http://www.imdb.com/title/tt0120907/
Die Videospiele von Programmiererin Allegra Geller (Jennifer Jason
Leigh) haben eine begeisterte Fangemeinde, die jedes neue Game abfeiert.
Das neueste Werk - „eXistenZ“ - soll von zwölf Testpersonen im Rahmen
einer exklusiven Preview ausprobiert werden. Das Spielsystem ist
innovativ: Die Teilnehmer bekommen die Informationen der fleischartigen
Konsole über ihren Bioport, einer Öffnung am Rücken. Der Input geht
direkt ins zentrale Nervensystem, so dass Simulation und Wirklichkeit
nicht mehr voneinander unterschieden werden können. Da greift plötzlich
einer der Teilnehmer zu einer bizarren organischen Schusswaffe und
versucht, Allegra zu töten. Der Anschlag misslingt. Allegra und ihrem
PR-Praktikanten Ted Pikul (Jude Law) gelingt die Flucht. Wer steckt
hinter dem Anschlag?
In "eXistenZ " hat das Konzept
der Videospiele eine neue Dimension erreicht. Konsolen sind nicht mehr
vonnöten. Stattdessen ist der Mensch selber die Konsole, das Spiel ist
sein Unterbewusstsein. In einer virtuellen Welt, die auf diese Weise
kreiert wird, gibt es nur diejenigen Wahrheiten, die für den Spieler
selbst gelten. Realität ist dann das, was in seinem Kopf vorgeht. Damit
wird der Film zu einer Metapher für einen Grundgedanken in der
Philosophie des Existenzialismus. "eXistenZ" hat eine sehr geniale
Grundidee, welche seiner Zeit um Längen voraus ist. Leider kommt
Cronenbergs Film bei der Laufzeit nicht so hoch hinaus, wie man es sich
bei dem Thema erhofft hätte. Lediglich das Ende wird dem Mann nicht gerecht, denn gerade bei David Cronenberg hätte man bei
so vielen guten, grotesken Ideen, ein clevereres Ende erwartet.
Trotzdem ist er allein aufgrund der Ansätze sehenswert. Das organische
Design ist bizarr ekelhaft und auf solche kranken Ideen, wie die
Knochenpistole muss man erstmal kommen.
Es gibt keine Wahrheiten, nur Interpretationen, so Nietzsche. Auf der
Suche nach diesen Wahrheiten und nach dem Sinn des Lebens werden wir
immer auf unsere eigenen Sinneseindrücke und Gedanken zurückgeleitet.
Nichts von dem, was wir wahrnehmen, ist objektiv, und so kann auch der
Sinn des Lebens niemals eine Tatsache sein, die gefunden werden könnte -
er muss etwas sein, was jedes Individuum für sich selbst zu kreieren
hat. Die Konsequenz, wie sie schon der Vorspann von Cronenbergs früherem
Film "Naked Lunch" zitiert: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt." Diese Denkweise fügt sich in Cronenbergs nihilistisches Weltbild ein -
und dadurch, dass "eXistenZ" sie so ausdrucksstark vertritt, stellt er
einen passenden Abschluss für die Ära dar, in der er Body-Horror und
Philosophie miteinander vereinte, bevor er sich im neuen Jahrtausend
Produzentenfilmen und Literaturumsetzungen zuwenden würde. "eXistenZ" ist ein außerordentlich bizarrer und grotesker Sci-fi-Thriller,
welcher nichts für
schwache Mägen ist. Die Story selbst schlägt viele Bögen, ist relativ spannend und
kann immer wieder mit neuen Skurrilitäten aufwarten. Dadurch ist
Kurzweil garantiert, aber es bleibt das Gefühl, dass hier einfach viel
mehr drin gewesen wäre und das Potential seiner brillanten Idee leider nicht gänzlich
nutzt. Der ganze Film ist trotzdem ein bemerkenswerter Blick in die Zukunft.
7/10
Von TURBINE Medien kommt der Film als Erstauflage im auf 2.000 Stück limitierten
Mediabook und weltweit erstmalig auf BD in
HighDefintion.
Es gibt keine Wahrheiten, nur Interpretationen, so Nietzsche. Auf der Suche nach diesen Wahrheiten und nach dem Sinn des Lebens werden wir immer auf unsere eigenen Sinneseindrücke und Gedanken zurückgeleitet. Nichts von dem, was wir wahrnehmen, ist objektiv, und so kann auch der Sinn des Lebens niemals eine Tatsache sein, die gefunden werden könnte - er muss etwas sein, was jedes Individuum für sich selbst zu kreieren hat. Die Konsequenz, wie sie schon der Vorspann von Cronenbergs früherem Film "Naked Lunch" zitiert: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt." Diese Denkweise fügt sich in Cronenbergs nihilistisches Weltbild ein - und dadurch, dass "eXistenZ" sie so ausdrucksstark vertritt, stellt er einen passenden Abschluss für die Ära dar, in der er Body-Horror und Philosophie miteinander vereinte, bevor er sich im neuen Jahrtausend Produzentenfilmen und Literaturumsetzungen zuwenden würde. "eXistenZ" ist ein außerordentlich bizarrer und grotesker Sci-fi-Thriller, welcher nichts für schwache Mägen ist. Die Story selbst schlägt viele Bögen, ist relativ spannend und kann immer wieder mit neuen Skurrilitäten aufwarten. Dadurch ist Kurzweil garantiert, aber es bleibt das Gefühl, dass hier einfach viel mehr drin gewesen wäre und das Potential seiner brillanten Idee leider nicht gänzlich nutzt. Der ganze Film ist trotzdem ein bemerkenswerter Blick in die Zukunft.
7/10
Von TURBINE Medien kommt der Film als Erstauflage im auf 2.000 Stück limitierten Mediabook und weltweit erstmalig auf BD in HighDefintion.