https://www.imdb.com/title/tt0260866/
Das Familienglück des New Yorker Psychiaters Dr. Nathan Conrad (Michael
Douglas) und seiner Frau Aggie (Famke Janssen) wird jäh überschattet,
als Gangster unter Führung von Patrick (Sean Bean) ihre Tochter Jessie
(Skye McCole Bartusiak) entführen. Die Verbrecher haben es auf die Beute
eines lange zurückliegenden Raubzuges abgesehen. Doch nur eine nervlich
labile Patientin von Dr. Conrad weiß um den Verbleib der Beute:
Elisabeth (Brittany Murphy), die kein Wort spricht. Sie ist der
Schlüssel zum Leben von Conrads Tochter. Von den Kidnappern mit
hochmodernem Equipment überwacht, muss Dr. Conrad auf eigene Faust
versuchen, das Leben seiner Tochter zu retten. Versagt der Psychiater,
wird sie getötet. Er hat nur sieben Stunden Zeit...
Der Film verdankt seinen Erfolg wohl insbesondere dem guten Timing: er
startete im Kino nur wenige Wochen nach dem 11. September 2001 und da
war das Publikum in Stimmung einen Mann zu sehen der auf eigene Faust
und mit hammerharten Methoden seine in Gefahr geratene Familie rettet.
Abgesehen davon ist der Film letztlich gehobene Massenware mit guten
Komponenten. Ob die stark gezeichneten Charaktere, die stetige Spannungssteigerung
oder das ungeheuer atmosphärische Finale, der Film hat wohl alles, was
ein gelungener Thriller haben sollte.
Michael Douglas agiert als sympathischer Held, Sean Bean kopiert seine Bond-Fieslingsrolle aus "Goldeneye", während Brittany Murphy
als psychopathisches Wrack eine eindrucksvolle Visitenkarte vorlegt die
sie für ernsthaftere Rollen qualifiziert. Zwar spielt auch Douglas gewohnt überzeugend, doch kommt er nicht an die
Paraderolle einer Brittany Murphy heran, der die psychisch Kranke oder
wirre Persönlichkeit wie auf den Leib geschneidert ist.
Die Story enthält zwar an
einigen Stellen Logikfehler, Hänger und Unglaubwürdigkeiten (Brittany
Murphy wurde im Film 10 Jahre lang von über 20 Psychiatern untersucht
und Douglas ist nach einem Blick in ihre Akte weiter als sie) aber
letztlich geht’s hier darum rasante Spannung zu erzeugen was auch voll
gelingt. Nicht mehr oder weniger. "Sag' kein Wort" ist ein vom Anfang bis zum Ende durchweg spannender und durchdachter
Thriller, der von der schnellen Erzählweise lebt, bis in die Nebenrollen
ganz stark gespielt ist, aber
letztlich doch nur ein Psychothriller von der Stange.
6,5/10
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