Nach seinen großen Verdiensten ist Detective Dee (Mark Chao) eine ganz besondere Ehre zuteil geworden: Er erhält das legendäre Drachenschwert und darf darüber hinaus eine eigene Behörde leiten. Doch das stößt nicht bei allen auf Begeisterung. Und dann gehen noch seltsame Dinge in den Palästen der Tang Dynastie vor sich: Statuen erwachen zum Leben, Füchse können plötzlich sprechen und dann tauchen auch noch mystische Krieger auf. Aus Angst, der Ermittler könnte ihren eigenen Ambitionen im Weg stehen, setzt die Kaiserin (Carina Lau) diverse Männer auf ihn an, die entweder sein Leben nehmen oder zumindest das Schwert stehlen sollen. Das will jedoch alles nicht so funktionieren wie gedacht, da Dee seinen Attentätern immer einen Schritt voraus ist. Aber dann mischt plötzlich noch eine dritte Gruppe mit, die es ebenfalls auf das Schwert abgesehen hat...
Als der Kultregisseur Tsui Hark 2010 seinen ersten Film rund um Detective Dee vorstellte, schuf er damit etwas, das tatsächlich aus der Masse der chinesischen Neuerscheinungen hervorstach. Auf der einen Seite setzte der Martial-Arts-Experte durchaus seine bisherige Richtung fort, wenn er vor historischer Kulisse mächtige Waffen durch die Luft wirbeln ließ. Er kombinierte dies jedoch mit einer klassischen Detektivgeschichte, kombinierte so auf eine sehr reizvolle Weise Krimi und Wuxia, wie diese historischen, oft fantasievollen Martial-Arts-Werke genannt werden. Das war damals zwar recht erfolgreich, heimste auch gute Kritiken an. Nur war "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen" offensichtlich nicht darauf angelegt, dass Fortsetzungen folgen konnten. Also beschloss Tsui Hark bei seinem zweiten Teil der Reihe "Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers" einfach eine Vorgeschichte zu erzählen, aus den Anfangstagen des Ermittlers, bevor er so berühmt wurde. Wieder einige Jahre später kommt nun mit "Detective Dee und die Legende der vier himmlischen Könige" der dritte Streich, der an den zweiten anschließt und somit ebenfalls ein Prequel zum ersten Teil ist, also zwischen beiden Filmen spielt.
An deren Stelle treten nun vermehrt Schauwerte. Oder das, was man in China für Schauwerte hält. Denn wie bei so vielen blockbusterorientierten Filmen aus dem Reich der Mitte zeigt sich auch hier, dass die Spezialeffekte einfach nicht mit denen aus dem Westen mithalten können, zumindest im Moment. Ob es nun künstliche Flammen sind oder riesige Viecher, welche durch die Stadt stapfen, da sind unsere Augen einfach deutlich Besseres gewohnt. Beeindruckend ist das, was hier geschieht, dadurch nicht, oft sogar eher unfreiwillig komisch.
Die Kulissen sind dafür wieder sehr schön geworden, dort stört das Übertriebene und der künstliche Look auch nicht sonderlich. So oder so sind wir ja in einer Fantasy-Ausgabe des alten Chinas unterwegs, in der sich schon mal diverse Gottheiten manifestieren dürfen. Und vergleichbare Filme gibt es ja ohnehin kaum mehr, der fernöstliche Filmgigant konzentriert sich dann doch lieber heutzutage auf patriotische, sehr aktuelle Werke oder gerne mal Liebeskomödien. Fans von Dees oder besser von opulenten Actionmärchen sollten sich den dritten Teil daher nicht entgehen lassen. Der ist zwar zu lang, selbst für die etwas verschnörkelten Verschwörungselemente, stillt aber zumindest etwas die Sehnsucht nach dem chinesischen Kino von früher.
6,5/10
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