Mittwoch, 11. März 2020
Гоголь. Вий - Gogol. Viy - Gogol: Der Dämonenjäger - Chroniken der Finsternis, Teil 2: Der Dämonenjäger (2018)
https://www.imdb.com/title/tt7910444/
In den Aufzeichnungen, die der Ermittler Yakow Guro nach seinem Tod hinterlassen hat, findet Gogol mögliche Erklärungen für seine Visionen, in denen er immer wieder neue Hinweise findet, die ihn der Ergreifung des schwarzen Reiters näher bringen. Als in Dikanka einige Hauswände mit dem blutigen Symbol des Reiters beschmiert werden, befürchtet die Polizei eine weitere Mordserie und bringt die Frauen des Dorfes in Sicherheit. Doch der schwarze Reiter ist nicht die einzige Gefahr, vor der sich die Einwohner fürchten müssen. Im Dorf lebt auch die Hexe Uljana, eine Dienerin des Reiters, deren Plan es ist, einen mächtigen Dämonen heraufzubeschwören. Nur mit Unterstützung des Dämonenjägers Khoma Bruth kann es Gogol gelingen, die Erweckung zu verhindern. Während sie gemeinsam gegen die Hexe in den Kampf ziehen, bereitet sich der schwarze Reiter darauf vor, erneut erbarmungslos zuzuschlagen. Denn längst kennt er das Versteck seiner nächsten Opfer...
Der zweite Teil der "Chroniken der Finsternis" heißt "Der Dämonenjäger" und schließt nahtlos an den Vorgängerfilm "Der schwarze Reiter" an. Dementsprechend weilt Nikolai Gogol noch immer in dem kleinen Kaff Dikanka und versucht, das mysteriöse Verschwinden mehrerer junger Damen aufzuklären. Dabei entwickelt er eine erste wegweisende Theorie: Der schwarze Reiter tötet nur an Feiertagen. Doch so richtig kann Nikolai diesem Ansatz nicht folgen. Denn als ein finsterer Geselle in dem Dorf auftaucht, machen schnell Gerüchte die Runde, er sei ein Dämon. Ein Dämon auf der Suche nach der Blutblume und Seelen, die er mit sich nehmen könne. Gleichzeitig schlittert Nikolai mehr und mehr in eine Dreiecksbeziehung mit einer sexy Wassernymphe und der längst vergebenen, höchst aparten Lisa. Und als wäre all das noch nicht genug der Aufregung, markiert der schwarze Reiter eine Vielzahl an Frauen als seine nächsten Opfer und taucht eine fiese Hexe in Dikanka auf.
Die "Chroniken der Finsternis" behalten auch in Teil zwei die episodische Grundstruktur in ihrer Erzählung bei. Allerdings funktioniert selbige hier bedeutend besser als im Vorgängerfilm und schmeißt einen nicht irgendwann aus der Welt des Filmes heraus. Alles wirkt glaubwürdiger mit der grundlegenden Story um den schwarzen Reiter verwoben. Immer wieder wird der Hauptstorystrang um Details angereichert und wirkt so allgegenwärtiger. Obschon man den Reiter dieses Mal nur in den letzten Minuten zu sehen bekommt. Auch der Charakter des Nikolai Gogol wird immer weiter ausgebaut. Andeutungen aus dem ersten Film werden aufgenommen und konsequent weiterentwickelt. Die in bevorstehende Auflösung der Rätsel um Gogol selbst scheint beinahe spannender als jene um die Identität des Reiters. Und auch der Showdown gelingt "Der Dämonenjäger" um ein Vielfaches besser als "Der schwarze Reiter". Diesmal wird richtig groß aufgefahren. Die Effektmaschine rotiert und der Bodycount ebenfalls.
Während der zweite Teil der "Chroniken der Finsternis" erzähltechnisch also deutlich zulegt, bleibt die technische Darbietung der Story auf dem hohen Niveau des Vorgängers. Regisseur Egor Baranov nimmt seine eigenen Vorgaben aus "Der schwarze Reiter" auf und füllt die Gothic-Welt seiner Filmreihe weiter mit Leben. Dabei gibt er sich in "Der Dämonenjäger" deutlich effektverliebter. Von mit grotesken Details aufwartender Unterwasserfotografie bis zum stroboskopartigen Bilderfeuerwerk wird hier einiges geboten. Wobei diesmal nicht nur bei den Visionen Gogols aufgedreht wird. Darstellerisch überzeugt erneut vor allem Alexander Petrov in der Rolle des Nikolai Gogol. Doch auch die Darsteller um Petrov hauchen ihren Figuren überzeugend Leben ein. Und fürs Auge wird mit den leckeren Damen Taisiya Vilkova (Lisa) und Julia Franz (Wassernymphe Oksana) auch einiges geboten. Beide waren zwar schon im Vorgänger dabei, wurden da aber zu sehr an den Rand der Erzählung gedrückt.
Damit funktioniert "Chroniken der Finsternis: Der Dämonenjäger” deutlich besser als der Vorgänger. Was hier am meisten gefällt, ist, dass Regisseur Egor Baranov niemals in Hektik verfällt.
Obgleich alle wesentlichen Figuren eingeführt sind, behält er ein ruhiges Erzähltempo bei. Überdreht nicht. Widersteht der Versuchung, alles nur schneller und größer zu machen. So können die schönen Bilderwelten atmen und auch die Darsteller bekommen ausgiebig Gelegenheit, ihre Charaktere zu vertiefen. Zudem wirkt Teil zwei der "Chroniken der Finsternis" durchweg besser konstruiert und schlüssiger in seinem Aufbau. Erst im Showdown haut "Der Dämonenjäger" richtig einen raus. Als wolle er sich für den schwachen Abgang im Vorgänger entschuldigen, präsentiert der Film im Grunde zwei Showdowns. Wobei vor allem jener um Gogol und einen Exorzisten hervorragend funktioniert. Am Ende stehen überzeugende Cliffhanger und ist man, im Gegensatz zu "Der schwarze Reiter", wirklich gespannt, wie die Geschichte wohl ausgehen wird.
7,5/10
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