Dienstag, 19. November 2019

The Furies (Unrated) (2019)

https://www.imdb.com/title/tt8228172/

Jeder braucht ein Hobby. Und in "The Furies" ist eben die blutige Jagd auf Frauen im Stile von "Das grausamste Spiel" der Zeitvertreib einer Gruppe maskierter Serienkiller. Kayla (Airlie Dodds) und Maddie (Ebony Vagulans) sind dabei nur zwei einer Handvoll Damen, die entführt und zu diesem menschenverachtenden Überlebenskampf mitten im Nirgendwo gezwungen werden. Bald schon müssen die Gejagten lernen, sich zu wehren und es gibt Opfer auf beiden Seiten. Es bleibt abzuwarten, welche Gruppe am Ende lebend und mit allen Gliedmaßen aus dem Spiel herauskommt. Wenn denn überhaupt jemand lebend herauskommt. Und wer sagt überhaupt, dass sich die Frauen gegenseitig vertrauen können? 

Regisseur Tony D'Aquino liefert mit "The Furies" sein Spielfilmdebüt. Und "The Furies"ist schon ein mieses kleines Stück Film. Beginnt er doch wie ein handelsüblicher B-Movie-Slasher, der alle Prämissen für eine emotionslose und vor allem grundlose Menschenjagd liefert und man schon meinen könnte, dies alles so oder so ähnlich schon einmal gesehen zu haben, so entpuppt sich der Streifen im Laufe der Zeit sogar noch als etwas mehr als die bloße Hatz von Killern auf hübsche Beauties im australischen Hinterland. "The Furies" ist dabei prinzipiell ein Slasher und die fast immer recht brachialen, derben, fiesen, famos getricksten und vor allem blutigen Kills lassen das Herz eines jeden Gorehounds sicher vor Freude hüpfen. Man könnte meinen, dass die Macher hier direkt von Tom Savini, dem Meister des effektivollen Splatters, unterstützt worden sind. Doch darüber hinaus bietet "The Furies" sogar noch eine etwas andere Story, was nicht bei allen Slashern üblich ist. So müssen die "Beauties" erst einmal herausfinden, dass die "Beasts" nur sekundär darauf aus sind, sie möglichst effektvoll um die Ecke zu bringen. Und auch dem Zuschauer wird bald klar, dass es hier um etwas mehr geht.

Bis dahin bleibt "The Furies" aber in der Spur und bewegt sich auf üblichen Wegen des Genres. Da wird stolpernd vor dem maskierten Killer durch den Wald (Novum: es ist Taghell!) geflohen, sich alsbald bewaffnet und irgendwann auch zurückgeschlagen. Was dabei wirklich gemein ist, sind die Maskierungen der Killer, vor allem von "SkinCrow", einem Killer, der sich kurzerhand mit einem ganzen Menschen maskiert hat, bzw mit dem, was übrig bleibt, wenn man sämtliche Innereien und Knochen entfernt. Das allein reicht sicher, um die Marschrichtung von "The Furies" aufzuzeigen und auch das Setting des Films könnte grauer, staubiger und eintöniger nicht sein. Das nach ein paar kleineren Wendungen endlich klar wird, worum es hier wirklich geht, lässt einen doch noch zufrieden nickend zurück, lediglich ein paar Logiklöcher (leider üblich in diesem Genre) und ein derbes schwarzes Loch in der Endszene lassen einen etwas faden Beigeschmack zurück. Spannend ist "The Furies" leider fast ausschließlich in den Jagdszenen, auch wenn man neugierig ist, wie das denn hier ausgehen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die zusammengewürfelten Frauen stetig zwischen einem unbekannt, dumm, unsympathisch, egal und egoistisch variieren. Das ist etwas schade, denn gerade auf dieser Ebene hätte man mehr aus dem Stoff herausholen können. Was unterm Strich bleibt, ist dennoch ein erfreulich unterhaltsamer und gleichzeitig ultrabrutaler Killerfilm, der zwar nicht das Zeug zum Kultklassiker, aber dennoch eine wohlwollende Erwähnung im Horrorgenre verdient hat.

6,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 555 Stück limitierten Mediabook:

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