https://www.imdb.com/title/tt0098503/
Nach seinen Erlebnissen im ersten Teil war es ein wenig ruhig um den
grünen Rächer - doch das Böse schläft bekanntlich nicht. Dem skrupellosen Chef von "Apocalypse Inc." steht nämlich nur noch Melvin, der
Beschützer der Stadt Tromaville, im Weg, um den Ort in seine Gewalt zu
bringen. Sein Plan geht fürs Erste sogar auf, indem er den mutierten
Held mit einer List nach Japan lockt. So lässt unser Held seine geliebte blinde
Blondine zurück und begibt sich per Surfbrett auf den Weg nach Japan, um seinen Papa zu suchen. Einmal in Tokio angekommen, zeigt er
den bösen Japanern, wo die Sushi hängt. Toxi räumt auf im Land der Sonne,
natürlich alles im Namen von Liebe und Frieden. Als nun Tromaville
dank der Übernahme von "Apocalypse Inc." erneut in große Gefahr gerät, lässt aber Toxies Vergeltungsschlag nicht lange auf sich warten...
"Atomic Hero" war ein gutes und überzeugendes Werk aus dem Hause Troma
und dazu noch sicherlich eines der bekanntesten Werke. Zu einem zweiten
Teil (und zu dem dritten) sollte es eigentlich gar nicht kommen, doch
man stellte fest, dass man noch viel mehr Material hatte, als gedacht
und so konnte man daraus noch zwei Fortsetzungen erschaffen. "Atomic
Hero 2" zu bewerten, fällt dabei nicht so ganz leicht. Einerseits
hat der Film was, auf der anderen Seite ist er aber auch arg langatmig.
Tatsächlich verschiesst der Streifen sein Pulver in der ersten halben
Stunde. Das Regie-Duo Lloyd Kaufman und Michael Herz lassen nach einer
kurzen Einleitung, unterlegt mit dem Voice-Over von Melvin/Toxie die
Sau, bzw. Körperteile raus. Die bösen Jungs und Mädels von "Apocalypse
Inc." dringen in das nun friedliche Städtchen Tromaville ein und jagen
prompt das Blindenheim von Toxies Freundin in die Luft. Dieser lässt
seinen Ärger freien Lauf. In einer langen Prügelszene werden viele
Bad-Guys, unter anderem bestehend aus Bauarbeiter, menschlicher
Vierbeiner, Indianer, Klu-Klux-Klan Mitglied und kleinwüchsiger
Bodybuilder kreativ um die Ecke gebracht. Damit wird das Gewaltlevel des
Vorgängers getoppt. Doch nach diesem frühen Highlight stürzt der Held in eine "Monster-size
depression", da er die Menschen im Blindenheim nicht retten konnte. Von
seiner Therapeutin erfährt er, dass sich sein Vater "Big Mac"
(Spitzname: "…with cheese") im Land des Lächelns befindet. Kurzerhand
steigt er auf sein Windsurfboard und fährt nach Tokio. Dort muss er sich
erst mal an die fremde Kultur gewöhnen und sich wieder mit üblen
Gangstern herumschlagen. Unterdessen nutzt "Apocalpyse Inc." seine
Abwesenheit um Tromaville in Angst und Schrecken zu stürzen.
Die Idee, den Schauplatz zu wechseln ist nicht schlecht. Tatsächlich
macht die Ankunft in Japan, inklusive "Jaws" und "Godzilla"-Referenzen
echt Spass. Doch der Film
ist mit seinen 102 Minuten eh zu lang und eine Straffung hätte nicht
geschadet. Besonders die Verfolgungsjagd am Ende ist behäbig und endet
dann plötzlich abrupt. Die Suche nach dem Vater hört sich dramatischer an als sie es in
Wahrheit ist. Sie dient als Vorwand für weitere Splatter-Einlagen und
schrägen, platten Humor. Business as usual. Das Beste am Film sind die erneut herrvorragend handgemachten
Effekte, die Schlacht am Anfang, das Setting sowie einige nette Sprüche.
Klar gibt es einige Witze über die Eigenheiten Japan’s und Vergleiche
mit der USA. Diese sind aber, untypisch für Troma, nicht allzu derbe.
Man merkt den Respekt der Filmemacher für das Land an.
Eines bleibt aber gleich: Das schrille Overacting. Die asiatischen
Kollegen beherrschen das mindestens genauso gut wie die Amis. Dazu
werden sie noch gezwungen, bemüht schlecht und langsam Englisch zu
sprechen. Michael Jai White gibt hier sein Filmdebüt als Karatekämpfer und taucht auch im
dritten Teil auf. Die Hauptdarsteller des Vorgängers wurden allesamt
durch neue ersetzt. Toxies Freundin heisst nun Claire statt Sara und
wird von der Sängerin Phoebe Legere gespielt.
"Atomic Hero 2" ist damit keine Fortsetzung, die man unbedingt gesehen haben
muss. Wer den ersten Teil gut fand, kann sich diesen Teil auch ohne
Probleme angucken, doch man sollte sich bewusst sein, dass man nichts
Besonderes bekommt. Also kein schlechter Film und Dank ein paar guten
Splatterszenen und einem insgesamt doch zufriedenstellenden
Unterhaltungswert auch noch leicht über dem Durchschnitt. Dennoch nicht
uneingeschränkt zu empfehlen.
Trash-Wertung: 7/10
Real-Wertung: 5,5/10
Von Eightyfour Entertainment kommt der Film auch im auf 333 Stück limitierten Mediabook.
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