http://www.imdb.com/title/tt0113481/
Im Jahre 2021 wird die Welt von High-Tech-Konzernen beherrscht,
anarchistische Hacker treiben im globalen Datennetz ihr Unwesen und
handeln mit Informationen, dem wertvollsten Gut überhaupt. Die Hälfte
der Erdbevölkerung leidet am "Nerve Attenuation Syndrom" (NAS), für das
es bisher kein Heilmittel gibt. Johnny (Keanu Reeves) ist ein
mnemonischer Kurier und schmuggelt gestohlene Daten mittels einer in
seinem Gehirn implantierten Speicherkarte. Ein mächtiger
Pharmacom-Konzern beauftragt ihn, 320 Gigabyte an wichtigen Information
von Beijing nach Newark zu bringen, was seine Kapazitäten jedoch weit
überschreitet. Obwohl eine Überlastung seines Gehirns seinen Tod
bedeuten könnten, nimmt er den Auftrag an. Geplagt von Flashbacks seiner
Kindheit, die er zugunsten eines größeren Datenspeichers geopfert hat,
bleiben Johnny nur noch 24 Stunden um die Informationen aus seinem Kopf
zu bekommen. Doch das erweist sich als schwieriger als erwartet, denn
plötzlich sind ihm nicht nur die Besitzer der Daten hinter ihm her,
sondern auch eine Untergrundorganisation, die ein Heilmittel für NAS in
den verschlüsselten Informationen vermutet...
"Johnny Mnemonic" ist, einfach geschrieben, eine dünne Story geschickt verpackt in eine interessante Aufmachung. Der Actionfilm basiert auf der Kurzgeschichte "Der
mnemonische Johnny" von William Gibson, der dem Science-Fiction
Sub-Genre Cyberpunk angehört. Nachdem dessen Roman "Neuromancer" ein enormer Hit wurde, haben die
Fans eine Verfilmung dessen ungeduldig erwartet, obwohl es hieße, dass
Gibsons Werke nicht als Film funktionieren würden. Es wurde viel
spekuliert und Gerüchte in die Welt gesetzt um vermeintliche
Verfilmungen, bis sich zwei sogar wirklich als Neuromancer-Verfilmungen
entpuppten. Die eine ist "Johnny Mnemonic" und die andere stellte sich
schließlich als "
The Matrix" heraus. In beiden spielt Keanu Reeves die Hauptrolle. Zum Ärger der Fans wurden jedoch nur
Figuren und Schauplätze der Kurzgeschichte "Der mnemonische Johnny"
verwendet, die Handlung der Protagonisten wurde gänzlich verändert und so
fielen die Kritiken auch ziemlich vernichtend aus.
Wenn man aber weder die
Kurzgeschichte noch irgend einen Roman dazu gelesen hat, relativiert sich alles. Die Kulissen von "Johnny Mnemonic" sind tatsächlich phantastisch
gestaltet, auch die Kostüme von J-Bone (Ice-T) und
seiner Crew waren (für die Zeit) nahezu genial. Besonder gefällt jedoch die Aufmachung der
Computervernetzungen, diese ganze Animation und die gemalten,
comicartigen Bilder, die hin und wieder im Film zu sehen sind. Der Film
stammt aus den 90ern und man bekommt komischerweise aber immer das Gefühl,
einen 80er Jahre Klassiker zu sehen, was im Grunde ziemlich cool ist.
Die Storyline hingegen ist ziemlich platt. Sie beginnt mit einem
richtig spannenden Einstieg, verläuft irgendwann im Mittelteil zu sehr in
Herumgerenne und einsilbigen Dialogen und findet auch bis zum Ende nicht komplett zu alter Form zurück. Es ist so simpel wie möglich: Johnny muss seine Daten aus dem
Kopf kriegen und läuft von einer Station zur nächsten. Klar gibt es
währendessen ein wenig Action zu sehen, diese flaut jedoch schneller
ab, als sie gekommen war.
So dümpelt der Film ein wenig dahin, kann jedoch mit einem
spannenden Showdown wieder etwas an Fahrt gewinnen. Hauptdarsteller Keanu Reeves spielt nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Neben Dina Meyer und Dolph Lundgren (den man anfangs kaum erkennt), Takeshi Kitano und Udo Kier liefert er aber immer noch eine ganz passable Performance ab, während einem alle anderen Darsteller nahezu "verheizt" vorkommen, da sie nur wenig bis gar nicht beleuchtet werden. Seis drum, "Johnny Mnemonic" unterhält, wenn auch nur knapp über dem Mittelmaß.
Die Ausarbeitung der Cyberwelt ist dafür ein wahrer Hochgenuss.
6,5/10
Von TURBINE Medien kommt der Film als Erstauflage im auf 1.000 Stück limitierten
Mediabook und weltweit erstmalig auf BD in
HighDefintion, inkl. der japanischen Langfassung (OmU).
So dümpelt der Film ein wenig dahin, kann jedoch mit einem spannenden Showdown wieder etwas an Fahrt gewinnen. Hauptdarsteller Keanu Reeves spielt nicht überragend, aber auch nicht schlecht. Neben Dina Meyer und Dolph Lundgren (den man anfangs kaum erkennt), Takeshi Kitano und Udo Kier liefert er aber immer noch eine ganz passable Performance ab, während einem alle anderen Darsteller nahezu "verheizt" vorkommen, da sie nur wenig bis gar nicht beleuchtet werden. Seis drum, "Johnny Mnemonic" unterhält, wenn auch nur knapp über dem Mittelmaß. Die Ausarbeitung der Cyberwelt ist dafür ein wahrer Hochgenuss.
6,5/10