Michael Bryce (Ryan Reynolds) ist der weltbeste Sicherheitsagent und Personenschützer und wird als solcher ausgerechnet dafür engagiert, den berühmt-berüchtigten Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) zu beschützen. Kincaid soll im Austausch für die Freilassung seiner Frau Sonia (Salma Hayek) vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen den verbrecherischen weißrussischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) aussagen, doch dazu muss er rechtzeitig und unversehrt dort eintreffen, was Dukhovich natürlich mit allen Mitteln verhindern möchte. Bryce und Kincaid waren zwar jahrelang Feinde und haben unzählige Male versucht, sich gegenseitig zu töten, aber jetzt müssen sie wohl oder übel zusammenarbeiten, um innerhalb von 24 Stunden zu der Gerichtsverhandlung zu kommen. Der Beginn eines haarsträubenden Abenteuers...
Eines vorweg: Diese Action-Komödie ist alles andere als zimperlich, denn Kopfschüsse, Blut und rohe Gewalt werden vor allem im Finale im Minutentakt gezeigt. Dass der Film eine Komödie ist, liegt alleine an den gut aufgelegten Hauptdarstellern, die mit ihren launigen Sprüchen immer wieder für Lacher sorgen.
Mit Ryan Rynolds als Personenschützer und Samuel L. Jackson als Profikiller wurde der Buddy-Movie in erster Linie bestens besetzt, denn Regisseur Patrick Hughes bietet den Protagonisten die optimale Bühne, um ihre schauspielerischen Stärken zu präsentieren: Reynolds agiert als smarter-tragischer Held, der ein hoffnungsloser, gefühlsgetriebener Fall ist. Jackson, dem man seine fast 70 Jahre nicht mal im Ansatz ansieht, hingegen macht das, was er schon immer perfekt konnte: cool sein. Beide müssen sich zusammenreißen, um den osteuropäischen Diktator Vladislav Dukhovich ins Gefängnis zu bringen, obwohl beide verdammt gute Gründe hätten, sich mit Blei vollzupumpen. Der Bösewicht wurde mit Gary Oldman ebenfalls glänzend besetzt, der hier nicht nur ätzend fies ist, sondern auch optisch perfekt wie ein abgehalfterter Ex-Diktator präsentiert wird - so mögen die Zuschauer ihn halt am liebsten.
Doch ein echter Megahit ist "The Hitman's Bodyguard" leider auch nicht, denn 80% des Films hassen sich beide Protagonisten abgrundtief, doch um zu überleben muss das rigoros beiseite geschoben werden. Zudem ist der Film selbst dann wieder etwas zu ernst, hier hätte etwas mehr Absurdität und Komödie nur gut getan. Der Bodycount fällt streckenweise völlig aus dem Rahmen, was aber auch den Charme des Films ausmacht, denn voll ernst und realistisch sollte man dieses Höllenkommando eh nicht nehmen.
Vor allem beim Schlussakt in Amsterdam werden physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt und die Logik ausgeklammert. Stattdessen gibt es packend choreographierte Fights mit streckenweise interessanten Waffen sowie aberwitzige Autoverfolgungsjagden, bei denen gerade 08/15-Autos die Stars sind. Die eigentlichen Highlights sind aber die immer wieder eingestreuten Rückblenden, wo unter anderem Samuel L. Jackson schwärmt, wie er die Liebe seines Lebens (herrlich rotzig: Salma Hayek) in einer Bar kennenlernte. Es ist definitiv die brutal-romantischste Szene der Filmgeschichte! In Gänze funktioniert der Actionstreifen daher auch wunderbar, denn er nimmt sich nicht ernst, weist frische Einfälle auf und die Besetzung ist makellos. Durchaus empfehlenswert, wenngleich nicht ganz so lustig wie erwartet.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: EuroVideo
Inhaltsangabe: EuroVideo
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