https://www.imdb.com/title/tt8359848/
Eine Tanzgruppe aus 21 jungen Tänzern quartiert sich in einem
abgelegenen Übungszentrum ein, um sich auf eine anstehende Tournee
vorzubereiten. Am Abend bevor es endlich losgeht, feiern die jungen
Tänzer und Tänzerinnen eine rauschende Party, sie wollen sich besser
kennenlernen und bei Sangria und elektronischer Musik zusammen feiern.
Doch dann macht Selva (Sofia Boutella) eine unglaubliche Entdeckung: Ein
Unbekannter hat sie unbemerkt unter Drogen gesetzt – als sich die
Wirkung zu entfalten beginnt, mutiert die Nacht zum wahren Höllentrip:
Panik macht sich unter den jungen Künstlern breit, unterschwellige
Abneigung eskaliert in plötzlichen Gewaltausbrüchen und aus harmloser
Zuneigung wird gefährliche Begierde. Bis zum Morgengrauen dauert der
Trip an, als endlich die Polizei eintrifft und sich das ganze Ausmaß der
Eskalation offenbart...
Gaspar Noé's Climax ist ein seltsamer, ent- und verrückter Film, der
eine höchst beunruhigende Wirkung auf den Zuschauer ausübt.
Eine Tanzgruppe feiert ausgelassen nach ihren Choreographieproben in
einem riesigen weitläufigen Gebäude. Jemand hat den Sangria mit Drogen
versetzt. Nachdem alle davon getrunken haben, beginnt die Stimmung nach
und nach zu kippen und verändert jeden auf sehr negative Weise.
Der Wechsel von harmlosen, albernen, teils pubertären und ordinären
Gesprächen der TänzerInnen, die auch am Anfang des Streifens vorgestellt
werden, hin zu Vorwürfen, Streitigkeiten und Gewalt nach dem
unfreiwilligen Drogenkonsum sind noch das harmloseste an "Climax".
Je länger der Film andauert, desto schlimmer sind die Auswirkungen
zu spüren. Die Menschen werden praktisch auf ihre wildesten,
primitivsten und niedersten Instinkte zurückgeworfen und benehmen sich
dementsprechend.
Die typischen schwindelerregenden Kamerafahrten von Noé-Filmen
kommen hier besonders eindringlich zur Geltung. Der düstere, hämmernde,
aber auch großartige Soundtrack und die sich verändernden Farben und
Geräusche mit fast psychedelischer Note vervollkommnen noch die
klaustrophobischen und schrecklichen Eindrücke.
"Climax" ist wahrlich ein psychedelischer, beängstigender und beengender
Horrortrip. Das beste hier ist ganz klar die Kameraarbeit, die den
Zuschauer an manchen Stellen ganz schwindlig macht und im Lauf des Films
selbst immer wilder & verrückter wird. Dazu kommen die
halluzinogenen Farben und das Setting, das wie eine Art Kammerspiel
anmutet. Alles steht am Ende Kopf, und das tut auch die Kamera, die ebenfalls auf dem Kopf stehend das furchtbare Geschehen einfängt. Ein faszinierender Horrortrip mit teils schwer erträglichen,
widerwärtigen Bildern, die man so schnell nicht aus dem Gehirn
hinausbekommt, obwohl man sich das sehr wünscht! Die Tanzszenen jedoch
sind fantastisch.
7/10
Der Film erschien in Deutschland von Alamonde Film ungeschnitten im limitierten Mediabook.
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