fernseher saß. Heute habe ich keine Angst in dem Sinne mehr, aber die Enge des Schiffs, obglich seiner eigentlichen Größe, lässt immer wieder ein unangenehmes Gefühl zurück. Dabei ist das Design des Schiffs schon fast allein das, was den ganzen Film ausmacht. Es ist technisch aber gleichzeitig roh und kalt. Überladen mit Instrumenten und Geräten, sodass selbst in den großen Räumen wenig Platz bleibt. Niedrige Decken, ... ich glaube ich wiederhole mich.

Regisseur Ridley Scott's liebe zum handwerklichen Detail findet man in jeder Szene und die glückliche Fügung einen Herrn an der Seite zu haben, konnten Scott's Visionen visuell perfekt abrunden: das Design des Aliens von H.R.Giger ist nämlich eine Wucht. Obwohl man es im Film in voller Größe nur wenige Sekunden lang sehen kann reicht dieses Sehen aus, um einen vollkommen in Schrecken zu versetzen. Es ist eben das Unbekannte, was einen fasziniert und gleichzeitig verstört. Hier reicht es aus, wenn man nur kurz sein geöffnetes Maul mit dem schnappenden Greifer oder eine Klaue oder ganz kurz seinen spitzen Schwanz sehen kann. Man weiß einfach, dass es hinter jeder Ecke lauern kann und diese Spannung, die ab einem gewissen Punkt kontinuierlich zugegen ist, hält den Film bis zum Ende hin auf einem hohen Niveau. Das ist nahezu perfekt - wie viele Filme können das schon von sich behaupten? Die Schockmomente sind mit unglaublicher Präzision und perfektem Gefühl fürs Timing in Szene gesetzt worden, kein einziger Effekt ist deplatziert oder verfehlt seine angepeilte Wirkung. Zeitlos. Keine actionlastige Materialschlacht, sondern ein ruhiger Sci-Fi-Schocker.

Aber auch die Schauspieler sind von vorn bis hinten großartig, angefangen von der Protagonistin Ripley (Sigourney Weaver), die sich bis zur Mitte des Films eher im Hintergrund hält und so erst gar nicht als Hauptfigur heraussticht. Ein mutiger Schritt, denn zu der Zeit war es tatsächlich noch so, dass Hauptrollen in solchen Filmen oder Genres nur von Männern besetzt waren. Ian Holm als Schiffsarzt und Wissenschaftler Ash spielt ebenfalls eine großartige zwiespältige Rolle und Tom Skerritt als Captain Dallas ist sympathisch und absolut glaubhaft. Was auch für den Rest des gerade mal 8-köpfigen Cast gilt. Yaphet Kotto (Parker), den man vermutlich noch als Schwarzeneggers Freund William Laughlin aus "Running Man" kennt ist ein absolut cooler und herrlich schlitzohriger Charakter, den man nie richtig zuordnen kann, aber irgendwie mag.

Dazu der ruhige, nie aufdringliche Score von Jerry Goldsmith, der die ganze Zeit unauffällig im Hintergrund mitschwingt und sich perfekt an die Situationen anpasst. Und gleichzeitig für eine elektrisierende Atmosphäre sorgt, genial. Ich liebe diesen Film! Er ist und bleibt ein Meisterwerk.

9/10

Als exklusive und auf jeweils nur 1000 Stück limitierte Ausgabe erschien 2014 bei Zavvi in Großbritannien der Film in beiden Fassungen (Kinofassung und Director's Cut) im geprägten Steelbook mit einem unglaublich schönen, weil schlichtem Artwork.

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