https://www.imdb.com/title/tt0096945/
Der Vietnamkrieg hat Nick Parker (Rutger Hauer) gezeichnet. Als Blinder
kehrte der Soldat zurück, aber nicht, bevor er die Kunst des
Schwertkampfes gelernt hat. Beim Besuch seines alten Kameraden Frank
Devereaux (Terry O’Quinn) erlebt Nick eine böse Überraschung. Drei
finstere Gesellen versuchen, Franks Sohn Billy (Brandon Call) in ihre
Gewalt zu bringen. Frank selbst ist nicht anwesend. Der Kampf endet mit
dem Tod von Billys Mutter Lynn (Meg Foster) und der Flucht von Nick, der
den Jungen unter seine Fittiche nimmt. Der erfahrene Vietnamveteran
macht sich auf die Suche nach den Hintergründen der Gewalttat. Dabei
kommt er dem Kasinobesitzer MacCready (Noble Willingham) auf die Spur,
der Frank unter Druck setzen will, um eigene Ziele zu erreichen. Drogen,
Geldschulden und zwielichtige Typen bilden einen gefährlichen Cocktail,
mit dem Nick umgehen muss.
Er kam, sah nichts, und siegte.
Das trifft es ganz gut. Ein straff inszenierter Rachethriller voller Action und Blut. Würde man meinen. Nun entpuppt sich der Film "Blind Fury" des australischen Regisseurs Philip
Noyce aber als
ein Vertreter einer recht merkwürdigen Phase Ende der 80er Jahre, der
das klassische Actionkino noch nicht ganz hinter sich lassen konnte, die
90er jedoch bereits mit offenen Armen empfing. Rutger Hauer wandelt
hier auf den Spuren des blinden Samurais Zatoichi, doch letztlich kämpft
"Blind Fury" vor allem mit seiner Zerrissenheit zwischen Action und auf
witzig angelegter Unterhaltung für die ganze Familie, bar jeglicher FSK-Freigabe. Zuweilen driftet
das alles gar in den Slapstick ab und gibt sich nicht selten albern, ist
aber vielleicht auch gerade wegen dieser gnadenlosen Überzeichnung so
unverschämt unterhaltsam in all seinem Schwachsinn und seiner
Sinnlosigkeit. Auf der handwerklich Ebene hingegen ist "Blind Fury "
wirklich gelungen und sieht manchmal sogar richtig gut aus. Und zu
langweilen vermag er bei all dem Irrsinn auch nicht, zumal die Laufzeit
von etwas mehr als 80 Minuten das alles herrlich komprimiert. "Blind Fury"
unterläuft etwaige Erwartungshaltungen gewaltig, war doch sehr anders als
gedacht, und kann gerade dadurch Punkte sammeln. Es ist ein schöner bunter Quatsch für zwischendurch. Und die Mimik von Rutger Hauer
ist ein Genuss.
7/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 444 Stück limitierten Mediabook:
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